Wie umgehen mit einer großen Lücke im Lebenslauf?
Guten Abend,
in meinem Lebenslauf klafft eine große Lücke.
Grund dafür ist:
- zuerst ein Schicksalsschlag (so konnte ich mein Studium nicht komplett abschließen)
- als ich den verarbeitet habe, wurde ich massiv ausgebremst von verschiedenen Parteien
Ich arbeite nun 30 Stunden/Woche in einem guten Job, möchte aber trotzdem weitere Bewerbungen schreiben. Meine Frage ist: Wie bitte gehe ich gut in Vorstellungsgesprächen mit dieser großen Lücke um?
Gute, professionelle Ratschläge sind willkommen.
Viele Grüße
wurde ich massiv ausgebremst von verschiedenen Parteien
Ohne zu indiskret zu sein, aber was bedeutet das?
Eine Partei war das Arbeitsamt, die andere Partei war meine Familie.
5 Antworten
Wenn du irgendwo deinen Fuß in die Tür kriegen willst, würde ich die Auszeit mit familiären und persönlichen Gründen umschreiben. Da wirst du bei dem einen oder anderen sicher durchs Raster fallen; das wird sich nicht vermeiden lassen.
Wenn du nach so kurzer Zeit erneut wechseln willst, sieht das nochmal komisch aus. Schau, dass du nach der Lücke eine längere konstante Beschäftigung reinbringst. Das poliert das schon wieder auf.
Wie gesagt, mit einer konstanten Anstellung nach einer Lücke, holst du wieder Argumente auf deine Seite.
Wechseln gehört zum Arbeitsleben dazu, aber ein wenig Taktik dahinter eben auch.
Familiäre und persönliche Gründe. Das ist mir irgendwie viel zu wenig. Ich weiß, dass ich sämtliche CDUler, die in der Personalabteilung arbeiten, vor den Kopf stoßen werde, aber was kann ich dafür, wenn ich von der "tollen" deutschen Gesellschaft eben auch massiv ausgebremst wurde? Prinzipiell war das Arbeitsamt eine wichtige Partei, die dafür gesorgt hat, dass (auf mein Leben bezogen) meine Karriere zerstört wurde. Jetzt brauche ich dafür nur noch eine gute Formulierung.
Findest du, das sind Schuldzuweisungen? Da geht es um Verantwortungslosigkeit.
Dann brauche ich eben - ausnahmsweise - mal einen Arbeitgeber, der Verantwortung übernimmt. Alle anderen brauche ich sowieso nicht.
Ja, das sind Schuldzuweisungen. Verantwortung übernimmst du für dich. Sonst niemand.
Das klingt alles sehr "Ich suche Gründe, um nicht selbst die Verantwortung übernehmen zu müssen".
Nun, dann trägt u.a. das Arbeitsamt Schuld an meinem verkorksten Lebenslauf. Mit der Formulierung kann ich leben. - Deinen letzten Satz finde ich unmöglich!!!!
Wieso schreibst du dann überhaupt hier? Ich brauche deinen Kommentar nicht.
möglichst realitätsgetreu erklären
Je nach dem Wie "klug" du es erzählst kannst du da mächtig Pluspunkte sammeln (Sätzen wie "aber wie man sieht hab ich mich zurück in die Normalität gekämpft" zeigen Willensstärke, Durchhaltervermögen und dass man sich wieder aufraffen kann...) aber wenn du es so erzählst dass sie denken du wärst nur faul gewesen (wie es auch ohne Begründung herüber kommt) bringt es nichts. Allerdings kannst du damit auch mehr schlechtes anrichten, wenn du irgendwas nach dem Motto sagst "wird während dem Job bei ihnen evtl. wieder passieren" Ich Persönlich würde es positiv verkaufen, dass man so etwas schon durchgemacht hat und dadurch für weitere Schicksalschläge so gewappnet ist, dass man nicht wieder alles aufgibt...
zuerst ein Schicksalsschlag (so konnte ich mein Studium nicht komplett abschließen)
Für einen Schicksalsschlag haben Arbeitgeber in der Regel Verständnis. Darf ich fragen, warum du das Studium nicht mehr nachträglich abschließen willst?
als ich den verarbeitet habe, wurde ich massiv ausgebremst von verschiedenen Parteien
Du hast dich ausbremsen lassen. Sowas muss man nicht tun. Wenn du volljährig bist, trägst du die Verantwortung für dein Handeln. Dazu gehört auch, sich ausbremsen zu lassen.
Weiter unten schreibst du, auch die Arbeitsagentur hätte dich ausgebremst. Das kann so nicht stimmen. Die Arbeitsagentur ist immer daran interessiert, dich langfristig in Arbeit zu bringen. Mit Sicherheit bremsen sie niemanden, nachhaltig Arbeit zu finden, im Gegenteil. Du musst da was falsch verstanden haben. Was war das?
Die meisten arbeitgeber schauen sich den Lebenslauf garnicht richtig an aber falls du doch mal danach gefragt wirst würde ich einfach die wahrheit sagen, dass du durch einen schicksalsschlag das studium nicht zu ende machen konntest etc.. ein guter Arbeitgeber wird das schon verstehen.
Aber wie gesagt die meisten schauen sich das garnicht mehr an ich hatte schon viele bewerbungsgespräche und wurde in keinem einzigem nach meinem Lebenslauf gefragt/oder drauf angesprochen.
Also, mich hat ein Arbeitgeber direkt auf den Schicksalsschlag angesprochen. Der hat sich sogar mein Abizeugnis angeschaut und meine letzten Arbeitszeugnisse. Nur wenn ich schon etwas von wegen "Schicksalsschlag" sage, will ich halt auf was von wegen "Ausbremsen" sagen (Ich werde ja sehen, wie die Unternehmen reagieren).
Naja, eigentlich geht es nur darum, sich noch irgendwie gut zu verkaufen. Man kann schon das ein oder andere etwas schöner gestalten als es ist. Solange meine Arbeitszeugnisse der Wahrheit entsprechen und aussagekräftig sind.
Ich arbeite nun 30 Stunden/Woche in einem guten Job
Seit wann ?
Also, die aktuelle Stelle habe ich seit September. Davor habe ich unterschiedliches beruflich gemacht. Aber eben während der letzten Jahre nur in Teilzeit und deutlich unter dem Niveau, was ich eigentlich hätte leisten können.
Also, die aktuelle Stelle habe ich seit September.
Nun, das könnte schwierig werden nach so kurzer Zeit. Das lässt für Personaler - unter Einbezug Deiner bisherigen Geschichte - keine Ausdauer erkennen.
Ich suche AKTUELL eh nur einen Minijob. In der Zukunft möchte mir aber andere Arbeit suchen. Während der letzten Jahre habe ich ja schon gearbeitet (siehe oben)... . Naja: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!!!
Naja: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!!!
Ja. Zu einem Arbeitsverhältnis gehören "2 Willen".
Während der letzten Jahre habe ich ja schon gearbeitet (siehe oben).
Dann versuche einfach Dein Gegenüber beim Bewerbungsgespräch zu überzeugen.
Hmm. Das ist jetzt nicht besonders aussagekräftig.
Ich denke schon, dass es gute Möglichkeiten gibt. Eben nicht der Standard-Weg. Aber letztes Jahr hatte ich zum Beispiel schon ein Vorstellungsgespräch zur Mitarbeit in einem Chefsekretariat von einem großen Unternehmen. Ich habe es mir dann nicht zugetraut... .
Hmm. Das ist jetzt nicht besonders aussagekräftig.
Was erwartest Du? Du bist in Konkurrenz mit ...
- Bewerbern mit beruflicher Ausbildung
- mit jahrelanger beruflicher Erfahrung
- mit entsprechenden Arbeitszeugnissen
- mit weniger Lücken im Lebenslauf
- usw.
Ich habe es mir dann nicht zugetraut... .
und dieses Zutrauen in die Fähigkeiten haben die Bewerber auch noch.
TiPP: Versuche Dich für die Arbeit zu qualifizieren, welche Du die nächsten Jahre machen willst.
Jo, herzlichen Dank für die aufbauenden Worte! Sehr motivierend. Was verstehst du unter Qualifikation?
"Honig ums Maul schmieren" war nicht meine Absicht. Manchmal ist es sinnvoll realistisch Situationen zu beschreiben.
Was verstehst du unter Motivation?
Was verstehst Du unter ...
Versuche Dich für die Arbeit zu qualifizieren
... nicht?
Naja, was heißt hier, realistisch. Geschäftsführer werde ich mit dem Lebenslauf nicht mehr. Obwohl ich das Geld dringend gebrauchen könnte. Ansonsten gibt es sicherlich noch viele Möglichkeiten. Halt keine große Karriere mehr. Ich wollte eigentlich im Bereich Risikocontrolling arbeiten :-( . Und wenn es dieses Mal mit dem Chefsekretariat nicht geklappt hat, dann eben beim nächsten Mal oder übernächsten Mal.
Das, was ich brauche, ist Optimismus. So pseudo-realistische Aussagen brauche ich nicht.
Träumereien auch nicht.
Zum Optimismus brauchst Du noch "Qualifikation", davon hast Du bisher kein Wort verlauten lassen.
Da aber nichts unmöglich, wenn auch schwer ist, bleibe optimistisch.
Optimisten leben sowieso länger. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Wenn für dich Optimismus gleichzusetzen mit Träumereien ist. Tja, was soll man dazu sagen. Doch, man braucht Optimismus!!!
Es gibt unterschiedliche Qualifikationen. Berufserfahrung, Berufsabschlüsse etc.
Ich will gerade NICHT wechseln. Aktuell suche ich nur einen Minijob. Aber ich sehe mich bei dem, was ich aktuell arbeite, nicht FOREVER.