Wie überwinde ich meine Ängste und werde selbstbewusster?

8 Antworten

Ich bin jetzt 20 und kann dir sagen, mir ging es meine gesamte Schullaufbahn so wie dir. Ich hab nie Referate gehalten und wenn dann bin ich entweder erstarrt, in Tränen ausgebrochen oder einmal sogar umgekippt. Als ich 17 wurde bin ich auf eine andere Schule gekommen, aus der ich niemanden kannte und das hatte mich stärker gemacht und ich hab komplett neu angefangen. Durch neue Freunde m, die mir halt gegeben haben, habe ich es geschafft aus der Schüchternheit rauszukommen und auch selbstbewusster zu werden, nach ein paar umstylings, Gewichtsverlust und Aktivitäten, die mich erfreut haben.

Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber je jünger man ist, desto mehr Probleme hat man während der Schulzeit mit der Schüchternheit, meiner Meinung nach.

Ich hoffe du kommst da irgendwann auch raus, oder gewinnst zumindestens an mehr Selbstvertrauen.

Hi,

Theater spielen, eine AG in der Schule z.B. oder eine Laiengruppe in der Stadt, ein Workshop, etc.

Das öffnet dich und fördert deine Fähigkeiten, dich nach außen darzustellen, Kontakte auszuprobieren, z.B. die Interaktion mit Zuschauern und Kollegen, selbstbewusstere Körpersprache oder eben die Körpersprache, die die Rolle erfordert, zu proben und ständig zu variieren, auf eine spielerische und ungezwungene und ganzheitliche Art.

Ich war auch eher zurückhaltend, bis ich in der 8. die zweite Hauptrolle eines Stückes bekam, welches über ein Halbjahr ging, das hat einen neuen Menschen aus mir gemacht :) weil ich unglaublich viel über die Möglichkeiten von Kommunikation, nonverbaler Kommunikation (Gestik) und den Umgang mit Menschen diesbezüglich, meiner Wirkung auf andere u.s.w. dazugelernt habe und dies danach freier anwenden konnte. Good luck!

Ich kenne das Problem. Folgende Mentalität hat mir geholfen:

Menschen sind ka*ke.

Und am besten suchst du dir etwas das dir persönlich mehr Selbstvertrauen schenkt.

Ich habe mir letztens einen Ring mit einem Pentagramm gekauft und irgendwie geht es mir damit besser. (Kann daran liegen das die Leute Angst vor mir haben lol)

Und du darfst dich selbst nicht so ernst nehmen, dann sind peinliche Situationen auch nicht so peinlich.

Bbygurl02 
Fragesteller
 17.09.2019, 15:31

Danke für die Antwort

Hab es manchmal mit Heilsteinen versucht, hat mir einwenig Sicherheit gegeben

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Dich mit deinen Ängsten konfrontieren bis sie für dich zum Alltag werden. Ich habe Angst vorm Auto fahren = ich zwinge mich jeden Tag zu fahren. Ich hatte Angst vor Vorträgen = freiwillig gemacht bis ich merkte das es ok ist, nervös zu sein. Angst vor Spritzen = paarmal stechen lassen bis ich merkte es tut garnicht weh, es ist einfach die Angst. Überforderung in sozialen Situationen = üben üben üben.

Das mit den Blicken der Leute kenne ich auch. Ich rede mir immer ein, dass ich nicht sie wichtig bin, das alle über mich denken und reden würden. Ich hasse es zwar immer noch alleine zwischen vielen Menschen zu sein, aber man gewöhnt sich auch daran.

Hallo Bbygurl02,

denke erst einmal über die Ursachen nach, die für ein mangelndes Selbstbewusstsein infrage kommen können. Zum Beispiel kann es sein, dass man in der Kindheit nie bzw. viel zu selten gelobt wurde. Oder ein Lob wurde von besonderen Leistungen abhängig gemacht, die man vielleicht gar nicht erbringen konnte, weil sie viel zu hoch angesetzt waren.

Andere haben die Erfahrung gemacht, dass das, was sie getan haben, den Eltern nie genügt hat. Da die Eltern die ersten und wichtigsten Bezugspersonen für ein Kind sind, wird das schlechte Selbstbild, was die Eltern dem Kind vermittelt haben, ungefragt übernommen. Damit wird sozusagen der Grundstock für eine Mangel an Selbstwertgefühl gelegt.

Das mag dann dazu führen, dass sich der Betreffende nicht viel zutraut und vor Schwierigkeiten und Herausforderungen zurückschreckt. Da er nicht gelernt hat, an sich und seine Fähigkeiten zu glauben, wird ihm dann auch tatsächlich vieles nicht so gut gelingen. Und kommt es dann im Leben hier und da zu Versagenssituationen, werden diese als Bestätigung der verzerrten Selbstwahrnehmung gesehen und diese verfestigt sich so mehr und mehr.

Jedem, dem es so oder ähnlich ergangen ist, sollte begreifen, dass er auf einer falschen Schiene läuft! Allerdings: Man kann einen verkehrten Weg auch wieder verlassen! Das ist zwar nicht so ganz einfach, da das verkehrte Denkmuster wahrscheinlich zu einem Teil von einem selbst geworden ist, doch ist es auch nicht unmöglich.

Wenn Du Dich hier wiederfinden kannst, magst Du Dich fragen, was Du dagegen kannst. Nun, ohne gewisse Gegenmaßnahmen bleibt natürlich alles beim alten. Was könnte denn zu solchen Gegenmaßnahmen zählen?

Du könntest z.B. damit anfangen, Dein Denken und Fühlen immer wieder zu reflektieren und zu hinterfragen. Wenn Selbstzweifel in Dir aufsteigen, könntest Du Dich fragen, ob es dafür einen tatsächlich Grund gibt. In der Regel wird es so sein, dass diese Zweifel weniger einen äußern Grund haben, als vielmehr durch ein inneres Empfinden ausgelöst werden, das auf der anfangs beschriebenen verkehrten Selbstwahrnehmung beruht.

Versuche mehr und mehr ein offenes Auge für Deine positiven Seiten zu haben. Fertige doch einmal eine Liste mit all den guten Eigenschaften an, die Du an Dir entdeckt hast. In diese Liste könntest Du auch das eintragen, was Dir gut gelungen ist (zum Beispiel eine bestandene Prüfung, eine gute Note in der Schule, ect.) und auch das, was Du besonders gut kannst. Denke auch an bestimmte Talente und Fertigkeiten über die Du verfügst und spiele sie nicht herunter! Jeder hat ja irgendetwas, was er besser kann als die meisten anderen.

Eine weiter Möglichkeit, Dein Selbstwertgefühl zu stärken, wäre, Herausforderungen anzunehmen. Es sollten natürlich Aufgaben sein, die Dich nicht überfordern. Setzt Du den Maßstab nämlich zu hoch an, könnte der Misserfolg gleich vorprogrammiert sein.

Wichtig ist es, immer wieder kleinere und größere Erfolge zu erzielen. Das gibt Dir mehr und mehr innere Sicherheit und Du wirst Dir künftig mehr zutrauen. Je länger und je häufiger Du diese Erfahrungen machst, umso mehr entsteht ein vernünftiges Maß an Selbstvertrauen.

Falls Du an Gott glaubst, könnte es Dir auch eine Hilfe sein, zu verstehen, wie er über Dich denkt und wie viel Wert Du ihm bist. Viele glauben, Gott sehe nur die Masse der Menschheit und nicht jeden Einzelnen. Jesus Christus aber sagte einmal etwas, was deutlich macht, dass sich Gott sehr wohl mit jedem Einzelnen von uns beschäftigt. Er sagte zu seinen Jüngern:

„Was zahlt man schon für zwei Spatzen? Eine Münze, die kaum etwas wert ist. Trotzdem fällt keiner von ihnen auf den Boden, ohne dass euer Vater es weiß. Und sogar die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt. Deshalb keine Angst: Ihr seid mehr wert als ein ganzer Spatzenschwarm“ (Matthäus 10:29-31).

Was wollte Jesus hier sagen? Wenn Gott schon bemerkt, wenn ein kleiner, Vogel, zum Beispiel ein Spatz, auf die Erde fällt, wieviel eher nimmt er dann jeden einzelnen Menschen wahr! Ja, Gott interessiert sich für uns ganz persönlich und zwar so genau, dass er ein so unbedeutendes Detail wie die Zahl unserer Haare genau kennt! Ist das nicht ein ergreifender Gedanke?

Daher kannst Du sicher sein, dass Gott auch von Deinen Problemen weiß und Dir gerne helfen möchte. Ist es nicht schön, dass Du jederzeit zu ihm beten und ihm all Deine Sorgen mitteilen kannst?

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, im Laufe der Zeit ein natürliches Selbstwertgefühl zu entwickeln! Berücksichtige bitte dabei, dass sich Veränderungen im Deinem Denken und Fühlen nicht unbedingt so schnell vollziehen werden, wie Du es Dir vielleicht wünscht. Gib trotzdem nicht auf und bleibe weiter am Ball! Du wirst sehen, dass sich Deine Mühe und Deine Ausdauer lohnen wird!

Sorry für den langen Text!

LG Philipp