Wie soll ich vorgehen wenn ich als AuPair unglücklich bin?
Ich bin erst seit 8 Tagen bei meiner Gastfamilie, aber fühle mich einfach nicht so wohl. Ich fühle mich nicht richtig aufgenommen und bin ganz anders aufgewachsen. Mein Leben zuhause ist eigentlich genau das Gegenteil von dem welches sie hier leben und auch in Bezug auf essen muss ich mich stark anpassen. Ich glaube richtig satt war ich die letzte Woche nie. Schon jetzt werde ich stark eingebunden und muss mich zum Teil auch alleine um die Kinder kümmern, obwohl mich das stark überfordert. Mein starkes Heimweh trägt nicht dazu bei, dass es mir besser geht. Ich traue mich nicht mich mit meiner gastfsmilie darüber zu unterhalten, weil sie es zu voreilig und albern finden könnten.
Derzeit möchte ich einfach nach Hause. Jetzt brauche ich Ratschläge von außen, vielleicht auch von Erfahrungsberichten um eine Idee zu haben wie ich weiter vorgehen soll. Natürlich sind 8 Tage keine lange Zeit aber ich merke jetzt schon, dass die 10 Monate eher ein Durchbeißen und kein genießen wären.
3 Antworten
Die Familie kommt für deine Unterkunft, Verpflegung und ein bisschen Taschengeld auf, oder? Das sind locker ein paar hundert Euro pro Monat. Dieses Geld bezahlen sie dir jedenfalls nicht dafür, dass du immer „mit dabei sitzt“ und ein bisschen zuguckst. Natürlich gibt es eine Grenze, ab der es in Ausbeute übergeht, aber dass du ihnen schon Arbeit tatsächlich abnehmen sollst, ist verständlich. „Arbeit abnehmen“ heißt, dass die Person dank dir dann diese Arbeit nicht mehr machen muss. Da bei Au-Pair die Kinderbetreuung im Vordergrund steht, finde ich es also ganz normal, dass du mit den Kindern allein gelassen wirst.
Und ja, das Leben woanders ist anders. Wenn es nicht anders haben will, muss man zu Hause bleiben. Gut, zu wenig Essen ist natürlich ein Punkt, den du unbedingt ansprechen musst, das geht nicht.
Wenn die Kinder Anzeichen zeigen, mit der Situation noch nicht zurechtzukommen, das ist etwas anderes, das stimmt. Davon hatte ich in der Frage aber nichts gelesen…
Aber ja, nach 6 Jahren Aktivität auf gutefrage.de habe ich natürlich schon gelernt, dass Fragesteller immer Recht haben und es ein Kapitalverbrechen ist, in der Antwort dem Fragesteller nicht 100% zuzustimmen.
Nein tatsächlich ist konstruktive Kritik in meinen Augen vollkommen in Ordnung. Nur bin ich grade selbst Au pair und weiß wie überfordernd das sein kann am Anfang. Stell dir mal vor du kommst in ein völlig neues Land, aber in einen bestehende Familie. Die haben ihre Rituale und ihren Alltag und du sollst den irgendwie produktiv ergänzen. Für die Kinder bist du eine fremde, die plötzlich mit im Haus wohnt und immer da ist. Für die Eltern bist du irgendwas zwischen Angestellter und Familienmitglied. Dann musst du plötzlich 24/7 auf einer Sprache kommunizieren die du nicht gut kannst. Grade am Anfang testen die Kinder extrem deine Grenzen, du hast Heimweh, aber niemand ist in der Nähe, der dich mal drücken kann. Das alles ist der Grundzustand.
Und da ist es einfach normal, dass man nicht direkt ganz alleine mit den Kindern bleiben möchte. Man ist ja auch verantwortlich für sie. Aber wenn die dich nicht gut verstehen, du die normalen Abläufe noch nicht kennst und deshalb auch nicht weißt, wie die Kinder ticken, dann ist das für alle Beteiligten extrem frustrierend und überfordernd. Und eine Einarbeitung gehört dazu, das hat nichts damit zu tun, dass das Au pair nicht arbeiten möchte, sondern dass es wissen will was erwartet wird. Man verbringt als Au pair fünf Stunden am Tag mit den Kindern. Da reicht es nicht, sie kurz ein bisschen spielend bespaßen zu können. Man muss mit ihnen essen, gegebenenfalls die Wickelroutine können, was kochen und wissen was die Kinder gerne anziehen. Das braucht einen Einarbeitung und Geduld.
Ich verstehe das alles, aber so ist nun einmal Au-Pair. Und ihr habt euch dafür entschieden, zum Beispiel explizit für Kinderbetreuung (und nicht etwa Work&Travel), und auch zum Beispiel bewusst für ein Land, dessen Sprache ihr noch nicht so gut sprecht. Dass das am Anfang schwierig ist - ja, verstehe ich total! Trotzdem bleibe ich dabei, dass die andere Seite, also die Eltern der Kinder, die euch bezahlen, grundsätzlich eben Hilfe bei der Arbeit haben wollen, und nicht „noch ein Kind mehr“. Und übrigens glaube ich, dass deine Situation eine vollkommen andere ist als die der Fragestellerin dieser Frage, die sich zudem für unsere Konversation hier nicht zu interessieren scheint und niemandem ein Danke oder ein Hilfreich für seine Antwort gegeben hat, nicht nur mir nicht.
Aber gut, ich fürchte, wir werden hier nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen und das ist auch ok so. Ich kann damit leben, wenn du die Situation der Fragestellerin anders einschätzt und eine andere Meinung dazu hast.
Hallo sabri5
dass du zu Beginn viele Veränderungen im Leben "aushalten" musst, ist grundsätzlich nichts Besonderes. In deinem Fall ist das sicher durch dein Heimweh verstärkt. Normalerweise geht das Heimweh weg, wenn der Alltag vor Ort gut läuft und dein Tag ausgefüllt ist. Daher ist der erste Weg, diese Probleme anzugehen.
Der beste Weg zur Lösung von Problemen ist immer das Gespräch über die Probleme in der Familie. Daher solltest du mit ihr sprechen und deine Wahrnehmung schildern und um Unterstützung bitten. An der Reaktion wirst du erkennen, wie sich das Zusammenleben künftig entwickeln kann. Dazu ist auch wichtig zu wissen, ob du das erste Au pair in der Familie bist.
Wenn du mit einer Au Pair-Agentur ins Ausland gegangen bst, findest du auch dort einen Ansprechpartner
Viele Grüße
Ich würde noch eine zeitlang abwarten, vielleicht nochmal 2 Wochen und dann sehen ob sich etwas verbessert hat. Anschließend das Gespräch suchen für etwaige Verbesserungen und anschließend in den Rematch gehen.
Ok, mach mal bitte langsam. Als Au pair schon in der ersten Woche mit den Kindern ganz alleine gelassen zu werden ist von den Eltern eher unverantwortlich. Sowohl für die Kinder als auch für ein Au pair ist einen langsame Einarbeitung essenziell, vor allem wenn Sprachschwierigkeiten mit den Kindern bestehen. Ich glaube es geht hier nciht drum allgemein alleine mit den Kindern zu sein, sondern nur dass es einfach noch zu früh dafür ist und sie deshalb überfordert.
Ich Bin grade im Dritten Monat als Au pair hier und es war am Anfang nicht einfach. Hauptsächlich, weil die Kinder mich erst nach gut zwei Wochen wirklich akzeptiert haben als Teil der Familie. Es ist im Interesse aller niemanden ins klare Wasser zu werfen und nicht sehr nett von dir, ihr eine Flasche Einstellung zuzuschreiben.