Schlechte gastfamilie (übergangsfamilie)?

2 Antworten

Du riskierst jedenfalls, den Ruf der einfach nicht zufriedenzustellenden Austauschschülerin mit unerfüllbaren Erwartungen zu bekommen. “Nicht auf derselben Wellenlänge sein” ist kein guter Grund, um die Gastfamilie zu wechseln, insbesondere dann nicht, wenn es nur um ein einziges Familienmitglied geht. Wenn man mit jemandem nicht auf derselben Wellenlänge ist, hat man halt keine innige Beziehung, kann aber trotzdem einfach normal miteinander umgehen. Wegen so einer Kleinigkeit die Gastfamilie zu wechseln bedeutet zu riskieren, dass man es noch schlimmer trifft, und genau das ist passiert. Was du über deine Übergangsfamilie schreibst, ergibt meines Erachtens ziemlich viel Sinn. Dass sie Übergangsfamilie sind, kann nur zwei Gründe haben: entweder, sie wollten eigentlich dauerhaft Gastfamilie sein, aber die Organisation hat befunden, dass sie dort (momentan vielleicht) keine Schüler dauerhaft unterbringen will (da könnten die Hunde eine Rolle gespielt haben), oder sie wollten im Moment eigentlich gar keine Familie sein, aber als du aus der ersten Familie unbedingt weg wolltest, hat deine Organisation notfallmäßig alle Leute abtelefoniert und mit viel Überzeugungskraft darum gebeten, dass dich jemand wenigstens erstmal nur kurz aufnimmt, und deine jetzige Gastmutter hat sich breitschlagen lassen. Das wiederum würde dazu passen, dass dein Gastvater dich ignoriert; wer weiß, ob er mit deiner sehr kurzfristigen Aufnahme überhaupt so einverstanden war, und wenn du eh nur so kurz bleibst, hat er verständlicherweise keine Lust, da jetzt groß eine Beziehung zu dir aufzubauen. Es ist eine Übergangsfamilie, und wenn du selbst für diese extrem kurze Zeit nicht mit der Situation zurechtkommst, wo sollen sie dich denn noch hinstecken, noch eine Übergangsfamilie? Und bedenke, dass mit der nächsten Familie dann auch wieder irgendwas sein könnte, und dann willst du den dritten Gastfamilienwechsel oder was? Also ich kenne deine Organisation nicht und kann nicht sagen, wieviele Gastfamilienwechsel du ihnen zumuten kannst, bevor sie dich nach Hause schicken, aber ich an deiner Stelle würde mir das jetzt sehr gut überlegen. Ich denke du würdest gut daran tun, zu lernen, dich damit zu arrangieren, dass nicht jedes einzelne Familienmitglied dein bester Freund sein muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war ein Jahr als Schülerin in Japan

Twilightfan1311 
Beitragsersteller
 01.11.2023, 11:36

ok zugeben, meine Frage war etwas schlecht formuliert, ich persöhnlich wollte die erste Gastfamilie nicht verlassen, aber meine Gastmutter mochte mich nicht so besonders und weil es wegen mir zu streitereien innerhalb der familie kam, habe wir gemeinsam in einem Gespräch entacheiden dass es besser ist wenn ich gehe .Ich werde auch weiterhin in kontakt mit den Kindern bleiben. Vielen dank für die Antwort.

Wieso ist die Gastfamilie "schlecht"?

Also, ich finde man sollte erst mal versuchen die Problematik zu besprechen mit der Vermittlungsagentur/ der Organisation/ dem Ansprechpartner der für dich zuständig ist..... und vielleicht Lösungsansätze finden.... statt direkt zur nächsten Familie zu wechseln.

Denn:

Du befindest dich aktuell in einem ganz anderen Land. Mit einer (wenn auch nur hier und da spürbaren) anderen kulturellen Grundlage/ Lebensweise/ Gewohnheit.

Ihr Zuhause ist dir also zu einsam/ zu klein/ zu unaufgeräumt oder unsauber? Tja, ist halt so. Sie leben so und können nichts daran ändern (ausser vielleicht an Sauberkeit).

Keine Ahnung ob du dir das vorstellen kannst, aber in den USA kann man von Glück sprechen wenn man ein Zuhause haben kann dessen Miete etc man sich grade so leisten kann. Und die ganz großen Glückspilze können in einer ruhigeren Wohngegend leben (so wie deine Gastfamilie, du schriebst da glaub ich was von "ganz viel Wald drumherum"). Und wenn man so richtig viel Glück hat, und / oder sehr viele Jahre sehr hart dafür gearbeitet hat, ist die Wohnung oder das Haus plus Grundstück sogar das Eigentum.

Das ihre 23jährige Tochter dort lebt wundert mich nicht. Wie gesagt,, der Markt für bezahlbaren Wohnraum bzw. überhaupt für vorhandenen Wohnraum ist je nach US-Staat und Region echt mies.

(mein amerikanischer bester Freund wohnt jetzt in einem kleinen Randort zu irgendeiner Großstadt, in einem winzigen Häuschen das noch ordentlich renoviert werden muss - und hat sich Mitbewohner ins Haus geholt um so die Kosten für alle etwas zu reduzieren). Mitbewohner in der Wohnung/ im Haus zu haben, oder mit Verwandten zusammen zu leben, ist da sehr weit verbreitet.

Die erwachsene Tochter ist ein Narzisst? Naja, ist halt so - das kann man nicht abschalten wenns dem Gast nicht gefällt.

Der Gastvater hatte dich bislang eher ignoriert? Nicht jeder Mensch ist von der ersten Sekunde an absolut herzlich und offen, sieht in jedem Menschen direkt ein Familienmitglied. Möglicherweise braucht er einfach länger um mit der Situation warm zu werden. Oder er ist eher ein sehr vorsichtiger Mensch. Oder er ist ein Mensch der allgemein jeder neuen Bekanntschaft gegenüber über eine gewisse Zeit hinweg eher distanziert ist.