Wie soll ich mit meinen Eltern umgehen?

5 Antworten

Puh, in deiner Familie kommt ja gerade ganz schön viel zusammen...es tut mir leid zu hören, dass du da gerade in so einer schwierigen Situation bist. Dass das nicht spurlos an dir vorbei geht und bei dir viele Fragen aufwirft kann ich gut verstehen...

Du meinst, dass du dazu neigst die Sorgen deiner Eltern auf dich zu projizieren. Es ist okay dich abzugrenzen und du bist nicht dafür verantwortlich eine Lösung für diese Probleme zu finden. Wenn du merkst, dass der Versuch deine Eltern zu trösten oder zu unterstützen zu viel wird, ist es auch in Ordnung das nicht zu tun. Auch räumlicher Abstand kann dabei helfen dich emotional abzugrenzen, wenn du etwas Zeit in deinem Zimmer verbringst, oder auch das Haus verlässt.

Du hattest ja die Idee Therapie vorzuschlagen. Das ist eine Möglichkeit wie deine Eltern Hilfe bekommen können, was vielleicht auch für dich entlastend ist. Neben Therapie gibt es aber auch andere Arten Unterstützung zu bekommen, zum Beispiel in einer Sozial- oder Familienberatungsstelle. Die Beratung dort ist kostenlos und vertraulich und die Wartezeiten sind meistens weniger lang als bei einer Therapie.

Ob deine Eltern diese Hilfe aber in Anspruch nehmen, liegt bei ihnen.

Aber auch du kannst dir Unterstützung holen, wenn dich die Situation belastet.

Auch dafür gibt es Beratungsstellen, wie zum Beispiel Jugendberatungsstellen. Aber auch Schulsozialarbeiter*innen oder Schulpsycholog*innen können eine Anlaufstelle sein. Beide stehen unter Schweigepflicht, das heißt dass sie nichts von dem was du ihnen erzählst weitergeben dürfen, auch nicht an deine Eltern oder Lehrkräfte.

Wenn du lieber digital mit jemandem reden willst, kannst du dich auch gerne bei mir melden. Ich bin von Digital Streetwork Bayern, wir bieten professionelle Online-Beratung an, kostenlos, anonym und unverbindlich. Wir sind immer Mi/Do/Fr bis 18 Uhr online. Weitere Infos findest du auf unserem Profil oder unter www.digital-streetwork-bayern.de

Die Angebote gelten natürlich auch für alle die das lesen und vielleicht in einer ähnlichen Situation sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Digital Streetworkerin

Du bist noch sehr jung....aber Deine Eltern sind keine Pflegefälle...Dein Vater ist eingeschränkt...mach ihm Mut und er soll zur Krankengymnastik gehen....hilf ihm daheim damit...damit er es nicht aus Mutlosigkeit sein lässt und die Übungen immer macht. Unterstütze Deine Mutter im Alltag wo Du kannst....damit sie nicht überlastet ist....und sich mehr um Deinen Vater und evtl. Deine Oma kümmern kann. Die Situation ist sicherlich belastend...den Kopf hängen zu lassen bringt aber nichts....ihr müsst jetzt alle fest zusammenhalten und füreinander da sein...alle im Bereich ihrer Möglichkeiten. Und sag Deinen Eltern öfters mal, dass Du sie lieb hast....das ist wichtig in dieser Situation und drückt euch öfters mal. Das macht Mut und hilft auch mal über die Traurigkeit hinweg.

Lass sie weinen. Auch Eltern kommen mal an ihre Grenzen und dürfen das auch zeigen.

Wenn eins nach dem anderen kommt verliert man schon mal die positive Sicht und es ist im Moment alles schwarz.

Dein Vater wird behandelt und vielleicht findet ihr für Oma Unterstützung von extern. Lasst euch doch einfach mal bei der Caritas oder Diakonie beraten, welche Möglichkeiten ihr habt.

Evtl gibt's am Ort auch eine Nachbarschaftshilfe (Vereine, deren Mitglieder das "kleine kümmern" ehrenamtlich übernehmen)


CrazyCatMan 
Beitragsersteller
 31.07.2025, 11:56

Ja glaube auch das Trauer manchmal wichtig ist, es tut mir nur so leid für sie :( Aber ja gehört dazu ig Danke für deine Antwort

kugel  31.07.2025, 12:04
@CrazyCatMan

Klar verunsichert es wenn die Eltern weinen und leiden.

Aber auch das steht ihnen zu und tut ihnen gut. So wie es dir auch gut tut, wenn du dich mal fallen lassen kannst und keinem was vorspielen musst.

Das bedeutet nämlich auch vertrauen innerhalb einer Familie.

Ich bin mir aber sicher das ihr gemeinsam einen Weg findet, wie es für alle machbar und tragbar wird

Mit 15 ist die Situation bestimmt auch für dich ungewöhnlich und beängstigend.

Deine Eltern werden entscheiden was die nächsten Schritte sind, wie die Familie damit umgehen kann und wird.

Da das Thema ganz frisch zu seien scheint, müssen auch deine Eltern sich ein Überblick verschaffen und überlegen wie es weitergeht.

Du kannst wenn möglich mit deinen Eltern sprechen, mitteilen das diese neue Situation dich belastet.

Evtl. Können sie dir ja schon die nächsten paar Abläufe erklären.

Doch die Sorge tragen deine Eltern.

Wenn ihr in der Schule eine Sozialarbeiter habt, oder in einem Jungendtreff kannst du dir kostenlos ein Termin geben lassen und darüber sprechen.

Evtl. Hast du Tante, Onkel? Vielleicht kannst du mit jemand reden.

Bitte spreche über deine Sorgen mit einem vertrauten Erwachsenen oder Profi und verweige sie nicht oder spiele sie herunter.

Alles gute

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

CrazyCatMan 
Beitragsersteller
 31.07.2025, 11:30

Danke dir :) Haben gerade Ferien deswegen geht das mit unserer Sozialarbeiterin schlecht, aber mal schauen wie es nach den Ferien ist. Ich möchte meine Eltern halt auch nicht leiden sehen, aber denke du hast recht, ich muss das nicht alleine lösen.

Therapie, natürlich für deinen Vater mit der Arthrose. Die kann man recht gut in den Griff bekommen.

Ich selbst habe MS und freue mich jeden Tag, dass ich noch kann was ich kann und auch darüber keine tödliche Krankheit zu haben.

Es bringt nichts wenn sich jetzt eure ganze Familie bedauert, stellt euer Leben danach ein, das geht gut.

Ich verstehe aber, dass das auch einige Zeit dauert bis man das kann.

Alles Gute!


CrazyCatMan 
Beitragsersteller
 30.07.2025, 21:32

Dankeschön, mit der Zeit wird es hoffentlich wirklich leichter