Wie soll ich das alles nur packen?
Innerlich spiele ich immer öfters mit dem Gedanken, das Studium abzubrechen. Allerdings weiß ich auch nicht, was ich dann machen soll. Es ist auch gar nicht so, dass mir das Studium nicht gefällt. Es ist eher der immense Leistungsdruck.
Dieses Semester war schon relativ hart und ich hab ziemliche Panik vor den Prüfungen. Dabei ist dieses Semester mit 4 Prüfungen ja noch Kuschelkurs.
Nächstes Semester müssen wir 7 Prüfungen schreiben. Die Lernzeit dazu wird mit insgesamt 870 Stunden angegeben, wobei Griechisch da noch oben drauf kommt.
Wenn wir jetzt mal von einer Semesterlänge von knapp 90 Tagen ausgehen, heißt das, dass ich, wenn ich wirklich jeden Tag von Anfang an lernen würde, jeden Tag knapp 10 Stunden lernen müsste, also wirklich jeden Tag (!) auch an Wochenenden, Geburtstagen und so.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Vorlesungen jeden Tag bis 16 Uhr gehen, müsste ich also - eine Stunde Pause sei mir gegönnt - täglich von 17:00 Uhr bis 03:00 Uhr nachts lernen, könnte dann von 04:00 Uhr bis 07:00 Uhr schlafen und dann würde es wieder von vorne los gehen. Jeden Tag! Das bedeutet: Keine Freunde, keine Ausflüge, kein Sport, keine Gartenarbeit; ja nicht mal Friseur oder Zahnarzt.
Das ist doch völlig unmöglich. Wie soll sowas funktionieren können. Das ist doch völlig aussichtslos. Da hätte ich nicht mal das aller kleinste Privatvergnügen, sondern würde wirklich nur fürs Lernen leben.
Mal ganz abgesehen davon, dass kein Mensch jeden Tag 18 Stunden am Tag aktiv lernen kann (Vorlesung + Lernen).
Und da wäre die Zeit zum Griechisch-Lernen noch nicht mal dabei.
Wie soll das denn funktionieren? Ich hab da richtig Panik vor.
4 Antworten
"Semesterlänge von knapp 90 Tagen"
Du rechnest das nicht richtig. Das Semester geht ein halbes Jahr inclusive Ferien. Du kannst nicht davon ausgehen, dass du jedes Jahr ein halbes Jahr nur Ferien machen kannst und ein halbes Jahr wie ein Workaholic drauf sein musst.
Die Semester"ferien" sind genauso zum Lernen da, lediglich sind dort keine Veranstaltungen in der Uni und man muss zu Hause autodidaktisch sich vorbereiten.
Das natürlich schon, ja. Aber man lernt doch die Themen erst in den Vorlesungen. Ich kann doch nichts lernen, was ich noch nicht kenne. Von daher wärs eigentlich logischer, man hätte erst Vorlesungen, dann keine Vorlesungen und würde dann Prüfungen schreiben. Dann hätte man in den Ferien Zeit, für die Prüfung zu lernen.
Lernzeit ist relativ. Wissen, für das du dich brennend interessierst, wird unkompliziert in dich hineinfallen. Du wirst kaum Zeit dafür brauchen und du wirst es fast wie von selbst aufsaugen. Es wird dir Energie geben statt nehmen.
Wissen, das du dir unter Anstrengung reindrücken musst, gehört zu den Dingen, die weniger natürliches Interesse bei dir entwickeln. Diese erscheinen wie ein Berg, den man schaffen muss.
Wie stark interessiert dich dein Studium wirklich? Ist es genau das, was du schon immer wolltest? Brennst du dafür?
Ist es ein reines Theologiestudium? Vielleicht wäre ein fachspezifisches besser für dich geeignet? ‚Master of Arts Theologie und Kultur‘ beispielsweise?
Oder eins hiervon:
https://www.studieren-studium.com/master/studieren/Theologie-Deutschland#result
"Jede große Reise beginnt mir einem kleinen Schritt."
Das Semester ist nicht einmal vorbei und du denkst schon ans nächste Semester? Das kann ja nur Panik und Unruhe machen.
Denk an die nächste Prüfung, gönn dir die Ferien und erst danach ans nächste Semester.
Ein Austausch mit deinen Kommilitonen sollte auch helfen...kann ja nicht sein, dass die Lage nur bei dir so ist oder - sonst wäre das Studium nicht machbar. Schau Mal wie die anderen es machen hole dir von mehreren Seiten Tipps und übernehme NUR ein Teil davon - das was zu dir passt.
Jeder lernt anders. Viele Erfolg
Dann lässt man halt mal unwichtige Vorlesungen sausen und lernt stattdessen. Und man braucht den Mut zur Lücke. Man kann nicht alles wissen...
Ansonsten bist du möglicherweise nicht der Typ zum Studieren...
Ich hatte mich für ein Theologiestudium entschieden, da mich Kirche schon immer interessiert hat. Ich habe schon viele kirchliche Bücher gelesen. Aber es war eher die Kultur und Tradition, die mich dabei interessiert hat. Die Bibel hat mich eigentlich eher weniger interessiert.
Im Studium geht es aber sehr oft um Glaubenssätze, Dogmen und die Geschichte Israels und alles oft mit extrem komplexen Fachausdrücken.Es gibt sogar eine ganze Lexikonreihe, die sich ausschließlich mit theologischer Fachsprache beschäftigt.
Und dann gibt es viel, was "Mysterien" oder "Geheimnisse" heißt und völlig unverständlich ist, aber trotzdem irgendwie in der Prüfung erklärt werden muss.
Oder es ist halt einfach etwas anderes, ob man irgendwo unverfänglich etwas aus Neugier liest oder ob plötzlich alles Prüfungsrelevant ist.