Wie Sinneswandel im Vorstellungsgespräch erklären?

5 Antworten

Wie Sinneswandel im Vorstellungsgespräch erklären?

"Gut" erklären wirst du das nicht können. Tatsache. Mehrere Jobwechsel nach kurzer Tätigkeit in einem knappen Zeitraum über mehrere Branchen hinweg werden dazu führen, dass man dir mangelnde Konstanz, Geduld und Durchhaltevermögen attestiert.

Und wahrscheinlich wird der Personaler damit gar nicht so falsch liegen...eine plausible Erklärung außer "Hat mir nicht gefallen" wird man da ziemlich vergebens suchen.

Ich bin seit zwei Monaten da, bin extra umgezogen und es gefällt mir leider auch nicht. Ich werde nicht eingelernt, bekomme nur sinnlose Aufgabe, dass ich beschäftigt bin

Erwartungshaltung: was denkst Du, wie man nach zwei Monaten dastehen sollte? Den Laden alleine schmeißen?

Dass man erst einmal die Basics (liebend gerne "sinnfreie Aufgaben" genannt) erlernen sollte, bis es an die eigenständige Lösung komplexer Probleme geht, sollte klar sein.

Ausbildung: hast Du denn aktiv nach einer Einarbeitung/Erklärung/praktischer Ausbildung gefragt? Das zeugt nicht nur von Motivation, sondern erfüllt auch die Bringschuld des Auszubildenden. Wenn trotz aller Beharrlichkeit und Initiative deinerseits nichts kommt, darf man mal beim Personalrat und der Auszubildendenvertretung vorsprechen. Ist das schon passiert?

Empfehlung

Nach zwei Monaten hinschmeißen ist aus meiner Sicht ein Schuss in den Ofen. In dem Zeitraum kann man die "Ausbildungsqualität" schlicht nicht sinnvoll beurteilen und der Verdacht liegt nahe, dass keine unmenschlichen Anstrengungen zur Verbesserung der Situation getätigt wurden. Sprich: mangelndes Durchhaltevermögen.

Empfehlen kann man eigentlich nur, eine Sache durchzuziehen. Wenn es dann immer noch nicht ist, hat man wenigstens etwas in der Tasche, und kann dann weiter suchen.

Sag, dass du ein Mensch bist, der nicht weiß, was er will, der leicht die Geduld verliert und dann lieber die Sachen schmeißt, als eine Ausbildung zu Ende zu machen.

Ok, Spaß beiseite, sag, dass es dir eigentlich in der Klinik gut gefallen hat, du aber aus persönlichen Gründen umziehen musstest und die Stelle bei der Behörde angenommen hast. Aber diese Arbeit liegt dir gar nicht, und deshalb möchtest du jetzt gerne wieder zurück ans Krankenhaus, gerne natürlich in der Nähe deines jetzigen Wohnortes.

Das geht aber nur, wenn die erste Klinik Gutes über dich berichten wird, wenn du da also nicht gesagt hast, dass dir diese Arbeit überhaupt nicht gefällt, oder wenn du da während deiner Zeit dort oder mit der Kündigung einen miesen Eindruck hinterlassen hast. Vielleicht ruft dein neuer Arbeitgeber dort an und fragt nach. Vielleicht wird er dir auch Ausbildungszeit anrechnen.

Ich würde dir aber in jedem Fall raten, nächstes Mal mehr Geduld mitzubringen. Früher sagte man, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Und auch sinnlose Aufgaben müssen erledigt werden. Als Chef setzt man da lieber die Azubis dran, als einen gut bezahlten Gesellen.

Ich würde dir vor allem dazu raten, in dem neuen Job erst mal noch abzuwarten und anzukommen! 2 Monate - das ist doch noch nichts, da bist du doch noch mitten in der Einarbeitung. Und da ist es recht normal, dass diese erst mal mit den eher einfachen Aufgaben beginnt, bevor man dir komplizierteres zu- und anvertraut.

Zudem merkst du ja selbst, wie schwer es ist, mehrere Wechsel in so kurzer Zeit zu erklären. Vor allem, wenn du nach einer Argumentation abseits von "Nee, war blöd da!" suchst. Eine Argumentation, bei der du wahrscheinlich selbst merkst, dass sie nicht sonderlich erwachsen wirkt und nicht gerade die Fähigkeit, Dinge durchzuziehen und sich auch mal durch schwierigere Situationen durchzukämpfen, vermittelt. Fähigkeiten, die aber jeder Arbeitgeber nun mal aus gutem Grund bei seinen Mitarbeitenden möchte...

Also, fokussiere dich darauf, in dem aktuellen Job besser anzukommen, dich dort über gute Leistungen zu bewähren und auf diese Weise dort zu einer geschätzten Kollegin zu werden! Wenn das in einem halben bis Jahr immer noch nicht geklappt hat und du immer noch keinerlei Möglichkeiten für dich dort siehst, dich weiterzuentwickeln, DANN kannst du Ausschau nach neuen Jobs halten. Aber bis dahin, einfach mal durchziehen und durchbeißen!

Kittyxxx12 
Fragesteller
 26.03.2021, 14:47

Ich habe ja auch eine Befristung auf der Behörde...18 Monate. Mir wurde aber gesagt dass sie mich übernehmen würden. Kommt es negativ rüber, wenn ich nach einem Jahr gehe mit der Befristung als Begründung (obwohl es weitergehen sollte, muss ich ja nicht erwähnen)? Oder ist die Zeit auch zu kurz?

Es ist kein Problem zu sagen, dass die Chemie nicht gestimmt hast, du dort irgendwie nicht rein passtest. Aber es ist nicht zu erklären, weshalb du jetzt keiner Behörde arbeitest. Macht auch keinen Sinn, wenn es nicht an der Arbeit gelegen hat.

Du hast die Arbeit im Labor sehr geschätzt und bist mit den Kollegen nicht gut zurecht gekommen, trotz Bemühen Deinerseits.

Kittyxxx12 
Fragesteller
 26.03.2021, 14:36

Kommt das nicht negativ rüber? Soll ich es nicht lieber auf den Umzug schieben? Dass es in der neuen Stadt leider nicht gleich mit der Klinik geklappt hat?

Wiesel1978  26.03.2021, 14:37
@Kittyxxx12

Daher musst Du Dein Bemühen erwähnen!