Wie sieht der Alltag im Führerstaat aus?

9 Antworten

  • Die Deutschen,die keiner verfolgten Minderheit angehörten, waren nun "Herrenmenschen"
  • Sie konnten sich auf Kosten der Minderheiten oder der eroberten Völker bereichern.
  • Sie bekamen Sklaven (Zwangsarbeiter). davon profitierten insbesondere die Bauern, das Handwerk und die grosse und kleine Industrie
  • In Deutschland wurden 1938 600 Millionen Kinokarten verkauften - jeder Deutschen ging ca. 1x pro Monat ins Kino
  • Die Partei steckte viel Geld in grosse, spektakuläre Veranstaltungen (Fackelzüge, Turnfeste, Parteitage, olympische Spiele)
  • "KDF" (Kraft durch Freude) erlaubte dem einfachen Volk Urlaub und Freizeit-Veranstaltungen (Kreuzfahrten, konzerte, Ausstellungen, Theater, etc.)
  • Die Jugend bekam Uniformhemden von den verschiedenen NS-Jugendorganisationen, und sie durfte auf lager fahren (die ärmere Kinder sich sonst nicht hätten leisten können)...
  • Der Jugend wurde Verantwortung übertragen, im Rahmen dieser Jugendorganisationen, sie waren wer...

Das Leben in Diktaturen ist unfrei.

Glücklicherweise leben wir in einer Demokratie und diese finsteren Zeiten sind vorbei.

Auf dass es so bleibt!

Wie soll er ausgesehen haben?

Du bist zur Arbeit gegangen, hattest Freizeit und hast geschlafen.

Meine Oma sagte immer, dass das die beste Zeit ihres Lebens gewesen wäre.

Ihr Vater war aber auch Funktionär.

DieRieke79  23.11.2020, 16:11

Bestimmt konntest du dich auch in deiner Individualität entfalten, alles sagen, was du denkst, bedingungslos zu deinen Werten stehen, jedwede Religion, die dir gefiel, frei ausleben - inklusive des jüdischen Glaubens, ohne dass dir was passiert ist, musstest nicht in den Krieg ziehen, ... herrliche, freiheitliche Zeiten also müssen das gewesen sein... Meiner Oma dagegen hat es gar nicht gefallen. Um sie herum wurden in ihrem Viertel Menschen abtransportiert, die ich wichtig waren, die ihr am Herzen lagen; sie war auf die Nazis überhaupt nicht gut zu sprechen. Sie sagte immer, sie haben ihr, ihrer Familie und ihrem Land nur Krieg, unermessliches Leid, Spaltung und Tod und Vernichtung gebracht. Ihr kleiner, heißgeliebter Bruder fiel mit 17 Jahren. Das hat sie nie verwunden.
Nie wieder! Währet den Anfängen!

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AlvinKarpis  23.11.2020, 18:11
@DieRieke79

Bei uns fielen nur Onkel und so was.

Aber sie hatte die Schuld den Alliierten gegeben.

Freunde von ihr wurden nicht deportiert, solche Freunde hatte sie nicht.

Mein Opa kannte einen, der für 3 Monate weg war und wiederkam.

Der war vorher Alki, Schläger, ein richtiger Asoizaler, würde man heute sagen.

Der war nach den 3 Monaten der beste Vorzeigebürger, ging Arbeiten, schlug seine Frau und Kinder nicht mehr, aber wollte nie darüber sprechen, was in den 3 Monaten war.

Fand mein Opa beeindruckend.

Es war nicht alles schlecht!

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DieRieke79  24.11.2020, 11:09
@AlvinKarpis

Wer ist mit "solchen Freunden" gemeint?

Zu dem Bekannten vom Hörensagen durch den Opa: Menschen, die so etwas tun, sind vermutlich durch Erziehung durch "harte Hand" etc. so traumatisiert, dass sie sich nicht anders verhalten können. Grundsätzlich gilt: Kinder müssen mit viel Liebe, Aufmerksamkeit, Zeit, Nähe, liebevoller Unterstützung erzogen werden; alles andere führt zu Krankheiten, schlechten Familiensituationen, Traumata... Diese von Eltern, die es leider selbst nicht besser wussten, "erzogenen" Kinder bzw. dann Erwachsenen brauchen Trauma-Therapie und kein Arbeitslager - letzteres verstärkt die Traumata nur noch mehr, auch wenn sich vielleicht vordergründig das Verhalten ändert; die Traumata werden so von Generation zu Generation weitergegeben. Nicht umsonst ist jetzt die Generation der KriegsenkelInnen damit beschäftigt, die seelischen Trümmer dieser finsteren Zeit und der Folgezeit aufzuarbeiten. Bekanntermaßen ist diese Enkelgeneration noch stärker traumatisiert als die eigentlich betroffene Generation - völlig vergessen hatte man auch die Kriegskinder in ihrem Leid.

Vgl. dazu z.B.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-04/kriegsenkel-2-weltkrieg-folgen-erbe-schuld-trauma?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

oder

https://www.aerzteblatt.de/archiv/42575/Kriegskinder-im-Alter-Bei-Diagnose-historisch-denken

Nein, auch nach differenzierter Analyse überwiegt das Negative, das keine positive Bilanz zulässt. Sorry! Überdies - wenn es gut gewesen wäre, hätte es sich durchgesetzt. Doch das hat es nicht! Das ist ein deutliches Zeichen.

Und noch etwas: es gibt keine Asozialen, es gibt nur Menschen, die Hilfe brauchen.

Wenn man sein Herz öffnet, die Bitterkeit daraus entlässt, dann führt man selbst ein glücklicheres Leben und muss auch keinen Respekt empfinden für menschenverachtende Regime.

Viel Erfolg dabei und: Sei gesund!

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