Wie Schach lernen?

9 Antworten

Heyho!

Prinzipiell gibt es auf jeder Schach Seite wie bspw. Chess.com oder Lichess.org Studien und Lektionen die du dir ansehen kannst.

Welche Eröffnungen du konkret lernen willst musst du letztlich selbst wissen.

Mit weiß ist es einfacher als mit Schwarz, da kannst du im ersten zug nämlich schlicht und einfach spielen worauf du lust hast. Du kannst bspw. entscheiden ob du lieber d4 eröffnungen magst oder e4, oder vielleicht auch etwas ganz anderes. und dann lernst du stück für stück die theorie, indem du spielst und deine Partien danach analysierst. was war gut, was war schlecht, was hättest du besser machen können, usw.

In vielen Situationen machst du nichts verkehrt wenn du die grundregeln der eröffnung befolgst: bauern ins zentrum, leichte figuren (am besten nicht an den rand) entwickeln, rochieren.

wenn du dich nur daran hältst und ein bisschen aufmerksam spielst um nicht direkt in eine falle zu laufen bist du damit eigentlich gut aufgestellt. der rest kommt dann mit der zeit und wiederholtes analysieren deiner spiele.

Abgesehen davon bin ich fan von systemischen eröffnungen, die reduzieren die menge an theorie die du auswendig lernen musst drastisch, da du mit deiner eröffnung eher versuchst eine bestimmte struktur zu erreichen und nicht zwingend immer versuchst den "besten theoriezug" zu spielen. das ist vorallem am anfang angenehm, da es den nebeneffekt hat dass du häufig ähnlich aussehende stellungen bekommst und dementsprechend schnell spezifische erfahrung speziell zu dieser eröffnung sammelst.

wenn du einfach nur so eine eröffnung oder so ein system suchst mit dem du direkt loslegen kannst würde ich Kings Indian Defense/Attack oder Stonewall Defense/Attack empfehlen, das sind beides Eröffnungssysteme die sowohl mit Schwarz als auch mit Weiß funktionieren, die man gegen viele andere eröffnungen spielen kann, und deren struktur im wesentlichen immer mehr oder weniger gleich ist. der nachteil dieser systeme ist dass sie zu beginn oft recht passiv sind.

Das heisst natürlich nicht dass es ideale eröffnungen für jede situation sind, und es gibt auch eröffnungen gegen die du sie nicht spielen kannst/solltest, aber es ist ein guter punkt um anzufangen, und es sorgt dafür dass du von vorn herein einen konkreten plan verfolgst.

Wenn Sie am Anfang stehen und das Schachspielen lernen wollen, dann sind die Eröffnungen im wahren Sinne des Wortes das Letzte, womit Sie sich beschäftigen sollten.

Zum Einstieg sollten Sie ein erprobtes Anfänger-Lehrbuch benutzen.

Lesen Sie es Seite für Seite selbst am Schachbrett sitzend und spielen Sie alles nach, was Sie lesen.

Wenn Sie nach einigen Wochen immer noch schachhungrig sind, dann arbeiten Sie ein erprobtes Lehrmaterial, wie zum Beispiel die Stappenmethode, in den kommenden Monaten ab.

Am Ende des Lernens, nach den Endspielen und dem Mittelspiel, werden Sie sich dann auch den Eröffnungen zuwenden und deren Sinn erkennen können.

Als Anfänger bleibt Ihnen das tiefere Verständnis der Eröffnung in der Regel verborgen.

Anfänger überschätzen sehr oft den Einfluß des Eröffnungswissens auf den Ausgang der Partie.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich spiele eigentlich nur Fischer-Schach. Das hat den Vorteil, das stehts andere Startpositionen das Spiel bestimmen, und man immer andere Bedingungen hat auf dem Feld. Eröffnungsstrategien zum auswendig lernen fallen da weg.

Denn ich persönlich finde es öde, ein Spiel immer wieder gleich zu starten. Auch verrennt man sich in Vorgaben, die den dynamischen Spielprozess stören.

Tritt am besten deinem örtlichen Verein bei.

Naja, lerne die Grundregeln, spiele regelmäßig und schau Dir Matches von anderen an. Damit kommst Du schon sehr weit. Die ganzen "Eröffnungen" muss ja nur der Theoretiker kennen...