Ist das colle system wirklich so schlecht wie viele sagen?
Ich spiele gelegentlich Schach (etwa eine 10m am Tag) und habe mit weiß früher kia gespielt. Als der Erfolg zunehmend ausblieb, wurde mir auf GF das Colle system empfohlen. Ich habe mir ein yt Video angeschaut, sodass ich den Grundgedanken verstehe. Allerdings meinen ja viele, dass es eine schwache Eröffnung ist, da man keinen Druck macht. Mein Problem ist halt, dass ich Schach in erster Linie zum Spaß spiele und jetzt z.b keine Theorie lernen will.
Meine Siegquote im Schnellschach ist mit dem System etwa 70 Prozent, während mit z.b italienisch 30 Prozent.
Auch fühle ich mich wohl damit:
In meiner letzten Partie z.b hatte ich mit der Eröffnung eine Genauigkeit von 96 (allerdings hat Gegner auch sehr entgegenkommend gespielt).
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2 Antworten
Schlecht ist die Eröffnung nicht. Aber ab einem bestimmten Level ist sie einfach nicht effektiv genug. Denn dann sehen die Gegner mehr als du. Ich habe diese Eröffnung jetzt auch schon öfter in TurnierPartien gespielt und meistens verloren.
Ich glaube, dass ich mir in Zukunft lieber auch wieder Sachen mit e4 zurechtlegen werde.
Ich hab bisher noch niemanden sagen hören dass das Colle-System "so schlecht" sei. Auf dem Level auf dem wir Hobbyspieler uns befinden gibt es im Grunde kaum schlechte Eröffnungen, selbst solche Systeme die auf GM Level bereits wiederlegt sind, bspw. das Königsgambit sind unter einer Online-Wertung von 2000 noch ganz problemlos spielbar.
Also, nein, an Colle ansich gibt es nichts auszusetzen, und wenn du damit erfolge erzielst, dann ist die ganze Frage ansich ja schon hinfällig.
Ansonsten, wenn du unbedingt scharf darauf bist ein System zu spielen das auch auf GM Niveau viele Erfolge erzielt, dann probier London aus. Falls du bei Colle bleiben willst, aber etwas abwechslung suchst kannst du auch Colle-Zuckertort ausprobieren.
Das gilt aber für fast jede Eröffnung. London wird auch auf GM Niveau noch regelmäßig gespielt. Klar sind dass dann oft spiele in denen von weiß weniger angegriffen wird, aber das haben d4 Systeme allgemein so ansich.
Ja, das stimmt alles. Und ich als Hobbyspieler stoße ab einer gewisse Spielstärke meiner Gegner regelmäßig an meine Grenzen. Aber Hauptsache, es macht Spaß 🙂
London ist aber auch nicht besonders stark, wenn der Gegner weiß, wie man spielen muss.
Mit frühem c6 oder c5 und Dame auf b6 kann man starkes Gegenspieler bekommen.