(Schach) Gewinnt Weiß auf jeden Fall?

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Moin,

ja, Weiß steht nach 1. Dxe6 total auf Gewinn. Das heißt natürlich nicht, dass Weiß auf jeden Fall gewinnt, weil er noch so schlecht spielen könnte, dass am Ende Schwarz sogar noch siegreich sein könnte. Aber es bedeutet, dass sich bei beiderseits bestem Spiel Schwarz nicht mehr retten kann.

Zunächst: Nach 1. Dxe6 droht Weiß mit 2. Le7†† (Doppelschach) den schwarzen König forciert mattzusetzen, zum Beispiel 2. ... Ke8 3. Tf8#. Oder 2. ... Kg7 3. Df7† Kh8 4. Lf6# bzw. 3. ... Kh6 4. Th3#.

Was könnte Schwarz dagegen versuchen? Naheliegend sieht 1. ... Lxf3 aus, um den gefährlichen weißen Turm zu eliminieren. Aber dadurch verlöre auch der schwarze Turm d7 seine Deckung, so dass du 2. Dxd7 spielen kannst. Damit würdest du 3. De7† Kg8 4. Dg7# drohen und dagegen gäbe es keine Verteidigung, weil nach 2. ... Te8 3. Dg7# folgt und auf 2. ... Tc7 einfach 3. Sxc7 nebst 4. De7† und 5. Dg7# geht.

Auf 1. ... Tf7 aber folgt 2. Le7† und nun kann Schwarz nach 2. ... Ke8 3. Txf7 das Matt durch 4. Tf8# nicht verhindern, während auf 2. ... Kg8 einfach 3. Dxf7† Kh8 4. Lf6# und auf 2. ... Kg7 3. Dxf7† Kh6 (3. ... Kh8 4. Lf6# kennen wir schon...) 4. Th3# folgen würde.

1. ... Te8 oder 1. ... Lxb5 2. Le7† usw. ändern auch nichts am Matt in 4 Zügen.

1. ... Ld5 ist noch ein bisschen hartnäckiger, aber es gestattete wieder 2. Dxd7, wonach 2. ... Lf7 zwar ein Matt in 4 Zügen verhindert, aber nach 3. Dxc8† Le8 4. Lg5† Kg7 5. Dxe8 und 6. Tf7# ist es eben ein Matt in 6 Zügen.

Da bliebe also nur noch 1. ... h5. Aber nach 2. Le7† Kg7 3. Df7† Kh6 4. h4! droht einzügig Matt durch 5. Lg5#. Wenn Schwarz deshalb mit 4. ... Tc5 das Mattfeld g5 deckt, ginge 5. Lg5† Txg5 6. hxg5† Kxg5 7. Df4#, was zu einem hübschen „Schwalbenschwanzmattbild” führen würde.

Du siehst, nach deinem vorgeschlagenen Zug 1. Dxe6 ist Schwarz forciert in spätestens 7 Zügen schachmatt. So etwas können selbst nicht so tolle Schachprogramme heutzutage sehr schnell berechnen.

Wenn Weiß jedoch völlig bekloppt spielt, kann Schwarz natürlich auch noch gewinnen, zum Beispiel 1. Dxe6 Txd3 2. Kh1?? Td1† 3. De1 Txe1† 4. Tf1 Txf1#, um nur eine Möglichkeit zu zeigen.
Aber wenn Weiß nicht so absurd bescheuert agiert, sondern stets die besten Züge macht, gewinnt er in spätestens 7 Zügen durch Schachmatt.

LG von der Waterkant

DedeM  22.02.2020, 01:37

Oha, ich sehe gerade, dass nach 1. Dxe6 h5 das Schwalbenschwanzmatt auch ohne das blöde h2-h4 geht: 2. Df7† Kh6 3. Lg5† Kxg5 4. Df4#. Tja, das kommt davon, wenn man um halb zwei in der Nacht ohne Programm im Kopf analysiert.

Ich las gerade, dass Stockfisch ohnehin ein Matt in 4 Zügen ankündigt. Dann wird es auch nach 1. ... Ld5 etwas Besseres als meine Variante geben, denn Stockfisch irrt sich da wahrscheinlich weniger als ich.

Die Kernaussage meiner Antwort bleibt jedoch erhalten: Weiß gewinnt forciert durch Schachmatt (offenbar stets in 4 Zügen!)...

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Elantris 
Fragesteller
 22.02.2020, 14:32
@DedeM

Danke! Jetzt versteh ich das ziemlich gut (: das passt alles 👍

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Elantris 
Fragesteller
 22.02.2020, 11:29

Hey, ich weiß nicht ganz, was diese ganzen Züge bedeuten. Ich mein man kann sichs denken, aber ich hab das ganze so gut wies geht nachgespielt und trz, denk ich immer noch, dass Schwarz sich retten kann.

Was bedeutet denn # oder x dazwischen. Woran erkennt man, ob Schwarz oder Weiß an der Reihe ist? Das wechselst sich ja eig ab, aber so wie du das manchmal geschrieben hast und so wie ich es dann verstanden habe, (Wahrscheinlich flasch verstanden) kam Weiß öfter dran wie Schwarz? Und was bedeutet es, wenn nur ein Feld angegeben wird, ohne eine Figur? (zb einfach nur e5 oder so. Wer wird dann bewegt?

Und gehen deine Züge alle davon aus, dass die weiße Dame auf e6 steht und Schwarz als nächstes dran kommt?

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Elantris 
Fragesteller
 22.02.2020, 11:51
@Elantris

Also ich hab's mir nochmal genauer angesehen und Schwarz kann sich doch nicht retten.

Trz würde ich gerne wissen, wie man Züge richtig verstehen kann, Wenn man sie so aufschreibt, wie du 😅xd

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DedeM  22.02.2020, 13:58
@Elantris

Moin,

tja, das nennt man Notation. Jedes Feld eines Schachbrettes hat sozusagen eine eindeutige „Adresse”. Diese besteht aus einem Buchstaben (a bis h) und einer Zahl (1 bis 8). Die „Adresse” ist dann der Schnittpunkt aus dem Buchstaben der Linien (a bis h) und der Ziffer der Reihen (1 bis 8). So weißt du dann, dass das Feld e6 ein weißes Feld des Brettes ist oder g7 ein schwarzes und wo diese Felder liegen...

Ein Zug besteht immer aus zwei Halbzügen, dem des Anziehenden (Weiß) und der Antwort des Nachziehenden (Schwarz) darauf. Die Züge werden durchnummeriert.

Die fachsprachlich korrekte Bezeichnung für Schachfiguren lautet „Steine”. Die Steine setzen sich dann noch einmal aus Bauern und Figuren zusammen. Ein Bauer ist dann zwar eine „Schachfigur”, aber in der korrekten Bezeichnung keine „Figur” (dazu zählen nämlich nur König, Dame, Turm, Läufer und Springer).
Jede Figur hat eine Abkürzung: K für König (im Englischen K für king), D für Dame (englisch Q für queen), T für Turm (englisch R für rook), L für Läufer (B von bishop) und S für Springer (N von knight). Die Bauern haben keine Abkürzung. Zieht ein Bauer, werden nur die Feldkoordinaten genannt.

Sodann gibt es noch Sonderzeichen, zum Beispiel „x” für schlägt, „†” für Schach(gebot), „#” für Schachmatt, „0-0” für kurze Rochade, „0-0-0” für lange Rochade und ein paar mehr, die jetzt mal weglasse.

Und schließlich gibt es noch Zeichen für die Güte eines Zuges, zum Beispiel „!!” für exzellenter Zug, „!” = guter Zug, „!?” = interessanter (zweischneidiger) Zug, „?!” = fragwürdiger Zug, „?" = schwacher (schlechter) Zug oder „??” = grober Fehler. Auch gibt es noch ein paar Symbole mehr, die ich jetzt auch mal nicht aufzähle.

Daher bedeutet

1. Dxe6

soviel wie: „Mit dem ersten (Halb-)Zug schlägt Weiß mit seiner Dame den schwarzen Stein, der auf e6 steht.”

Wenn das kommentiert wird und man dann später den ersten Halbzug von Schwarz darauf hinschreiben will, steht dort etwas wie

1. ... Lxf3

Das bedeutet dann: „Schwarz antwortet mit seinem ersten Halbzug mit dem Schlagen seines Läufers auf f3.” Das „...” zeigt dir, dass zuvor Weiß irgend etwas gezogen hatte und „Lxf3” also ein schwarzer Halbzug ist.

Wird eine ganze Zugfolge wiedergegeben, dann sieht das zum Beispiel so aus:

1. Dxe6 h5 2. Le7†† Kg7 3. Df7† Kh6 4. Lg5†! Kxg5 5. Df4#.

Das bedeutet dann ausformuliert: „Weiß schlägt im ersten Zug mit der Dame auf e6, was Schwarz mit dem Randbauernzug nach h5 beantwortet. Dann folgt von Weiß im zweiten Zug das Doppelschach durch den Halbzug Läufer nach e7. Der schwarze König weicht mit seinem zweiten Halbzug nach g7 aus. Dann folgt im dritten weißen Halbzug Dame nach f7 mit Schachgebot, was Schwarz mit der Königsflucht nach h6 beantwortet. Im vierten weißen Halbzug erfolgt der starke Zug des Läufers nach g5 mit Schachgebot, was Schwarz zwingt, diesen Läufer mit seinem König zu schlagen. Doch dann kann Weiß mit seinem fünften Halbzug Dame nach f4 den schwarzen König schachmatt setzen.”

Es gibt bei der Notation übrigens eine Kurzversion (wie ich sie verwendet habe; siehe oben) und eine ausführliche Version. Bei letzterer wird nicht nur das Zielfeld des ziehenden Stein genannt, sondern auch das Ausgangsfeld mit angegeben. Das macht die Züge dann sehr eindeutig, aber es dauert auch länger, den Zug zu notieren. Die oben angegebene Zugfolge sähe in der ausführlichen Notation folgendermaßen aus:

1. De5xe6 h7-h5 2. Lf6-e7†† Kf8-g7 3. De6-f7† Kg7-h6 4. Le7-g5†! Kh6xg5 5. Df7-f4#.

Bei der Kurznotation muss man manchmal noch eine Information dazu geben, um bestimmte Züge eindeutig zu machen. So könnte Schwarz zum Beispiel in deiner Ausgangsstellung nach 1. Dxe6 mit einem seiner beiden Türme nach c7 ziehen. Da beide Türme das könnten, wäre die Angabe 1. ... Tc7 nicht eindeutig. Daher müsste man 1. ... Tcc7 bzw. 1. ... Tdc7 oder 1. ... T8c7 bzw. 1. ... T7c7 aufschreiben, je nachdem, ob der Turm von c8 oder von d7 nach c7 gezogen werden soll.

Ich hoffe, du kannst jetzt die angegebenen Varianten besser nachvollziehen.

Und ja, ich bin bei allen Varianten davon ausgegangen, dass Weiß im ersten Zug mit der Dame auf e6 den schwarzen Bauern schlägt.

Und nein, ich glaube nicht, dass Weiß mehr Halbzüge macht als Schwarz (außer bei der Anmerkung über Drohungen)...

LG von der Waterkant

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Kurz gesagt: Ja. Wenn man richtig spielt, wird es ein Matt in 4.

Dieser Konstellation nach hat Schwarz keine Chance mehr, ein Matt abzuwehren. Das hat wahrscheinlich auch dein Computergegner erkannt.

"auf jeden Fall" ist natürlich Quatsch.

Wenn Weiß einen bösen Fehler macht, kann er noch leicht verlieren.

Wenn Schwarz am Zuge wäre hätte ich einen Zug ,der ihn in den Vorteil bringt.

Elantris 
Fragesteller
 22.02.2020, 00:42

Und wenn weiß immer die bestmöglichen Züge machen würde von dieser Position aus? Und Schwarz ebenfalls natürlich. Würde weiß dann gewinnen, weil diese Stellung quasi schon gewonnen ist oder wäre das ein Remis?

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Quotenbanane  22.02.2020, 00:49

"Auf jeden Fall" bezieht sich auf ein Schach Matt, das vom Gegner nicht mehr abgewehrt werden kann. Und das ist in diesem Fall korrekt.

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Florabest  22.02.2020, 01:08
@Quotenbanane

Willst du damit behaupten, dass du in dieser Stellung ein Schachmatt siehst? Dann zeige es mir bitte. Du weißt ja nicht mal wer zieht

Wenn ich Schwarz wäre und am Zug wäre, dann wäre es mit deinem Schachmatt Essig.

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Florabest  22.02.2020, 01:13
@Quotenbanane

Wenn weiß am Zug wäre, dann sehe ich ein Matt in 3 Zügen. Wenn Schwarz am Zug wäre hat er eine gute Befreiungschance.

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Quotenbanane  22.02.2020, 01:17
@Florabest

Weiß ist am Zug, steht in der Frage.

Und wenn ich jz z.B die Dame auf e6 ziehe, gibt der Computer auf.
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Elantris 
Fragesteller
 22.02.2020, 10:52
@Quotenbanane

Also nachdem ich meine Dame auf e6 gezogen habe, ist schwarz dran und der kann mich doch dann immer noch ziemlich gut abwehren oder?

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Quotenbanane  22.02.2020, 12:09
@Elantris

Nein, Schwarz ist Matt in 4.

Sag mir einen Zug und ich sage dir einen Gegenzug.

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JCKeller  24.02.2020, 04:59

@Florabest Es wäre hilfreich, wenn du Varianten, von denen du behauptest, sie seien in der Stellung auch angibst, da ich in dieser Stellung mit Schwarz am Zug nur Lxb5 als besten schwarzen Versuch sehe, wonach aber weiß auch Dame und 2 Bauern gegen einen Turm hat und somit glatt auf Gewinn steht.

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gutes schach pogramm ,

den jeder zug von schwarz erzeugt ein weiteres opfer , alle zuüge führen nur zu weiteren opfern . ausser weiss steht aus suicid :)