Wie sagt ihr eurem Pferd das es anhalten soll wenn ihr reitet?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Nur mit Körpersprache und Gewicht 56%
Brrrr 22%
Hoo 11%
Brut/Bru 6%
Halt 6%
Hola 0%
Stopp 0%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nur mit Körpersprache und Gewicht

Ich bin ehrlich: es gelingt mir selten nur mit Gewichtshilfen anzuhalten und ehrlich gesagt kenne ich auch kaum jemanden, der das kann.
Ich arbeite daran vielleicht auch nicht konsequent genug. Ich müsste jedes Halten vernünftig vorbereiten. Wahrscheinlich müsste ich sogar 2-3 Reitstunden nur das Halten üben. Aber der Schweinehund 🫤

Ich brauche die Zügel dafür. Meistens nur ganz leicht, aber manchmal sehr deutlich. Wenn ich in der Halle mal jemandem plötzlich Platz machen muss. Oder wenn ich im Gelände unterwegs bin und mein Pferd sehr lauffreudig ist. Dann muss ich zupacken.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren
Grauling0605  26.01.2023, 11:27

Ich denke, die wenigsten von uns können die Sachen wirklich so, wie sie im Lehrbuch stehen. Es gibt hier 1, 2 User, denen ich zutraue, wirklich umsetzen zu können, was sie hier "predigen", der Rest wird wohl auch nur versuchen, jeden Tag möglichst einen Schritt näher an die eigenen Ideale zu kommen.

Das Wichtige ist eben einfach nur, seine Schwächen zu kennen und zu wissen, wann und wie man sie angehen muss, bzw sich dabei auch unterstützen zu lassen.

4
SuperB18  26.01.2023, 12:13
@Grauling0605

Ja das sehe ich ganz genauso. Wenn man aber hier mal die Antworten durchliest, bekommt man den Eindruck, dass hier ein Großteil Lehrbuch-mäßig bzw maximal pferdefreundlich anhalten kann. Und das entspricht nicht der Realität.

Diese Umfrage kann den ein oder anderen Reiter total verunsichern: „wenn es doch so viele Reiter schaffen, was stimmt mit mir nicht?“

Und so sehen hier viele Fragen aus. Alles Profis hier 🫤

Wäre doch schön, wenn sich ein wenig mehr outen würden, oder? Und wenn man dann noch eine positive Reaktion wie von dir erhält…das wäre toll!

4
Grauling0605  26.01.2023, 12:28
@SuperB18

Ja wirklich. Ich habe mich schon öfter dabei erwischt, wie ich Probleme mit irgendwas total banalem hatte, die gefühlt am Tag davor hier zerdiskutiert wurden mit "Wer sowas nicht kann, sollte kein Pferd haben" oder dergleichen.

Mein Pferd tut sich anatomiebedingt z. B. recht schwer mit dem korrekten Angaloppieren - meine Lieblingsganart ist es auch nicht. Zusätzlich ist er bei anstrengenden Dingen manchmal ein Meister der Vermeidung. Ich weiß, dass er es kann, er will nur nicht, weil es halt Kraft fordert. Da hilft manchmal am besten ein "Angaloppieren mit Gerte" oder sogar ein Impuls von unten. Dinge, die man in der Theorie so nie erklären würde und bei der genug User hier aufschreien würden.

Klar, korrekt ist es nicht und definitiv keine Dauerlösung - aber es hilft insofern, dass es danach dann auch mit "normalen" Hilfen klappt. Manchmal muss man da auch einfach mal kreativ werden - bringt ja nix, es "theoretisch korrekt" zu machen, wenn das Pferd sich denkt "hm nö, mach ich nicht".

3
Baroque  26.01.2023, 23:52
@SuperB18

Sehe ich hier nicht so, dass immer 100 % klappt, eher, dass doch bei mehreren die Theorie verinnerlicht ist. Wenn die Praxis dann z. B. an dem Kind auf dem Plastikschlitten am verharschten Schnee scheitert, dann wird deshalb ja die Theorie nicht falsch. Und wenn nichts besonderes los ist, kann man ja mal dran arbeiten. Ich nehme mir immer wieder die Zeit, alle Hilfen der ganzen Parade zu reduzieren, bis Gedanke, Bügeltritt und ausatmen übrig bleiben.

0
Baroque  26.01.2023, 23:57
@Grauling0605

Solche Fälle löse ich mit dem Anfänger-Angaloppieren meines ersten Reitlehrers. Der hat den Galopp nämlich erst dazu genommen, als man im Schritt korrekt Schulterherein konnte. Ja, das ist spät, aber da ist nie jemand an der Galopphilfe gescheitert, wenn er aus dem SH angaloppieren ließ. Bei Hilfe von unten "verpassen viele den Zug", also sitzen dem Galopp hinterher anstatt von oben die Hilfe präziser setzen zu lernen, bei Gerte wird so gerne in den Galopp geeilt.

0
Grauling0605  27.01.2023, 06:22
@Baroque

Ich hab ja gesagt, dass das keine Dauerlösung ist, würde das auch nie einem Anfänger empfehlen. Ich kann die von dir genannten Dinge, mein Pferd eigentlich auch. Nur das erste Angaloppieren scheitert bei ihm manchmal einfach an "nö, will nicht", weil er eben weiß, dass es jetzt gleich anstrengend wird. Da hilft es manchmal, ihn einmal in den Galopp reinzuschicken, dann ist die Bremse einmal auf und dann reicht auch wieder eine normale Galopphilfe. Ich hab ja auch mehrmals die Woche meine Trainerin dran und Doktor da nicht alleine dran rum.

Ich bin mir fast sicher, du denkst dir auch manchmal unkonventionelle Lösungen aus, wenn das Lehrbuch nicht funktioniert 😉 auch wenn das natürlich (!!) die Grundlage vernünftigen Reiten sein muss.

0
Baroque  27.01.2023, 08:02
@Grauling0605

Ich finde die von dir beschriebenen nicht unkonventionell, sondern sehr üblich - nur eben nachteilbehaftet. Ich würde dem Pferd als unkonventionelle Lösung, wenn man so will, für mich schon wieder normal, die anstrengend-Hemmung nehmen, indem ich direkt wieder durchpariere. Wenn ich reite, egal, ob meine oder andere Pferde, dann warten die alle auf den Galopp, fragen eher, wann sie endlich galoppieren dürfen, weil die Schrittarbeit anstrengend ist.

0
Baroque  27.01.2023, 08:09
@Baroque

Ach ja, die beiden Lösungen von dir nutze ich tatsächlich nicht. Wenn ich es anders nicht hin bekomme, galoppiere ich nicht. Aber über SH habe ich auch die angaloppiert, von denen die Besitzer sagten, die könnten das nicht.

0

Indem ich eine ganze Parade reite, deren Hilfen immer Pferd (Aufmerksamkeit, Ausbildungsstand, ...) und Situation angepasst sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Nur mit Körpersprache und Gewicht

Je nach Pferd. Manche reagieren schiesslich weder auf Stimmsignale noch auf Gewicht, auch wenn gerade letzteres nie der Fall sein dürfte.

Mein Pony reagiert sehr fein auf Gewichtshilfen und auf den Schenkel. Zusätzlich noch ein ausdrückliches Ausatmen - was es mir erleichtert, die Gewichtshilfen zu geben.

Ein Hoooo nutze ich auch, allerdings nicht beim Reiten. AUf Turnier oder auch mit anderen zusammen im Gelände können STimmhilfen nämlich häufig Missverständnisse auslösen ;) ... Stimmhilfen nutze ich bei der Bodenarbeit und beim Longieren.

Meist Stimme, außer in Situationen, die einen schnellen Halt erfordern. Dann alles.
Ansonsten hält mein Pferd auch an, wenn ich aus den Bügeln gehe.

Entweder korrekte Hilfen (Sitz, Bein, bisschen Zügel, in der Reihenfolge), oder wenn die Unterstützung noch gebraucht wird, mit dem Geräusch, das entsteht, wenn man stimmhaft die Lippen flattern lässt.

Woher ich das weiß:Hobby – Reitsport seit 2007, eigenes Pferd seit 2020