Wie regelt ihr Finanzen in eurer Ehe?

12 Antworten

Bei uns hat jeder ein Konto. Außerdem haben wir ein gemeinsames auf das wir beide zu gleichen Teilen einzahlen. Davon werden alle Kosten für die Wohnung bestritten. Von Hausgeld bis Möbel. Einkäufe zahlt, wer einkauft. Gleicht sich aus.

Gemeinsames Konto, es ist doch sowieso gemeinsames Geld.

ronalda  15.05.2020, 18:02

Sehe ich nicht so.

0

Das Vermögen meiner Frau und mein eigenes haben wir vor unserer Hochzeit erfasst und dann alle Sachen gemeinsam bezahlt. Gerade wenn Kinder da sind wird Gütertrennung schwierig.

Wir verdienen beide hervorragend, meine Frau sogar 6 Prozent mehr als ich. Trotz zwei Kindern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hi.

Auch wir haben ein gemeinsames Konto und haben uns vorab gründlich informiert, auch wie es sich dann mit der Steuererklärung verhält. Bei einem Gemeinschaftskonto müssen beide Kontoinhaber alle Einkünfte aus dem Konto in ihrer Steuererklärung angeben, wurde uns dann mitgeteilt. Aber, wenn z.B. einer der Kontoinhaber 70% des Kontos besitzt und der andere 30%, müssen die Einkünfte aus dem Konto entsprechend aufgeteilt werden. Mehr dazu auf dieser Webseite.

Bis bald

Ich halte getrennte Konten für den bestmöglichen Ansatz. Haushaltskonto kann man machen, kommt mir aber übertrieben vor. Ich gehe davon aus, dass es erwachsene, mündige Menschen sind, die zusammenziehen. Getrennte Konten zu haben, vermeidet eine gravierende Streitquelle (auch wenn es Leute gibt, die aus ideologischen Gründen der Ansicht sind, wer heirate, müsse auch das Geld in ein Konto zusammenwerfen). Egal wie sehr man sich liebt, sollte man über Geld reden und für klare Verhältnisse sorgen. Wenn z.B. sie die Haushaltseinkäufe macht, dann redet man über die Größenordnung, und er schaltet einen Dauerauftrag. Damit ist das Thema einvernehmlich vom Tisch, und weder darf er behaupten, dass sie auf seine Kosten lebe, noch sie, dass er ihr zu wenig gebe (jedenfalls nicht als nachträgliche Beschwerde, sondern allenfalls mit Blick auf eine aus ihrer Sicht notwendige Änderung für die Zukunft, über die man dann reden muss).

Wie gut das funktioniert, hängt am Ende immer von den beteiligten Persönlichkeiten ab, aber so hat man die Chancen, dass es deswegen keinen Streit gibt, schon mal maximiert. Außerdem hat jeder das Gefühl der Sicherheit, das Gefühl zu wissen, dass der andere ihn nicht ruinieren kann, ohne dass man eine Handlungs- oder auch nur Kontrollmöglichkeit hat.

Wie ist es, wenn einer mehr verdient? Zahlt derjenige dann auch mehr?

Das sollte auf jeden Fall so sein. Man kann keine Beziehung auf Augenhöhe im selben Haushalt führen, wenn der eine sich mehr leisten kann als der andere. Gerade an dieser Stelle halte ich es für wichtig, von Anfang an für klare Verhältnisse zu sorgen, indem man einvernehmlich (!) einen ausgleichenden Dauerauftrag schafft und dafür die Sicherheit erhält, dass keiner sich benachteiligt fühlt.

Wer als Einkommensstärkerer nicht bereit ist, solch ausgleichenden Dauerauftrag einzurichten, den halte ich für beziehungsunfähig, was der andere Partner sich überlegen sollte.

Annexarie 
Fragesteller
 15.05.2020, 18:47

Was ist, wenn man ein Gemeinschaftskonto hat und sich der Einkommensscheächere frei daran bedient? Bei uns war das so. Ich musste für alles Rechenschaft ablegen, während er fleißig zugelangt hat. Irgendwann habe ich gesagt, er solle sich einen besseren Job suchen, wenn er mehr haben möchte als er verdient. Darauf sagte er: Wieso, mir reicht UNSER Geld. Dann warf er mir vor ich sei egoistisch und geldgeil.

0
archmage  15.05.2020, 18:54
@Annexarie

Genau das ist der Grund, weshalb ich geraten habe, kein Gemeinschaftskonto einzurichten. Damit man in diese Art Streitereien nicht reinläuft. Es gibt Menschen, die können ein Gemeinschaftskonto haben und trotzdem läuft alles super. Aber das weiß man nicht vorher, und es ist auch nicht nötig das auszutesten.

Ich war mal mit einer Frau zusammen, mit der hatte ich (wie immer) getrennte Konten, aber ich wusste, dass sie so gut und vernünftig mit Geld umgehen konnte, dass, wenn sie mir mal gesagt hätte, dass sie noch 100 € braucht, ich ihr das Geld gegeben hätte, ohne auch nur nachzufragen wofür. Ist nie passiert, und wahrscheinlich hätte mit ihr ein Gemeinschaftskonto gut funktioniert. Aber so hat es auch gut funktioniert! Man sollte sich nicht ohne Not diesen Krisenhert auf die Beziehungsschiene nageln. Allein die Gefahr von Missverständnissen, wofür das Geld auf dem Gemeinschaftskonto in welchem Umfang gedacht war, ist immer da, und wenn es weg ist, gibt es Stress. Über sein eigenes Geld (Konto) bedenkenlos und ohne Rechenschaftspflichten verfügen zu können, macht frei, und wenn Mehrbedarf besteht, ist auf diese Weise sichergestellt, dass vorher drüber gesprochen und Klarheit hergestellt wird, nicht erst, wenn das Geld weg (ausgegeben) ist und einer überrascht eine lange Nase macht.

0