Wie reagiert man adäquat auf einen Kondolenzbrief mit Geld darin?
Ich musste mich bisher in meinem Leben zum Glück nicht mit dieser Frage beschäftigen. Jetzt gibt es einen Todesfall in meiner Familie. Ich hatte aber nicht erwartet, dass sowas jetzt kommt, wäre mir bis eben nie in den Sinn gekommen...
Diese Karte kommt von einem Nachbarn, mit dem wir zwar natürlich was zu tun haben, wie es auf dem Dorf normal ist, aber ist jetzt kein guter Freund oder so. Dennoch hat er nicht nur eine Karte geschickt, sondern auch Geld. Wie reagiert man auf sowas?
(Sorry für die blöde Frage, aber ich bin gerade von diesem Brief völlig überfordert und auch absolut nicht gut in solchen gesellschaftlichen Konventionen…)
9 Antworten
Das mit dem Geld war früher üblich und auf dem Dorf wahrscheinlich heute noch, bei meinem Vater vor ein paar Jahren auch üblich, mein Vater war stadtbekannt und es sind über hundert Leute zur Beerdigung gekommen und viele haben Geld geschickt, ich hätte es gar nicht geschafft jeden einzelnen zu danken, zumal oft nur der Name da stand und keine Adresse. Das erwartet auch keiner, weil du andere Sorgen hast, dass soll ja eine Hilfe sein und nicht zu Pflichten führen, Vom Bauch heraus würde ich sagen, dass man ihn nicht zur Beerdigung einladen muss, er wird von selber kommen, es steht jedem frei zur Beerdigung zu kommen
Zur Beerdigung hast du die Möglichkeit dich zu bedanken, wenn die Trauerfeier übersichtlich ist kannst du ihn, wenn du möchtest, auch während der Beerdigung einladen. Wenn die Trauerfeier im engsten Kreis stattfindet erwartet dass niemand und du musst dir keine Gedanken machen.
Viel Kraft LG
Unter diesen Umständen würde ich mich bedanken wenn du ihn triffst, wenn es viele werden die Karten senden, mit oder ohne Geld, kann man auch Karten drucken lassen und als Dank versenden. Allerdings muss man dann die Anschriften kennen, das war bei mir nicht möglich.
Meistens bekommst du ja die Umschläge mit den Trauerkarten zur Trauerfeier. Dort werden sie vom Bestatter eingesammelt und dir später übergeben. Wenn dir am Grab die Hände geschüttelt werden ist die ganze Sache damit schon abgegolten. Auf den Dörfern findet meist noch traditionell der Leichenschmaus statt. Man kann auch in der Folge in der Zeitung eine Danksagung schalten. Was du nicht machen musst dich nun unbedingt bei jedem zu bedanken. Das wäre für dich/euch eine schwere Aufgabe die keiner von euch verlangen wird.
Ich würde mich freuen, da es offensichtlich da jemand gibt, der den Verstorbenen so mochte, daß er sich an den ganzen Kosten rund um die Beerdigung und ggf. auch danach sogar beteiligen wollte...und nicht nur allein kondolieren.
Das ist jetzt aber auch nur mein plötzlicher Gedanke dazu, weil es mir bei unseren Trauerfällen noch nie so erging.
Mein Beileid!
Man bedankt sich bei ihm, lädt ihn zur Beerdigung ein, und informiert ihn über folgendes: Jeder (nur er nicht) kennt die steinalte Masche von Kriminellen, Todesanzeigen in der Zeitung durchzugehen und bei den entsprechenden Adressen die Briefkästen zu plündern, das geht mit einem Lineal und doppelseitigem Klebeband ruck-zuck, weil die Briefkästen frisch Verstorbener erfahrungsgemäß voller Bargeld stecken.
Vllt. kannten sich der Nachbar und der Verstorbene (mein Beileid) besser als du jetzt weißt. Laß Ihn Anteilhaben. Einladung zur Beerdigung - oder einfach direkt anfragen.
Grüße
Jein. Der Nachbar hat halt immer mal wieder auch Erdbeeren und vglb gebracht und ähnliches. Man kennt sich halt natürlich, man hat auch mal einfach gequatscht, wenn man sich auf der Straße gesehen hat. Aber wirklich eng war es nie. Soweit kenne ich meine Mutter und den Nachbarn.
Dann ist es komisch - ich denke hier will man vllt. einfach unterstützen.
Betrachte es als Freundlichkeit - (frag vllt. nach)
Das sowieso. Also als freundliche Geste. Nur was jetzt tun, fiel mir schwer zu entscheiden.
Danke übrigens für das Beileid.
Alles gut - Ansprechen - und bedanken ist das mindeste und schadet nicht. Ignorieren könnte respektlos rüberkommen...
Das mit der Beerdigung wird ein bisschen schwierig, weil wir uns auch im Hinblick auf die Wünsche meiner Mutter dafür entschieden haben, dass es eine „stille“ Beerdigung sein wird, also, dass einfach gar niemand da sein wird, auch unsere Familie nicht. Ich nicht, mein Bruder nicht, andere Verwandte und Freude nicht. Und die Trauerfeier: da verschicken wir Einladungen, auf jeden Fall, weil das uns allen wichtig ist eine solche Feier, wird halt nur von dem Dorf 350 km entfernt sein (weil sie in Hamburg geboren und aufgewachsen ist und ein großer Teil der Familie und Freunde dort viel besser hinkommt, bzw. noch wohnt.)