Wie nehmt ihr euch neben Arbeit und Kind Zeit für euch selber?

6 Antworten

Wir planen das richtig. An bestimmten Tagen funktioniert es zB so, dass mein Mann das Kind vom Kindergarten abholt und bis abends betreut. An diesen Tagen kann ich dann nach der Arbeit noch eine Runde schwimmen gehen.

Wenn ich zu einer Zeit, zu der wir beide zuhause sind, mal eine Stunde Ruhe brauche, nimmt er den Kurzen mit vor die Tür und werkelt dann in seiner Werkstatt mit Kind (er ist 3,5 und findet das spannend) oder macht diverse Erledigungen eben mit Kind, genau wie ich das tue, wenn mein Mann beschäftigt ist.

Ich habe auch das Glück, dass der Kurze ganz gut schläft, wenn er erstmal schläft. Da ist dann abends noch Zeit für ein bisschen Paarzeit, einen gemeinsamen Film auf der Couch oder um ein gutes Buch zu lesen.

Seit ich nicht mehr stille, habe ich auch schon ein paar Nachte außer Haus übernachtet, zB beim Wellnesswochenende mit einer Freundin oder auf Dienstreise. Letzteres ist zwar auf der einen Seite Arbeit und keine "Me-Time", aber auf der anderen Seite auch schön, weil man nach der Arbeit dann doch noch ein bisschen Zeit für sich hat, zB für einen schönen Restaurantbesuch oder einen Gang in die Hotelsauna.

Ich habe mich da nach dem Rat meiner Mutter gerichtet, vorausgesetzt, du hast ein gesundes Kind. Gefuettert wurde als Baby nicht auf Verlangen, sondern alle 4 Std. Es gab als Kleindind regelmaessige Mittagsschlaefchen und regelmaessige Bettzeiten am Abend.

Freizeit fuer mich habe ich mir dadurch geschaffen, dass ich gewisse Zeitplaene eingehalten, und meine Tochter frueh zur Selbsstaendigkeit erzogen habe. Mit 3 Jahren kam meine Tochter in den Kindergarten, und dann in eine Ganztagsschule. Hat alles wunderbar geklappt, auch wenn mein Mann beruflich oft nicht anwesend war.

Meine Mutter: Liebe dein Kind von ganzem Herzen, aber mache dich nie zu seinem Sklaven.

Muss dazu ehrlich sagen, dass ich meinen Job geschmissen habe, als von mir verlangt wurde, waehrend der Sommerferien/Schulferien zu arbeiten. Da habe ich die Reissleine gezogen.

PS: keine Oma weit und breit, da wir im Ausland lebten.

Elli113  13.02.2024, 10:26
Gefuettert wurde als Baby nicht auf Verlangen, sondern alle 4 Std.

Ja, das wurde jahrzehntelang so geraten, aber mittlerweile weiß man, dass Füttern nach Bedarf besser ist.

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Chocolate2000  13.02.2024, 10:46
@Elli113

Besser fuer wen und warum? Ich und meine Tochter sind damit super ausgekommen.

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Elli113  13.02.2024, 11:09
@Chocolate2000

Wenn dein Kind erst nach vier Stunden wieder Hunger hatte, und das für euch funktioniert hat, ist doch alles paletti.

Nur: empfohlen wird das halt nicht.

Wenn man das Baby hungern lässt, nur weil erst 3 Stunden vergangen sind und irgendwer behauptet hat, man müsse vier Stunden warten, dann erschließt sich doch schon durch den gesunden Menschenverstand, warum es besser ist, seinem Baby dann Nahrung zu geben, wenn es sie braucht.

Die meisten Babys haben auch nicht nach der Uhr Hunger, sondern in Wachstumsphasen vermehrt und dann auch wieder seltener.

zB schreibt der Kinderarzt Herbert Renz-Polster in seinem Buch:

So ignoriert die Vorstellung, dass Babys den Busen regelmäßig alle drei (oder auch: alle vier) Stunden leerputzen, ganz einfach die Biologie des Kindes:

Muttermilch ist ja nicht nur Nahrung sondern auch Getränk, Babys stillen damit Hunger UND Durst. Einmal brauchen sie mehr Kalorien – etwa wenn sie tagsüber viel wach waren oder viel Aufregendes erlebt haben, einmal brauchen sie mehr Flüssigkeit – etwa wenn es warm ist oder wenn sie viel gestrampelt haben. Zudem geben sie bei der Entwicklung einmal mehr Gas, einmal weniger – schon deshalb müssen sie manchmal häufiger an die Zapfsäule, manchmal seltener. Von Säuglingen Regelmäßigkeit bei der Nahrungsaufnahme zu verlangen ist also ähnlich putzig wie wenn wir meinten, wir selbst sollten am Besten nach der Uhr aufs Klo gehen.

Die Antwort der Babys auf „Regelmäßigkeit“ jedenfalls ist vorhersehbar: Säuglinge die nach Plan gefüttert werden, schreien mehr als von der Uhr befreite Kinder.

Gut belegt ist, dass sich schon Säuglinge in ihrer “Futterverwertung” extrem unterscheiden: manche Säuglinge trinken doppelt so viel Milch als andere – und das bei gleichem Wachstum https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12464723/).

Hinzu kommt noch das von Baby zu Baby sehr unterschiedlich ausgeprägte “nicht-nutritive Saugbedürfnis” - wobei das zugegebenermaßen weniger eine Rolle spielt, wenn man Stillen durch Flasche + Schnuller ersetzt.

Es gibt übrigens sogar einen wissenschaftlichen Artikel dazu, wie viele "Fakten" rund ums Stillen (wie zB "Füttern nur alle vier Stunden") eigentlich Mythen sind, die regelmäßig immer wieder abgeschrieben wurden

https://link.springer.com/article/10.1007/s001120050155

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Chocolate2000  13.02.2024, 11:35
@Elli113

Mag ja alles sein. bei mir/uns hat es jedenfalls hervorragend geklappt.

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Elli113  13.02.2024, 11:53
@Chocolate2000

Wie ich schon sagte: Wenn es für euch gut so war, dann passt es doch für euch. Nur EMPFEHLEN sollte man es halt nicht unbedingt.

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Bei uns war das ähnlich - außer, dass mein Mann keinen Schichtdienst hatte. Das finde ich bei dir tatsächlich ganz praktisch, denn so ist er zumindest hin und wieder auch tagsüber verfügbar.

Hat dein Mann Zeit für sich? Wenn ja - warum stellt sich die Frage bei ihm nicht, aber bei dir? Wenn ihr aber beide keine Zeit für euch habt, müsste man tatsächlich mal tiefer in eure Wochenplanung einsteigen, um Rat geben zu können.

Auch wenn der Mann in Schichten arbeitet wird noch Zeit dazwischen bleiben. Er beaufsichtigt die Kinder und du hast Zeit für dich

Das ist nun mal in den ersten Jahren so. Da müssen fast alle Mütter durch. Aber das wird auch wieder besser.

Oponn  13.02.2024, 10:08

Warum nur die Mütter?

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Munga01  13.02.2024, 10:08
@Oponn

Weil ich als Mutter mit einer anderen Mutter kommuniziert habe und es um ihre persönliche Zeit ging.

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Oponn  13.02.2024, 16:28
@Munga01

Und warum sind es deshalb nicht alle Eltern? Warum müssen alle Mütter dadurch?

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