Wie macht ihr das eigentlich mit eurem Geld?
Ich bin mal so offen, da ich nicht darauf komme, was ich noch optimieren könnte. Uns bleibt einfach zu wenig um normal leben zu können. Ab dem 8. des Monats müssen wir uns schon überlegen, wie wir durchkommen. Dreiviertel des Monats funktioniert nur über Verzichtslösungen. Oftmals verbunden mit dem Verzicht auf notwendige Nahrungsmittel, Absagen von Teilnahmen an Freizeitaktivitäten. Keine Rücklagen und Sparvermögensbildung um mal das Auto reparieren zu können. Wir suchen seit langer Zeit unseren Fehler und finden diesen nicht. Wir sind eine 4-köpfige Familie mit 2 Kindern (10 + 6 Jahre)
Einkommen: 3800 EUR
Kindergeld: 438 EUR
Ausgaben:
- Kredite (Privat zur Wohnungsrenovierung & Auto) 480€ + 190€
- Versicherungen 300€
- Telekommunikaton (Handies, Internet, TV, Office, Streaming, GEZ) 300€
- Miete 1000€
- Mietnebenkosten (Strom, Gas, Müll) 375€
Unsere Gesamtfixkosten pro Monat: 2700€
Hinzu kommen dann noch die variablen sich wiederholenden Kosten mit 300-400€ Sprit (Diesel), Lebensmittel, Pflegemittel, Kinderbetreuungskosten (Schule/KiTa) usw. Kinderaktivitäten und -einkäufe müssen auch noch bezahlt werden (z. B. Schulausflüge, Ferienprogramm, Schulmittel und Kleidung)
Wir kaufen im Discounter die billigsten Produkte. Oftmals verbunden mit dem Verzicht auf Obst und Gemüse um das warme Essen auf dem Tisch zu haben. Wir haben keine laufenden Hobbies oder Freizeitkosten (z. B. Vereine, Fitnessstudio, Modellbau oder sonst irgendwas). Wir gehen einmal in einem halben Jahr ins Kino, verzichten auf kostspielige Gesellschaftsabende (wenn die Freunde mal was unternehmen). Unser Auto schreit seit 8 Monaten nach Kundendienst und es waren dieses Jahr nicht mal neue notwendige Sommerreifen drin (es werden die Winterreifen runtergefahren die erst im Winter neu drauf gekommen sind). Die Klimaanlage muss repariert werden.
Wir gehen nie Shoppen, was man an unserem Erscheinungsbild schon klar erkennen kann. Wir gehen nie zum Friseur (einfach zu teuer), es wird keine Schminke gekauft sondern nur das Notwendigste. Es reicht nie für einen Urlaub
Wir wissen einfach nicht mehr weiter. Es ist der 13.08. und es sind noch 3 Wochen Ferien vor uns. Wir haben uns nun mit Kartoffeln eingedeckt um uns über Wasser zu halten. Und wir sind am überlegen, wie der Ehemann zur Arbeit kommen kann, da es für den Sprit nicht mehr reicht.
Sicherlich geht es anderen viel schlechter, jedoch hat jeder eine eigene Situation. Für unsere hätten wir gerne Ratschläge, Ideen oder Strategien. Wir kommen einfach nicht mehr weiter und uns verreckt sprichwörtlich jedes Gerät in unserem Haushalt nach und nach weg und haben keine Ersatzersparnisse dafür. Nicht mal für das Auto.
Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.
Vielen Dank für Eure Ratschläge.
11 Antworten
Also bei Versicherungen müsst ihr doch ziemlich gegen alles versichert sein? Da kann man sicher viel einsparen. Und Handy und sowas wahrscheinlich auch. Wobei 1.100€ schon was ist für Essen usw.
Haben wir aber nicht. Wir kaufen nicht mal Sprudel sondern trinken Hahnwasser.
Kredite (Privat zur Wohnungsrenovierung & Auto) 480€ + 190€
Versicherungen 300€
Telekommunikaton (Handies, Internet, TV, Office, Streaming, GEZ) 300€
Miete 1000€
Mietnebenkosten (Strom, Gas, Müll) 375€
Unsere Gesamtfixkosten pro Monat: 2700€
Eure Fixkosten sind viel, viel zu hoch!
Hier muss dringend an den Fixkosten gearbeitet werden, wenn ihr ein mehr oder weniger besseres Leben führen wollt.
Der erste Punkt sind die Versicherungen: Was für Versicherungen habt ihr? Was davon ist wirklich notwendig?
Es lohnt sich immer wieder zu vergleichen und jährlich ggf. auch zu wechseln! Macht Arbeit, aber spart in der Regel viel Geld!
Ich halte 300€ für Versicherungen total überteuert und denke, dass hier großes Einsparpotential liegt!
Auch der Bereich Telekommunikation ist in meinen Augen viel, viel zu hoch. Auch hier lohnt es sich Preise zu vergleichen und Verträge zu kündigen. Es gibt Handyanbieter die kosten nicht mal 10€ pro Monat! Es gibt auch Internetanbieter, die kostengünstiger sind. Streaming-Angebote sind sicherlich auch ein kostenfaktor, hier kann man auch schauen, was hat man und was braucht man wirklich?
Miete 1000€
Mietnebenkosten (Strom, Gas, Müll) 375€
Ihr habt knappt 1400€ Warmmiete und hier ist auch die Frage, wäre es sinnvoller in eine günstigere Wohnung zu ziehen? Umziehen ist immer nen riesen Akt, aber manchmal einfach ratsam.
Ihr habt ein Einkommen von über 4000 Euro und kommt nicht klar? Dann läuft da was völlig verkehrt.
Versuche mal ein paar Monate ein Haushaltsbuch zu führen und wirklich jede Ausgabe aufschreiben.
Dann kannst du besser kalkulieren. Einkauf... Mache ich wöchentlich, immer auf Angebote achten.
Hygieneartikel... No Name, außer Shampoo.
Deswegen Haushaltsbuch. Da siehst du exakt wo und für was die Kohle weg geht. Dafür brauchst du natürlich Disziplin. Setz dir erstmal kleine Sparziele...
Das größte Einsparpotential ist ganz klar das Auto.
Die Verbindungen zur Arbeit mit dem Zug und dann Bus wären zwar günstiger. Aber ich wäre bei aktuell 9 bis 10h Arbeit pro Tag noch weitere 2 bis 3 Stunden unterwegs. Leider.
Letztlich würdest du dafür einen guten Stundenlohn bekommen durch die Einsparungen!
Und wie? Der Sprit wird jeden Monat benötigt um zur Arbeit zu gelangen. Wie erwähnt wurde schon gezwungen daran gespart und auf Kundendienste, Sommerreifen, Reparaturen verzichtet. Leider hilft mir Deine Antwort nicht weiter. Ich kann leider die 80km nicht mit dem Fahrrad täglich zurücklegen.
Dann musst du eventuell eine andere Arbeit nehmen.
Fakt ist, dass euer Konzept nicht aufgeht und ihr grundsätzlich etwas ändern musst.
Eine Alternative wäre den Wohnort zu wechseln.
670 € für Kredite sind zu viel. Ihr habt also schon hier einen Fehler gemacht, indem ihr euch entschieden habt, auf Pump zu leben und leidet jetzt unter den Nachwehen.
Ihr solltet mit den Kreditgebern bzw. mit eurer Bank reden, um eine Lösung zu finden.
Rein defektes Auto braucht man nicht, also weg mit dem Sack ohne Boden.
Überprüft eure Versicherungen. 300 € mtl?!
Bei eurem Einkommen solltet ihr das so schaffen, auf eine schwarze Null zu kommen und langfristig wieder sparen zu können.
Meine Faustregel, die ich mir mit ca. 25 selbst erstellte, und mit der ich seit nun über 30 Jahren durchs Leben gehe:
Keine Kredite!
Wenn ich nicht in der Lage bin, mtl. einen bestimmten Betrag zurückzulegen, um mir etwas anzusparen, dann bin ich auch nicht in der Lage, die mtl. Rate zurückzuzahlen. Was ich mir nicht leisten kann, kann ich nicht kaufen. Man muss nicht alles haben.
Vielen Dank für diese Antwort. Das sehe ich auch als unser größtes Nachwehenproblem. Leider war uns dies aufgrund vieler früherer Faktoren nicht anders möglich. Aber da hast Du sicher Recht. Das ist ein großer Faktor in unserer Misswirtschaft.
Auch davon bin ich kein Freund, Schulden mit anderen Schulden zu tilgen, wird aber hier unumgänglich sein.
Mit der Bank reden und die lfd. Kredite mit einem einzigen (von eurer Bank) ablösen, um nur eine mtl. Rate in machbarer Höhe zu zahlen.
Bleiben noch die Versicherungen. Sind alle notwendig? Ein Preisvergleich wäre auch hilfreich. Lässt sich irgendwo eine Zahlung temporär aussetzen?
Ich wüsste gerne, was wir verkehrt machen. Wir kommen nicht drauf. Wir haben eigentlich auch die Meinung, dass es reichen müsste. Wir kaufen bereits NoName Produkte in allen Bereichen. Aber wahrscheinlich müssen wir da noch hartnäckiger werden. Jedoch glaube ich nicht, dass wir dadurch im Monat 300 bis 400€ sparen können.