Wie lebten Diabetiker typ 1 im Mittelalter?

7 Antworten

Hallihallo 🙋🏻‍♀️,

Wie lebten Diabetiker Typ 1 im Mittelalter?

Diese Krankheit, bzw. dessen Symptom (Polyurie) sind seit etwa 3172 Jahren bekannt... sie wurden erstmals im alten Ägypten auf Papyrus 1150 v. Chr. erwähnt.

>>> Weder in der Antike, noch im Mittelalter, usw... wusste man, dass diese Krankheit mit fehlendem Insulin durch die körpereigene Zerstörung der Betazellen (Inselzellen) zusammenhängt.

Diese Erkenntnis gab es erst erst 1921, s. links unten 👇

Bis vor 99 Jahren (also vor 1923) sind definitiv ALLE Typ1-Diabetiker innerhalb relativ kurzer Zeit gestorben (verhungert).

Ohne Insulin... wie machte man das.

>>> Ohne Insulin kann man keinen Typ1-Diabetes richtig behandeln. Insulin gibt es erst seit 1923 zum 💉 Spritzen 💉.
Vor 1923 (ab ~ 1850) wurden Typ1-Diabetiker insofern "behandelt“, indem man ihnen keine Kohlenhydrate mehr zu essen gab. Sie mussten z.B. Kaffee mit Eigelb trinken. Außerdem mussten sie täglich stundenlang schwer körperlich arbeiten, z. B. Holz hacken.
Damit konnte man den Tod aber nur einige Monate hinauszögern. Sehr wenige haben wohl über ein Jahr überlebt...sehr wahrscheinlich mit Folgeschäden wie Retinopathie usw... eine schreckliche Vorstellung.
Sie hatten ja auch gar keine Basalversorgung.

Bitte keine Angst machen, ich bin 17 und leide zu lange darunter als dass ich hören will, dass die schnell gestorben sind oder blind waren.

>>> Du brauchst doch keine Angst zu haben, da du doch Insulin hast. Du wirst also nicht daran sterben. Das ist keine Angstmacherei, sondern einfach nur die Wahrheit... was anderes wirst du bestimmt auch nicht hören. Du bist doch alt genug dafür. Ich war auch erstmal geschockt, als ich das erfahren und gelesen habe. Vor meiner Diagnose 2006 hatte ich null Ahnung von Diabetes. Du kannst auch sehr froh sein, dass wir in dieser Zeit geboren wurden, wo es Insulin, Blutzuckermessgeräte, Insulinpumpen + sogar rtCGM-Systeme gibt. Auch nach 1923 sind noch sehr viele Menschen an Typ 1 gestorben, weil eine Blutzuckerkontrolle wie heute noch lange gar nicht möglich war. Der Onkel meiner Oma z.B. wurde etwa 1940 tot vor dem offenen Kühlschrank gefunden. Man konnte lange Zeit das Insulin auch gar nicht richtig dosieren + berechnen ... so wie heutzutage.

Es muss noch andere Wege gegeben haben.

>>> Keine Kohlenhydrate und schwere körperliche Arbeit ... s. oben 👆.
Diese Erkenntnis, dass die Krankheit mit Kohlenhydraten, bzw. mit der Bauchspeicheldrüse zusammenhängt, wusste man aber noch nich im Mittelalter (vor 500 - 1500 J.).
Erst in den 1850er Jahren, fanden die Forscher heraus, dass das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, etwas mit dem Leiden zu tun hat.

Im Internet findet man wenig dazu.

>>> Sagen dir die Namen: "Benting und Best“ was?

Ich suche dir mal ein paar Links raus, dann kannst du dich über die Entdecker des Insulins und die Geschichte von Diabetes belesen...das habe ich in den ersten Jahren nach der Diagnose sehr intensiv gemacht.

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/krankheiten/diabetes/pwiedieentdeckerdesinsulinsbantingundbest100.html

https://www.diabetesde.org/100-jahre-insulin-geschichte-lebenswichtigen-hormons?ihre-hilfe/spende

https://www.diabetesinfo.de/homepage/geschichte-des-diabetes/geschichte-des-diabetes-1550-v-chr-100n-chr.html

https://www.biomol.com/de/ressourcen/biomol-blog/die-entdeckung-des-insulins

https://www.diabsite.de/aktuelles/nachrichten/2017/170710.html

https://diabetes-museum.at/antike-und-mittelalter/

Hast du ne Pumpe?

Gute Werte & lG aus 🐻lin ✌️

Bei Fragen… einfach fragen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Typ1- Diabetikerin seit 2006, Insulinpumpe 640 G + DexCom G6
Wie lebten Diabetiker typ 1 im Mittelalter?

Nicht lange.

Es muss noch andere Wege gegeben haben. Im Internet findet man wenig dazu.

Und was stellst du dir da vor? Es gab weder Insulin, noch wusste man genug von der Krankheit.

Es muss noch andere Wege gegeben haben. Im Internet findet man wenig dazu.

Kein Wunder, denn es gabt nichts was dagegen getan wurde.

Man wusst anhand der Geschmacksprobe des Urins (ja, das gabs wirklich) dass da eine Krankheit vorlag, hatte aber keine Möglichkeit etwas dagegen zu unternehmen.

Auch heute ist man da im Grunde kaum weiter. Man kann zwar diese Krankheit insofern behandeln das der Erkrankte eben auch sehr alt werden kann, aber eben immer auf entsprechende Medikamente angewiesen sein wird. Über Urscachen un Entstehung der Krankheit weiss man heute kaum mehr als im Mittelalter.

Frageritikum  13.01.2022, 09:11

„Auch heute ist man da im Grunde kaum weiter.“

„Über Urscachen un Entstehung der Krankheit weiss man heute kaum mehr als im Mittelalter.“

Das soll bestimmt beides ein Scherz sein, nh?!

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Artus01  13.01.2022, 10:10
@Frageritikum

Das ist mitnichten kein Scherz. Ich bin, gerade was den neusten Stand der Forschung angeht, da immer gut informiert. Zumal dieses Wissen die Grundlage für eine irgendwann mögliche Heilung ist. Ohne die Ursache für eine Krankheit zu kennen fischt man im Trüben.

Es gibt immer wieder neue Ansätze, aber bisher ohne grosse Erfolge. Am Erfolgversprechendsten ist derzeit die Suche nach Zusammenhängen mit der Darmflora. Einige Experten sind da recht zuversichtlich, es wird aber noch lange dauern bis man weiss ob man auf dem richtigen Weg ist.

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Frageritikum  13.01.2022, 11:58
@Artus01

Auch wenn man die Ursache eines Typ1 kennt, ist eine Heilung nicht mehr möglich... außer eine Transplantation der BSD.

Wenn du auf dem neuesten Stand der Forschung gut informiert bist, weißt du sicherlich von einem Zusammenhang z.B. mit Coxsackie-Viren, Umweltfaktoren und Traumata.

Von einen Zusammenhang mit der Darmflora habe ich noch nie gehört... kannst du mir darüber bitte einen Link schicken, danke.

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Artus01  13.01.2022, 12:50
@Frageritikum
von einem Zusammenhang z.B. mit Coxsackie-Viren, Umweltfaktoren und Traumata.

Davon habe ich gehört, allerdings nichts genaueres.

Von einen Zusammenhang mit der Darmflora habe ich noch nie gehört... kannst du mir darüber bitte einen Link schicken, danke.

Das kann ich leider nicht, da ich meine Informationen dazu ausschliesslich von den Diabetologen der Kilnik erhalte wo ich ab und zu an Studien teilnehme. Im Internet nach sowas zu suchen habe ich schon vor mehreren Jahren aufgegeben, weil da einfach zuviel Mist verbreitet wird.

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Artus01  13.01.2022, 13:06
@Frageritikum

Nee, natürlich kenne ich diese Seiten, aber ich nutze das Internet grundsätzlich nicht für Informationen zu bestimmten Themen.

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Frageritikum  13.01.2022, 13:20
@Artus01

Musste ja auch nicht. Der Zusammenhang mit der Darmflora betrifft auch genauso Typ2-Diabetiker... wurde in einer Studie festgestellt. Danke für die Info ✌️

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Auch wenn Du es nicht gern hörst: Es war eben so, dass Diabetiker Typ 1 vor Entdeckung des Insulins kaum eine Chance hatten, sonderlich lange zu leben. Das ist keine angstmachende Antzwort, sondern historisches Fakt (Im Mittelalter war bsw auch eine Blinddarmentzündung ein tödliches Schicksal). Andere Wege - man hat viel versucht, aber wenig Erfolg gehabt. Eine Hildegard von Bingen könnte nur neidvoll auf unsere moderne Medizin schauen.

Meistens sind sie aber gestorben.

Es gab keine bzw. kaum Möglichkeiten, dies zu diagnostizieren, somit sind sie in die hohe Kinder- und Jugendlichensterblichkeit eingegangen.

Woher ich das weiß:Hobby – Heilpflanzen
Frageritikum  13.01.2022, 06:41

Sie sind nicht „meistens“, sondern immer gestorben. Auch wenn eine Diagnose möglich gewesen wäre, wären sie gestorben.

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