Wie lebt ein streng gläubiger Christ?

16 Antworten

Es gibt bei den Christen verschiedene Richtungen, die sich als strenggläubig ansehen. Je nach Ausrichtung sind es dann auch andere Schwerpunkte, die als besonders wichtig erscheinen.

Katholische Strenggläubige achten zentral zum Beispiel auf die Sakramente (wie Kommunion und Beichte) , die sie besonders häufig empfangen wollen. Orthodoxe Strenggläubige halten besonders die vielen Fastenzeiten im Jahr ein. Evangelikale und pietistische Strenggläubige beschäftigen sich viel mit der Bibel, mit biblischen Gesprächen oder freiem Gebet. Religiosen wie Ordensleute und Priester widmen sich intensiv dem Gebet und haben Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam versprochen.

Auch im ethischen Bereich gibt es Verhaltensweisen, die heutzutage in Europa immer mehr zur Ausnahmesituation werden, und die man daher den besonders streng Gläubigen nachsagt. Darunter fallen zum Beispiel die Themen Ehe, Sexualität, Familie: nur eine Ehe, Sex nur in der Ehe, Kinder so viele wie eben gezeugt werden, Kinder in der Familie erziehen und so weiter.

Die Frage hat irgendwie so einen Nebenklang, als ob einem der Hals zugeschnürt wird, sobald man ein Christ wird. So ist es nicht :)

Das Leben als Christ wird nicht von dem Gedanken geprägt, worauf man verzichten muss, sondern erweißt sich vielmehr in der Freude, was einem alles geschenkt wurde.



Ich weiß zwar das viele Christen hier das nicht hören möchten oder anderer Meinung sind (ist vollkommen okay für mich), dennoch bin ich mir ziemlich sicher das es so oder ähnlich sein sollte.

Ein Christ, sollte die Gebote Gottes halten, dazu zählt auch am Samstag den Sabbat (auch die anderen Festtage der Bibel) zu halten um sich an diesem Tag intensiv mit der Bibel (Wort Gottes) auseinander zu setzten und sich über Gottes Wort zu erfreuen, möglichst mit der Familie oder einer anderen Gemeinschaft. 

Er sollte kein unreines Tier essen und er sollte weder regelmäßig Alkohol noch Drogen konsumieren um seinen Geist rein zu halten. Er sollte so oft wie möglich an Gott bzw sein Wort denken und versuchen danach zu handeln und natürlich zu beten und sich bedanken beim Herrn und Erlöser. 

Jedes Problemchen auf dieser Welt lässt sich auch mit Gottes Wort lösen, das weiß der gläubige Christ auch und setzt dieses um, also alles was er tut, basiert auf der Grundlage der Bibel. 

Aber am aller wichtigsten: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", kann man sich selbst nicht lieben, kann man auch niemanden anderes wirklich lieben, deswegen sollen wir nicht nur zu anderen gut sein sondern eben auch uns selbst gegenüber. (Gott hat eben an alles Gedacht....)

Das Opfern ist nicht mehr Notwendig da sich Jesus für unsere Schuld geopfert hat, daran glaubt der Christ von ganzen Herzen und Verstand und ist selbstverständlich unendlich dankbar dafür.

In erster Linie heißt Christsein, dass du eine persönliche Beziehung mit Jesus hast - so wie eine Freundschaft.

Es gibt keine Liste, die man abarbeiten muss. Keine Dinge, die man "tun muss" oder "nicht tun darf".

Aber wenn ich in einer Beziehung mit Jesus lebe werde ich manche Dinge automatisch tun und andere lassen.

Wenn ich meinen Ehemann liebe, dann gehe ich automatisch nicht fremd. Da brauch ich kein Gesetz dazu. Wenn ich meine Kinder liebe werde ich sie automatisch nicht verprügeln. Wenn ich andere Menschen achte, werde ich sie automatisch nicht bestehlen oder betrügen.

So ist das auch mit Jesus. Wenn du ihn liebst, dann wirst du manche Dinge einfach nicht mehr tun. Aber eben nicht, weil das ein Gesetz ist, sondern weil du Jesus liebst. Andere Dinge wirst du dann gern tun (Gottesdienst besuchen, mit ihm reden = beten, Gemeinschaft mit anderen Christen haben etc...), aber auch das ganz ohne Gesetz und "du musst!". Einfach nur, weil es dir Spaß macht und dich vorwärtsbringt im Glaubensleben.

Christsein ist wirklich ganz einfach :-)


discoparty1  06.07.2016, 22:12

Eine wunderschöne Antwort! :)

Hallo,

daß der Begriff "streng gläubig" irgendwie suspekt ist wurde schon gesagt.
Auch wurde schon gebracht , was Angehörige mancher Konfessionen als  "streng gläubig" auszeichnen soll, also Phantasien von denen, welche sich nicht auskennen und doch darüber schreiben - wie halt sehr viele hier.
Du fragst also danach wie ein Christ (das "streng gläubig" lassen wir mal weg) leben "muß" und was er nicht darf.
Da sind die Aussagen Jesu verbindlich - sonst nichts. Und der hat da sehr wenig gesagt, es aber auf den Punkt gebracht.
Ein Christ (das ist der welcher sich an der Botschaft Jesu orientiert) darf kein Unrecht tun gegen seine Mitmenschen.(und "muß" deshalb auf alles verzichten was dies bewirkt) Er ist im Gegenteil dazu angehalten, "Werke" der Gerechtigkeit und  Nächstenliebe zugunsten seines Mitmenschen zu vollbringen um zum "Heil" zu gelangen. (z.Bsp. Mt.25,34-40 u.v.a)
Das ist alles.
Hört sich einfach an, ist aber sehr anspruchsvoll, da hier das Gewissen und "Denken" (Herz und Verstand) immer gefordert sind im Gegensatz zu den  (Gebots-)"Schrift-Gläubigen" welche meist zuerst fragen "wo steht das in der Bibel ?" (der Schrift) genauso wie die "Schriftgelehrten" des NT, welche Jesus deswegen hart anging.

Gruß Viktor