Wie lange soll man pro Tag Porno-Seiten besuchen, um sagen zu können, dass man immer noch nicht abhängig ist?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es geht nicht um die Zeit. Eine Sucht äußert sich durch Entzugserscheinungen und die Unfähigkeit etwas anderem als ihr für einen gewissen Zeitraum nachzugehen.


Andrastor  14.12.2022, 21:11

Danke für das Sternchen.

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Auch wenn Du den "Stern" schon vergeben hast:

Woran erkenne ich eine Sucht an meinem Verhalten?

Pornos machen nicht süchtig. "Pornosucht" ist eine Erfindung von Moralaposteln und Geschäftemachern, die offiziell ausdrücklich NICHT als Krankheit/Störung/Sucht anerkannt ist:

Pornokonsumenten kann man diesbezüglich wohl in 4 Kategorien einteilen:

  1. Nicht als "pornosüchtig" sehen sich Menschen, die ein entspanntes, positives Verhältnis zu Sexualität und Pornografie haben. Und zwar selbst dann nicht, wenn sie deutlich mehr Pornos konsumieren, als diejenigen von Kategorie 2:
  2. Als "pornosüchtig" bezeichnen sich insbesondere Leute, denen ein restriktives Verhältnis zur Sexualität anerzogen wurde, und deren Sexualtrieb sie "zwingt", Dinge zu tun, die sie nicht tun "möchten" - weil es ihnen als verwerflich anerzogen wurde. Verantwortlich für ihr Leid sind nicht die Pornos, sondern ihre sexualfeindliche Erziehung. Sie kämpfen gegen die Natur ... und die Natur gewinnt verständlicherweise.*)
  3. Tatsächlich ist Pornokonsum pathologisch, wenn man sein Leben nicht mehr geregelt bekommt (Schule/Studium/Arbeit, Hygiene, Nahrungsbeschaffung und -aufnahme, ...). Das kommt vor, ist aber gemessen an der Gesamtzahl der Pornokonsumenten eine verschwindend geringe Zahl (im Gegensatz zur relativ hohen Zahl derjenigen von Kategorie 2). Dann handelt es sich aber medizinisch gesehen immer noch nicht um eine Sucht, sondern um eine Erkrankung, die als Symptom exzessiven Pornokonsum (oder eine andere exzessive Tätigkeit) zur Folge hat, wie z.B. Depression (Weltflucht), Impulskontrollstörung (will ich - mach ich!), Zwangsstörung (will ich nicht - ich muss aber - egal was passiert). Die Grunderkrankung muss dann ermittelt und behandelt werden, dann erledigt sich auch das exzessive Symptom.
  4. Und dann gibt es leider mittlerweile einige, die keinerlei auffälligen Symptome (Kategorien 2 & 3) haben, einfach nur gerne Pornos schauen (Kategorie 1), aber vom ständigen "Pornosucht"-Gequatsche der Moralapostel, Geschäftemacher und/oder Medien verunsichert sind, und sich deswegen fragen, ob sie vielleicht ein Problem haben oder bekommen könnten. Nein, haben sie nicht und bekommen sie nicht. 😎

Fazit: Du gehörst gemäß deiner Kommentare hier zur Kategorie 4. Also alles im grünen Bereich und noch viel Spaß! 😉

*) "Im Großen und Ganzen ist die Unterdrückung ja nie irgendwo gelungen! Gut, man kann ein künstliches Bild der Wirklichkeit propagieren und aufrecht erhalten, in dem viele Dinge tabuisiert sind, über die man nicht spricht, über die man nicht schreibt, über die man nicht berichtet, und, und, und, und. Aber das menschliche Sexualverhalten kann sich ja nicht so schnell ändern. Es ist ja das Ergebnis eines langen, evolutionären Prozesses von Millionen von Jahren. Das kann sich nicht in wenigen Hundert Jahren ändern. Auch nicht in wenigen Tausend Jahren. Das ist gar nicht möglich!" (Prof. Dr. Erwin J. Haeberle, Sexualwissenschaftler)

"Soll" - gar nicht.

Du bist dann pornosüchtig, wenn Du es so empfindest: Wenn Du darunter leidest.


Derwissengierig 
Fragesteller
 14.12.2022, 20:49

Ich leide daraunter nicht. Ich tue es, weil ci es mag. Punkt. Bin ich abhängig? Normalerweise gehe ich auf Porno-Seiten, wenn ich einen Drang empfinde, mir Freude zu beschaffen. Das kann mit einer Frequeny geschehen von maximal einmal pro Tag. Nicht immer habe ich trotzdem Lust darauf.

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AriZona04  14.12.2022, 20:54
@Derwissengierig

Unter einer Sucht leidet man - entweder mental oder körperlich. Alles andere ist keine Sucht.

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AriZona04  14.12.2022, 21:00
@Derwissengierig

Zum dritten Mal: Wenn Du leidest. Und jetzt lies Dir noch Mal alles durch, was ich geschrieben habe. Ich werde mich kein weiteres Mal wiederholen.

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Es geht nicht darum "wie lange" sondern ob man das Verlangen hat, diese sehen zu müssen.
Wenn es in einem gewissen Zwang ausgeführt wird, dann könnte man von einer gewissen Abhängigkeit sprechen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialarbeit

Täglich reicht finde ich.