Wie lange habt ihr intensiv um eure Katzen/Hunde getrauert?
Meine Katze wurde Sonntagabends überfahren, ich fand sie nur Minuten nach diesem schrecklichen Unfall, sie war noch warm, aber tot.
Gestern war ich beim Tier-Krematorium um sie einäschern zu lassen und die Asche an ihrem Lieblingsort zu verstreuen. Jene, die dort arbeitete, sagte mir, dass es ein sehr schneller und schmerzfreier Tod sein musste, da sie hart am Kopf erwischt wurde und durch den Druck das eine Auge herausquoll. Im Abschiedsraum konnte ich mich verabschiedrn.
Ich kann ihren Gesichtsausdruck und die leblose Gestalt nicht vergessen, sie erscheinen, wann immer ich die Augen schließe oder an sie denke. Ich wohne alleine mit einem Kater, einem Hund und bis Sonntags auch mit ihr und ich habe sie über alles geliebt. Immer kam sie überall mit, ging mit Gassi, kam zur Arbeit, wartete und sie liebte es zu kuscheln. Sie war eine schwarze Schönheit und eine große Bereicherung meines Lebens...
Jetzt gehe ich raus und sehe sie nicht, sie wird nicht mehr kommen, mich begrüßen oder sich im Schlaf an mich schmiegen, denn sie ist weg und dieser Gedanke zerreisst mich innerlich. Es fühlt sich so an, als hätte mir meine Herzhälfte herausgerissen und zertrampelt. Ihr müsst wissen, dass wir immer Tiere hatten, als ich noch bei meinen Eltern lebten und auch dort die eine oder andere Katze überfahren wurde. Doch ich habr mich noch NIE so gefühlt, denn wir hatten eine enge Verbindung.
Auch wenn es nicht schlau ist, sowas zu denken, so frage ich mich: "Was wäre wenn?" Was wäre, wenn ich früher die Gassirunde gemacht hätte? Dann wäre sie mitgekommen und dann auch rein zum schlafen und nicht überfahren worden. Denn dann würde Roxy noch leben, sie war doch erst 6 Jahre alt.
Ich weine oft -und das obwohl ich normalerweise hart im Nehmen bin- und kann nichts essen. Wenn ich mich doch zu einem Apfel oder Stückchen Brot zwinge, wird mir so übel, dass ich mich übergeben muss. Ist das normal?
Ausserdem frage ich mich, wenn sich vielleicht alles beruhigt hat, einen neuen Kumpel für Leo, dem Kater, zu holen? Er ist 13 Jahre alt und er mochte sie wirklich, wenn sie auch nicht immer ihn. Ich möchte nicht an sowas denken, immerhin könnte auch eine neue Katze überfahren werden und ich will Roxy so lange in Ehren halten und anwesend sein laßen, wie nur möglich. Doch ich muss fairerweise auch an meinen Stubenkater denken, welcher kaum noch raus geht. (Wegen des Alters). Er weiss auch, dass Roxy tot ist, da ich sie ihm schweren Herzens gezeigt habe.
Wie lange und intensiv habt ihr um eure Vierbeiner getrauert?
9 Antworten
Wenn das Licht erlischt, kommt die Dunkelheit
Wenn das Dunkel geht, bleibt die Erinnerung an das Licht
Unser Labrador ist 2013 gestorben. Etwa ein Jahr habe ich getrauert. Meine Greyhündin starb im Juni diesen Jahres. Obwohl ich mittlerweile einen neuen Hund habe, kann ich mir immer noch keine Bilder oder FB-Posts aus der Zeit ansehen ohne in Tränen auszubrechen.
Was ich sagen will, jeder trauert unterschiedlich. Auch unterschiedlich lange. Lass Dir Zeit. Dräng Dich nicht. Den Tod unseres ersten Hundes habe ich, aufgrund persönlicher Probleme gar nicht wirklich wahrgenommen. Für ihn waren folgende Zeilen, etwa ein dreiviertel Jahr später.
Lange konnte ich nicht trauern
Habe nicht um Dich geweint
Doch plötzlich brach der Knoten
Lebe wohl, mein Freund
Der Kater, mit dem ich aufgewachsen bin, ist im Februar mit 10 Jahren gestorben. Es ist besser geworden, aber er fehlt mir noch immer sehr. Keine Katze wird je an ihn rankommen :)
Ich denke, dein Leo würde sich nach einiger Zeit über neue Gesellschaft in etwa seinem Alter freuen.
Alles Gute!
Hört nie so wirklich auf. Klar wird es mit der Zeit weniger. Doch das braucht schon seine Zeit. Meistens paar Wochen Monate
Das tut mir so wahnsinnig leid um deine Roxy... ich habe auch schon geliebte Katzen gehen lassen müssen und es hat sich für mich ebenfalls immer so angefühlt, als würde ein Teil von mir sterben. Die Trauer wird immer bleiben... aber mit der Zeit fällt es einem leichter damit umzugehen.
Ich habe beim Verlust meiner ersten Katze auch gedacht, dass ich nie mehr eine weitere Katze haben möchte, weil der Schmerz so gross war. Aber auf der anderen Seite hat man ja eigentlich ein Plätzchen, an dem eine andere Katze ein schönes zu Hause und einen lieben Dosenöffner haben könnte. Und wer weiss... vielleicht wären unsere Regenbogen-Katzen stolz, wenn sie wissen, dass dieser Platz nun nicht für immer leer bleiben wird.
Bei mir leben mittlerweile sogar drei Katzen... trotzdem werde ich meine Regenbogen-Katzen nie vergessen. Denn jede Katze hat ihre eigene Persönlichkeit und somit ihren eigenen Platz in unseren Herzen. Und wenn ich mich für einen Moment ganz besonders an meine verstorbene Katze erinnert fühle, dann kann ich auch wieder so traurig sein, wie in dem Moment, in dem sie von mir gegangen ist.
Wünsche dir ganz viel Kraft in diesem schweren Moment...
Trauer ist was indivuduelles. Da gibt es kein falsch oder richtig und auch keine angemessenen Zeiträume. Also lass dir da von keinem was einreden. So wie du trauerst so ist es eben.
Vernünftig essen solltest du trotzdem.