Wie lange arbeiten SSD-Laufwerke zuverlässig?
Ich habe in meinem PC das Betriebssystem Windows 10 auf eine neue M.2 SSD geklont, vorher war es auf einer "konventionellen" 2.5 Zoll SSD, auf die ich anschließend meine ganzen Daten und Dokumente aufgespielt habe. Der Geschwindigkeitsvorteil ist wirklich enorm, Booten innerhalb von 10 Sekunden.
Das Tool "Crystal DiskInfo" zeigt jetzt für dieses schon etwas ältere Laufwerk einen Zustand mit "84%", aber "Gut" an. Daher interessiert es mich, wie lange sie zuverlässig sind oder nach wieviel Lese- und Schreibvorgängen die Zuverlässigkeit dieser Speicher nachlässt. Welcher Prozentsatz ist der "Knackpunkt"?
6 Antworten
Bei SSDs spare ich nicht, bei 84 % würde die bei mir sofort rausfliegen.
Die Daten wie lange so eine SSD hält sind normalerweise vom Hersteller zu entnehmen und sehen dann ungefähr so aus (Angabe von Geizhals):
TBW 600TB (entspricht TBW von 600TB pro TB Kapazität)
Zuverlässigkeitsprognose 1.5 Mio. Stunden (MTBF)
Normale TLC NAND SSDs sollten 10 Jahre halten... bei QLC wirds schon um ca. die hälfte weniger
Soweit mir bekannt führt Crystal Disk Info und ähnliche Programme keine Datenbank der TBW angaben, sondern liest direkt den SMART der SSD aus und berechnet dann anhand folgender Werte diesen Prozenztsatz:
Anzahl der geschriebenen Daten
Anzahl der Schreibzyklen
Anzahl der fehlerhaften Blöcke
Reservierter Speicherplatz
Grundsätzlich ist der Wert auch Gut, aber aus eigener Erfahrung würde ich das für signifikante Daten nicht riskieren, maximal als Game Drive der mir egal ist. Bin da ein gebranntes Kinds was SSDs angeht.
Für mich wäre der Knackpunkt, nicht irgendein Prozentwert sondern ob schon defekte Sektoren aussortiert wurden. Denn wenn die ersten Sektoren ihre Lebenszeit erreicht haben, werden es wahrscheinlich schnell mehr.
Davor kann man sich zwar ggf. auch die Betriebszeit anschauen, aber die sagt wenig über die Schreibleistung aus. Und auch ob irgendwann einfach was auf der Platine stirbt, kann man daran nicht ableiten.
Ich hab jetzt keine größere Stichprobe, weil ich nicht direkt Rechentechnik beruflich betreue, aber privat ist mir noch keine SSD gestorben und ich glaube die längste Nutzung war in einem kleinen Server der 10 Jahre lief.
Bisher wurden die Platten immer vorher aus Geschwindigkeits- und Platzgründen ersetzt.
Hallo!
Da gibt es keinen vorhersagbaren "Knackpunkt"...
Kaputt gehen kann immer etwas.
Behalte die Bewertung von "Crystal Disk Info" weiter im Auge.
Und mach von wichtigeren, bis sehr wichtigen Daten und Datenträgern regelmäßig vernünftige Backups.
Ich setze da ein kommerzielles Backup-Tool ein, welches mir den genutzten Inhalt ganzer Partitionen sichert.
Und parallel dazu verwende ich ein Back- und Sync-Tool, auf Datei und Ordner-Basis.
Beide laufen bei mir automatisiert. Ich kann aber manuell ein Backup auslösen.
Als Ziel nutze ich u.A. mein lokales Nas, aber auch externe HDDs und (verschlüsselt) eine Daten-Cloud.
Meine erste Sata3-SSD läuft bei mir immer noch. Und das seit ca. 2010/2011. Eine Samsung 840 Series (250GB). Die "Evos" kamen später...
Damals hatte ich noch einem Pentium 4 mit einem WinXP, bzw. Win7. Und 2016 wurde daraus ein C2Q (4×3GHz). Und aktuell boote damit das Linux Mint und (offline) ein Win7.
Das WinXP hatte ich damals über mehrere Tools an einen effizienten SSD-Schreibbetrieb angepasst. Erst das Win7 konnte das von Haus aus.
Mit vernünftigen Backups kann ich auch hier immer noch eine recht gute Datensicherheit ermöglichen.
Aber diese alte SSD werde ich in Kürze dennoch als Boot-Medium ersetzen.
Gruß
Martin
SSDs arbeiten so lange zuverlässig wie sie überhaupt funktionsfähig sind
das ist laut Erfahrungswerten aus den letzten grob zehn Jahren zwischen einigen Minuten und einigen Jahren
schau auf die TBW, die die Hersteller angeben und dann hast in etwa nen Anhaltspunkt, ABER verlaß Dich nicht drauf, daß die SSDs die auch wirklich schaffen. wir haben letztes Jahr Dutzende SSDs ausgetauscht, die nicht mal die Hälfte der Hersteller-TBW schafften und hier waren alle "namhaften" Hersteller vertreten
Bei HDDs ist die MTBF "mittlere Betriebszeit", die auch generell bei so 1*5Mio Stunden liegt und somit sollte eine HDD niemals zu Lebzeiten durch einen Defekt ausfallen, dies wurde auch zu den SSDs übernommen, aber durch die TBW ergänzt, das ist ne "garantierte" Schreibleistung in TB oder mittlerweile in PB angegeben
SSDs altern und verschleißen durch die geschriebene Datenmenge
Also meine SATA SSD ist von 2017 und hat noch 95% mit 19.419 Betriebsstunden.
Bei SSDs kommts afaik eher auf die TBW an (Total Bytes Written) an und da gibt's genügend Tests, dass SSDs teilweise deutlich mehr können als vom Hersteller angegeben und der Otto Normal Nutzer den Wert eig. nie erreichen wird - oder erst nach 20+ Jahren.
Meine 850 Pro hat in dem Test erst nach 9,1 Petabyte (!) den Geist aufgegeben
https://www.heise.de/news/SSD-Langzeittest-beendet-Exitus-bei-9-1-Petabyte-3755009.html
Anderweitig kaputt gehen kann natürlich alles. IIRC ist mir meine HDD nach 5 Jahren abgeraucht.
Käme auch drauf an, wovon die "84%" genommen sind. Bei "intakten Sektoren" wäre auch mein allernächster Schritt, so viele Daten wie möglich zu sichern (ich gebe zu, ich mache Backups nicht so regelmäßig wie gut wäre); bei "TBW" wäre ich ganz entspannt.