Wie lang darf eine Kurzgeschichte höchstens sein?

14 Antworten

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Da gibt es keine festen Regeln. Es gibt Kurzgeschichten, die gehen nur ein paar Sätze lang, und dann veröffentlicht Stephen King mehrere 100 Seiten dicke Bücher und bezeichnet diese als Kurzgeschichten, was für andere jede für sich vollwertige Romane darstellt.

VonKreuz  02.02.2019, 16:05

In gewisser weise sind es Kurzgeschichten. Eine Ansammlung. Selbe würde auch bei Clive Barker so hinhauen wenn du die Bücher des Blutes liest. Sammlung 1 - 3 Umfasst locker über 800 Seiten die aber im allen Kurzgeschichten sind.

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Das ist nicht genau definiert. Als Faustregel gilt: alles, was man am Stück ohne Pause lesen kann, gilt als Kurzgeschichte. Aber natürlich ist auch das dehnbar - es gibt mit Sicherheit Menschen, du 150-Seiten-Romane am Stück lesen.

VivianMV  22.02.2016, 17:24

Ich habe mal einen Roman mit 500 Seiten an einem Tag durchgezogen :D

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Wahrscheinlich hat jeder Verlag seine eigenen Normwerte. Die sind mir allerdings unbekannt. Ich als Laie habe vor kurzem eine Kurzgeschichte mit 27 Seiten gelesen. Das war meiner Meinung nach schon hart an der Grenze. Ab 50 Seiten ist es dann schon eher nur noch eine "Erzählung", und ab 100 Seiten ist es für mich definitiv schon ein Roman.

Die Antwort ist: So lang wie nötig, so kurz wie möglich.

Beides (sowohl Roman als auch Kurzgeschichte) zeichnet sich jeweils durch die ganz eigenen stilistischen Merkmale aus; und die sind weitaus bedeutender als dieser eine (rein äußere) Aspekt der Seitenzahl...


http://wortwuchs.net/kurzgeschichte-merkmale/

Es sind diese Merkmale die eine Kurzgeschichte ausmachen und nicht nur die Laenge :

-Unmittelbarer Einstieg ins Geschehen, selten eine Einleitung                   

-Der Schluss der Kurzgeschichte ist meist offen .                                     

-Selten gibt es Zeitsprünge .                                                                                

-Die erzählte Zeit ist chronologisch und linear.                                           

-Wir erfahren wenig über die handelnden Charaktere                                                                                                         -

-Die Handlung ist sehr knapp und beschreibt häufig Themen aus dem Alltag der

-Wenige Protagonisten stehen im Mittelpunkt der Erzählung

-Das Ende wird von einer Pointe begleitet, also einer überraschenden Wendung

-Die erzählte Zeit ist sehr kurz. Oft werden nur Minuten oder Stunden betrachtet

-Die Protagonisten sind häufig Alltagspersonen und keine Helden

-Ein besonderes Ereignis steht im Mittelpunkt der Geschichte

-Der Rezipient muss sich das „Drumherum“ anhand von Metaphern oder Leitmotiven erschließen

-Erklärende Ausführungen bleiben oftmals aus

-Orte und Schauplätze sind häufig nicht benannt. Wir erfahren also selten, wo die Kurzgeschichte wirklich spielt

-Leser soll das Beschriebene selbst beurteilen. Es gibt keine urteilenden Formulierungen

-Oftmals gibt es keinen auktorialen Erzähler, sondern einen personalen

Handwerkbursche 
Fragesteller
 02.06.2016, 00:58

Echt tolle Antwort, über die ich mich sehr gefreut habe.

Vielen, vielen Dank :)

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