Wie kommen Christen darauf, das Jesus von Nazareth, der lt. Wikipedia lebte und gekreuzigt wurde, auch Jesus Christus ist, als wundervollbringender Erlöser?

7 Antworten

Hallo Un1kQ,

Jesus hatte von etwas gewusst, was zu seiner Zeit - und vielleicht auch heute noch - theologisch eher revolutionär war: Einheit der Menschen mit Gott, wobei sich Gott gegenüber vorhandenen Gottesbildern abstrahiert hatte.

Wir können den Überlieferungen folgend Jesum als Göttlichen Menschen betrachten, wobei ich den Begriff "Göttlich" für eine Attitude zur Liebe (Gottes) verwende. Demzufolge erscheint er als ein Beispiel an Göttlichkeit.

Ich entnehme den Überlieferungen aber auch, dass er sehr auf sich fokussiert dargestellt wurde. Und so mancher special effect lässt ihn höher als einen Menschen erscheinen. Und ob Jesus von Nazareth tatsächlich auch Jesus Christus war, lässt sich historisch nach meiner Wahrnehmung nicht belegen.

Gäbe es zwei Personen, die beide Göttlich gewesen wären, wäre beide Beispiele an Göttlichkeit. Wäre nur Jesus Christus Göttlich, wäre nur er das Beispiel. Wäre Jesus Christus fiktiv, hätte ein*e Autor*in zumindest diesen neuen theologischen Ansatz gekannt und ausgearbeitet - vielleicht ihn Jesu von Nazareth angedichtet.

Wäre jetzt eine Person ein "Erlöser" - und wenn ja, von was. Es wurde geglaubt, dass es eine Art Verdamnis gäbe, auch der strafende Gott war geglaubt worden. Wo Gott sich in der Identität mit der Liebe abstrahiert hatte - und heute können wir sagen: auch nur postulieren würde, würde eine Personifizierung von Gott in einem Göttlichen Menschen eine Näherung, mit der vielen Menschen Göttlichkeit darstellbar gemacht werden könnte. Und letztlich ist des die Göttlichkeit und Einheit mit Gott, die hier im Raum stand - und gegenüber der nicht-Göttlichkeit, die in Liebe allerdings nicht abgewertet werden kann - propagiert wurde.

Erlösung mag hier ein Mehr an Freiraum, den Liebe anbietet, bedeuten. Dieses Mehr an Freiraum wurde gern in ein ewiges Leben, was sich Menschen intuitiv hätten wünschen können, projiziert - aber auch im eigenen Leben dargestellt.

Wie auch immer die historischen Umstände und Gegebenheiten waren, die Message bleibt in dem Sinne erhalten - und geblieben ist bis heute eine Fokussierung auf die Person Jesu, wo ein Glauben "seelig" machen sollte, es aber Göttlichkeit, die aus dem Innern eines Menschen kommend, wäre.

Und aus einer heutigen Sicht lässt sich die Liebe Gottes glaubensfrei aus Aussagen, die nicht aus unserer Wahrnehmung stammen, modellieren und für Menschen anwenden. Dann finden wir so manchen Christlichen Glaubensinhalt wieder, doch wäre es eine Ansicht, die ohne irgendwelche Näherung, sogar ohne Postulat einer Gottheit, auskommt.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Zunächst sind die Aussagen aus der Bibel bloße Behauptungen.

Sie sind vor allem Ausdruck des Glaubens der ersten Christen und derjenigen, die das niedergeschrieben haben.

Wie kommt dann dennoch so ein fester Glaube zustande, das Jesus Christus der Sohn Gottes ist und der Erlöser?

Im Christentum sehen wir den Glauben als ein Geschenk Gottes.

Glaube und Religion lässt dich sowieso nicht per Ratio oder Vernunft entscheiden. Das ist die völlig falsche Herangehensweise.

Wie kommt dann dennoch so ein fester Glaube zustande, das Jesus Christus der Sohn Gottes ist und der Erlöser?

Jesus hat vielen Menschen geholfen, wie man im Neuen Testament nachlesen kann. Und ich glaube, dass Jesus auch heute noch Menschen hilft. Ich bin über die Möglichkeit, Vergebung durch ihn zu bekommen, froh. Er hat meiner Meinung nach eine gute Lehre verbreitet. Ich glaube an die Auferstehung.

Ich glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Auch heute gibt es Menschen, die davon berichten, dass Jesus sie gesund gemacht hat. Schau mal hier, es gibt dafür auch eine eigene Playlist:

https://www.youtube.com/user/MenschGottTV