Wie könnt ihr sicher sein?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Ich habe keinen Test gemacht 65%
Ich weiß es, weil... 26%
Ich habe einen Test gemacht 10%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo LunarEclipse,

Bezüglich dieser Thematik habe ich mich nie geäußert und halte mich auch aus diesen Debatten heraus. Ich gebe dir Recht, ich finde es auch etwas überzogen wie manche hier argumentieren und wie schnell mit biologischen Begriffen um sich geworfen wird, ohne überhaupt im Bilde zu sein wie das läuft (Beispiel Chromosome).

Ohne Inhaltlich auf Deine Frage einzugehen, wollte ich eine kurze freundliche Bemerkung machen, und darauf hinweisen das die Fragestellung etwas schwierig zu beantworten ist (Wie könnt ihr euch so sicher sein, welche Chromosomen ihr habt?).

Wenn wir ein anderes Beispiel nehmen, sagen wir mal Depressionen, oder Schizophrenie, dann würde man dort schwer mit der gleichen Fragestellung Einsicht generieren.

Die Frage "Wie könnt ihr euch so sicher sein, dass ihr keine Schizophrenie habt" wäre sicherlich damit zu beantworten, dass man keine Symptome von Schizophrenie hat, und das würde ausreichen (auch ohne Test und diagnostik). Nach dieser Argumentation wissen wir "gar nichts" so lange bis wir irgendwelche diagnostischen Tests gemacht haben. Wir wären in einer Superposition, so lange bis alles getestet und ausgeschlossen wurde. Das ist sicherlich nicht nötig, denn viele können unterscheiden (auch ohne test) ob sie unter schizophrenie leiden, oder nicht.

Natürlich ist es bei mentalen störungen anders, da wir dort offensichtlich merken ob diese störung vorhanden ist, oder nicht, welches bei chromosomen nicht unbedingt der Fall ist. Laut Schulmedizin und so wie es die meisten in der Schule beigebracht bekommen ist es eine Dichotomie, entweder XY oder XX. Somit sind Leute die sich nicht weiter informieren auch sicher, dass sie auf der richtigen Seite sind, denn das ist das wie sie in der Schule unterrichtet wurden.

Mein Fazit wäre daher: Du hast Recht, niemand der sich nicht testen lassen hat, kann sich 100% sicher sein, wie seine Chromosome aussehen. Auf der anderen Seite denke ich, dass wir mit dieser Methodik nicht viel weiter kommen würden, wenn wir erst wirklich alles testen müssten um auszuschließen, das etwas der Fall ist.

Grüße und schöne Feiertage!
Marcel

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – M.Sc. Klinische Psychologie
LunarEclipse 
Fragesteller
 28.12.2023, 16:06

Dir auch schöne Feiertage und vielen dank für deine ausführliche Antwort!

1
Ich habe keinen Test gemacht

Ich habe einen Test nie für nötig gehalten, da ich von Kind an sicher war, ein Mädchen zu sein. Ich habe 2 Kinder zur Welt gebracht und das wäre mir Beweis genug.

Ich versteh auch nicht, warum man heutzutage wirklich bis ins kleinste Detail alles wissen will und auseinanderpflücken muss, zumal es selbst mit 2 x-Chromosomen nicht ganz unmöglich ist, dass jemand lieber ein Junge wäre. (Ich nehme an, darauf läuft das Ganz hinaus).

Das Gleich eist es aber bei der Abstammung, da werden Tests gemacht und geringe Anteile von vermuteten ausländischen Genen gefunden, und dann fängt das Grübeln an: bin ich jetzt 1/8 oder 1/16 irgendwas? Dabei sind wir fast alle "Mischlinge" und haben Anteile vieler Ethnien (Rassen gibt es ja eh nicht) in uns. Macht also alles keinen Sinn....

Jede/r sollte sich akzeptieren, wie er/sie ist/sich fühlt und von anderen auch so akzeptiert werden.

Ich habe keinen Test gemacht

kann ich natürlich nicht mit 100% sicherheit wissen und im endeffekt hätte es auch keinen einfluss auf meinen alltag, weswegen es mir relativ egal ist.

Ich habe keinen Test gemacht

Ich habe kein wirkliches Bedürfnis danach, da ich weiß, dass meine Geschlechtsidentität nicht von meinen Chromosomen abhängig ist. Ich fände es dennoch ziemlich interessant, das mal testen zu lassen. Ganz unabhängig vom Ergebnis.

LunarEclipse 
Fragesteller
 28.12.2023, 15:43

Schöne Antwort

1

Wenn beispielsweise das SRY Gen auf einem X-Chromosom männlichen Phänotyp bewirke, würde man spätestens bei der Pubertät merken dass kein Sperma produziert wird. Dazu braucht es das Y-Chromosom.

Der einzige andere Chromosomensatz mit Phänotyp männlich neben xy, der irgendwie unauffällig auftritt, ist xxy. Allerdings gibt es da dann doch Merkmale, an denen man das ohne Test feststellen kann: breites Becken, kleine Hoden, wenig Bartwuchs, evtl Brüste.

Deshalb kann ich es bei Männern teilweise nachvollziehen, wenn sie sich sicher wiegen.