Wie können/dürfen Lehrkräfte reagieren, wenn Schüler*innen andere im Unterricht deadnamen, wenn sie über sie sprechen sollen?


05.03.2023, 14:04

Dürfen sie dies dem anderen Kind beispielsweise verbieten oder ist das rechtlich nicht erlaubt?

5 Antworten

Du implizierst also, Lehrer sollen eingreifen, wenn sich Schüler gegenseitig mit ihrem offiziellen Namen, der auch im Pass steht, ansprechen?

Sorry, aber das ist absolut lächerlich. Das kann und wird kein Lehrer verhindern.

Nur, weil Hans jetzt auf einmal Lisa genannt werden möchte, würde ich ihn auch immer noch Hans nennen...

Redekunst  05.03.2023, 14:05

Wenn Hans, Lisa genannt werden möchte hat das aber einen triftigen Grund der akzeptiert werden sollte.

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Pausenraum  05.03.2023, 14:08
@Redekunst

Dafür gibt es aber keinen Zwang.

Wenn Hans mit „Euer Majestät“ angesprochen werden will, hat er bestimmt auch Gründe und vielleicht leidet er sogar, wenn man ihn nur Hans nennt. Trotzdem würde ich es nicht tun und die meisten anderen Leute auch nicht.

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Redekunst  05.03.2023, 14:11
@Pausenraum

Der Vergleich hinkt gewaltig. Es geht hier nicht um eine Fantasie. Hier geht es um eine Identität. Wie würdest du es den finden, wenn deine Umgebung ab Morgen deinen Namen nicht mehr akzeptiert? ich verstehe schon, das man sich schwer in die Rolle betroffener hineinersetzen kann, aber man sollte es doch wenigstens versuchen.

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Redekunst  05.03.2023, 14:12
@DummeStudentin

Soll ich dich nun beglückwünschen das du das so sehen kannst? Hat halt nicht jede Person das "Glück" Cis zu sein

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DummeStudentin  05.03.2023, 14:15
@Redekunst

Dann sollen sich die Betroffenen professionelle Hilfe suchen, statt von allen anderen zu verlangen, diesen Quatsch mitzumachen.

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Redekunst  05.03.2023, 14:18
@DummeStudentin

Wenn die Betroffenen die entsprechenden Therapien machen und die Gutachten die zur Anpassung gestellt werden, dann müssen die anderen sogar den "Quatsch" mitmachen weil es dann offiziell ist

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Pausenraum  05.03.2023, 14:19
@Redekunst

Du hast um die Rechtslage gebeten.

Und für jemanden mit der entsprechenden psychischen Konstitution ist das genau so wenig Phantasie und genauso Identität wie bei Transleuten.

Der Unterschied ist lediglich, dass man bei letzteren aufgehört hat es als psychische Erkrankung zu sehen und die Anderen werden (noch) als psychisch krank angesehen.

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BeviBaby  05.03.2023, 14:27
@Redekunst

Nicht zwangsweise. Ich möchte auch gerne Tissaia genannt werden. Ich mag den Namen einfach... Punkt...

Aber ich kann NIEMANDEN zwingen mich so zu nennen.

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Sie können es sagen, aber es ist grundsätzlich nicht verboten Menschen mit anderen Namen anzusprechen. Und schon gar nicht, wenn es der rechtlich korrekte Namen ist.

Auf was man dann reagiert, muß man selber wissen.

Pausenraum  05.03.2023, 14:12

Zu deiner Nachfrage: Lehrer dürfen niemanden verbieten jemanden mit seinem Namen anzureden. Solange der Name nicht offiziell geändert ist, ist der Wunschname nichts anderes als ein Spitzname und niemand kann dazu verpflichtet werden, jemanden mit Spitznamen anzusprechen.

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Ich würde den/die Schüler*in darauf hinweisen, dass der/die andere Schüler*in (jetzt) anders heißt und ich erwarte, dass er/sie mit dem "neuen" Namen angesprochen wird.

Also ich bin kein Lehrer, sondern Sozialpädagoge. Aber ich würde das ähnlich wie das massive verwenden von Schimpfworten behandeln. Die psychische Belastung für betroffene ist eh schon sehr hoch. Das Problem zu ignorieren wäre für mich der falsche Weg. Ich würde mit beiden Parteien aufklärende Gespräche führen.

Pausenraum  05.03.2023, 14:15

Das heißt du würdest jemanden sanktionieren, wenn er jemanden anderes mit seinem Namen anspricht? Selbst wenn du ihn zwingst gegen seine Werte/seine Religion zu verstoßen? Wow….ich glaube nicht, dass das rechtlich haltbar wäre.

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Redekunst  05.03.2023, 14:17
@Pausenraum

Nein, ich würde klärende Gespräche führen, zudem ist mir keine Religion bekannt die bestimmte Namen nicht verwenden darf.

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Sie darauf hinweisen. Was sollen sie sonst tun? Der Name ist im Endeffekt ja nicht mal falsch.

Redekunst  05.03.2023, 14:03

Doch, wenn es ein "deadname" ist dann ist dieser Falsch, deswegen ja auch die Bezeichnung und dieser stellt für Betroffene Personen eine große Psychische Belastung dar, ähnlich wie Schimpfworte die einen an den Kopf geknallt werden, das ist verbale Gewalt.

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Pausenraum  05.03.2023, 14:06
@Redekunst

Man kann auch alles als Gewalt ansehen. 🙄

Schimpfworte sind was anderes als Namen und nur weil jemand psychische Probleme hat, sind nicht immer die Anderen schuld.

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Redekunst  05.03.2023, 14:15
@Pausenraum

Wenn die anderen triggern, dann schon. Ich verstehe das man sich schwer in betroffene Personen hineinversetzen kann, aber vielleicht hilft es sich mal vorzustellen wie schwer das Leben sein muss, wenn die Identität nicht so klar ist wie gefühlt bei jeden anderen in der Umgebung. Und wenn man dann die ersten Schritte dahin macht sich zu finden und zu akzeptieren, wir einen ein Name an den Kopf geworfen, der mit einen selbst einfach nichts zu tun hat.

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Pausenraum  05.03.2023, 14:20
@Redekunst

Da können aber die Leute nichts zu, die rechtlich korrekte Namen benutzen.

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Redekunst  05.03.2023, 14:23
@Pausenraum

Doch zum Beispiel etwas Empathie zeigen. Hier geht es ja nicht nur ums Recht, hier geht es in erster Line um eine Selbstfindung.

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BeviBaby  05.03.2023, 14:25
@Redekunst

Der Name ist und bleibt rechtlich richtig. Wenn jemand damit nicht klarkommt, dann sollte er das mit seinem Therapeuten klären. Und wenn mich jemand Hans-Peter nennt, dann ist das zwar vermutlich auf die Dauer sehr nervig, aber weder eine große Belastung, noch eine Beleidigung und schon gar keine 'verbale Gewalt'.

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Redekunst  05.03.2023, 14:32
@BeviBaby

Doch, ich verstehe das man das als außenstehende Person nicht begreift, sich schwer dahingehend in die Gefühlslage von Betroffenen Persosnen reinversetzen kann, aber genau so sieht es aus. Betroffene Personen leiden unter diesen Unverständnis psychisch genau so, als ob sie die ganze Zeit mit den übelsten Schimpfworten tituliert werden würden.

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