Wie kann man in 3 Jahren 100.000€ sparen trotz 700€ Miete und Lebenshaltungskosten ohne Abschluss?
4 Antworten
Manchmal sitzen Menschen vor mir und sagen: „Ich brauche Kapital, um etwas zu starten.“ Und ich frage: Wirklich? Oder brauchst du nur Klarheit und Mut? Denn 100.000 Euro in 3 Jahren, das ist machbar. Nicht für Träumer, nicht für Jammerer, aber für jemanden mit Fokus. Mit Ziel. Mit Biss.
Ich kenne drei Leute, die genau das machen. Nicht mit einem Businessplan. Nicht mit einer Erfindung. Sondern als KELLNER (oder Barkeeper) und mit einem Lächeln im Gesicht.
Sie haben sich das richtige Lokal ausgesucht, nicht irgendeines. Sondern eins, wo Gäste sitzen, die Trinkgeld nicht zählen. Szene-Restaurants, Bars mit Stammkunden, gehobene Gastronomie. Orte, an denen du kein Kellner bist, sondern Teil des Erlebnisses.
Dann fängst du an zu rechnen. Du kassierst sechs Mal pro Stunde, mit einem durchschnittlichen Trinkgeld von 2,80 € pro Gast. Macht 16,80 € die Stunde, nur durch Dankbarkeit. Acht Stunden am Tag ergibt 134 € Trinkgeld täglich. Mal 26 Tage im Monat, macht 3.500 € netto – nur Trinkgeld. Dazu kommt dein Mindestlohn. Sagen wir 1.500 € netto für deinen Kellner-Job.
Zusammen: 5.000 € netto im Monat.
Kein Hexenwerk. Kein Scam. Kein Coach-Programm. Nichts Illegales. Nur echte Arbeit mit echtem Einkommen.
Und was passiert, wenn du das 36 Monate lang durchziehst, ohne Lifestyle-Inflation, ohne sinnlose Ausgaben, ohne dir dauernd einzureden, du müsstest dir „auch mal was gönnen“?
Du stehst da mit 100.000 Euro auf dem Konto oder mehr.
Und dann? Dann kannst du gründen, reisen, dir das Traumauto kaufen kaufen (wenn du solche Dinge brauchst), investieren, dein Leben auf eigene Füße stellen, weil du es kannst. Weil du dich entschieden hast, drei Jahre nicht alles zu haben, damit du danach alles möglich machen kannst.
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Und auch als Vertreter kannst du das verdienen, ohne Ausbildung, wenn du sehr gut im Verkaufen bist, und als Telefonverkäufer (Closer).
Und als Selbstständiger, wenn du dir ein gutes eigenes erfolgreiches Unternehmen aufbaust. Dann dauert es etwas länger, weil ein solcher Aufbau 4 Jahre dauern wird.
Bei den Kellnern, die ich kenne, funktioniert das Ganze eigenartigerweise ;-)
Und sie haben sogar 9 Tische und kassieren 6 x die Stunde.
Ein Kellner, der neun Tische souverän betreut und dabei Gäste mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 90 Minuten begleitet, ist kein Amateur. Wer diesen Job auf hohem Niveau ausübt, agiert nicht zufällig, er arbeitet nach System. Vor allem dann, wenn er Monat für Monat 5.000 Euro netto oder mehr verdient. Denn solche Summen sind in der Gastronomie kein Zufallsprodukt. Sie sind das Ergebnis von Professionalität, Effizienz und feinem psychologischem Gespür.
Dieser Kellner denkt nicht in Einzelschritten, er denkt in Rhythmen. Er sieht keine neun Tische, sondern neun parallele Abläufe, die versetzt starten, sich überschneiden und ineinander greifen. Während am einen Tisch gerade das Hauptgericht serviert wird, ist am nächsten bereits die Rechnung gefragt und zwei weitere überlegen noch, ob sie Nachtisch bestellen. Und er? Er bewegt sich wie im Takt. Nicht gehetzt, nicht hektisch, sondern mit einem Gefühl für Timing. Die Aufgaben, die sich für Außenstehende wie ein ständiges Jonglieren anfühlen, sind für ihn Teil eines einstudierten Ablaufs. Bestellen, servieren, kassieren, kommunizieren, alles folgt einem inneren Plan, den er intuitiv anpasst. Er kennt seine Gäste, liest ihre Körpersprache, spürt, wann Aufmerksamkeit gefragt ist, und wann ein kurzer Blick genügt. Er ist nicht nur Gastgeber, er ist auch Menschenkenner. Psychologe im Vorbeigehen. Smalltalk-Profi und Stimmungsmanager.
Dass er dabei hohe Umsätze macht, liegt nicht allein an der Anzahl der Tische. Es liegt an seiner Fähigkeit, mit Energie hauszuhalten. Keine Bewegung ist überflüssig. Jeder Schritt hat eine Funktion. Jede Entscheidung spart Zeit. Er ist effizient, weil er vorausdenkt, und präsent bleibt. Genau das unterscheidet ihn von denen, die jeden Abend „irgendwie durchkommen“. Ein solcher Kellner arbeitet nicht einfach in der Gastronomie. Er beherrscht sein Metier. Er hat seine Rolle verinnerlicht, perfektioniert, weiterentwickelt. Und wer glaubt, das sei „nur Kellnerei“, verkennt, was es bedeutet, einen Raum zu führen, Abläufe zu steuern, mit Tempo und Taktgefühl Menschen durch einen Abend zu begleiten, so, dass sie zufrieden, vielleicht sogar beeindruckt nach Hause gehen.
Liebe Grüße
Wer heute als Kellner arbeitet, muss nicht in der alten Vorstellung hängenbleiben, dass nur das Trinkgeld das Zubrot ist. In der Realität haben sich längst neue Wege geöffnet, vor allem für die, die ihren Job nicht als "Tablettträger" sehen, sondern als aktiven Teil des unternehmerischen Erfolgs.
Ich coache Kellner, und ich sehe es immer wieder: Die besten verdienen nicht nur durch Mindeslohn + Trinkgeld. Sie verstehen, dass sie mitdenken, mitverkaufen und mitverantworten, und werden dafür belohnt. Wer strategisch arbeitet, bringt Zusatzverkäufe ins Spiel, empfiehlt gezielt höherpreisige Gerichte oder Drinks, denkt in Gästebindung, nicht nur in Gängefolge. Und genau das fällt Chefs auf.
Viele Gastronomen haben längst verstanden, dass ihre besten Leute mehr sind als Bedienung, sie sind Markenbotschafter. Deshalb gibt es Provisionen auf verkaufte Specials, Boni für besonders hohe Tagesumsätze, Prämien, wenn ein Gast den Kellner namentlich in einer Google- oder Tripadvisor-Bewertung erwähnt. Manche bekommen sogar Extra-Zahlungen, wenn Stammgäste gezielt wegen ihnen wiederkommen. Andere profitieren von Umsatzbeteiligungen oder Trinkgeld-Pools, in denen Leistung zählt, nicht bloß Anwesenheit.
Und noch etwas: Wer sichtbar gut arbeitet, bekommt nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Chancen. Die besten Tische. Die besten Schichten. Empfehlung für den nächsten Posten. Vielleicht sogar ein Angebot, den Laden irgendwann mitzugestalten.
Ein Kellner, der sich als Profi versteht, rechnet nicht nur mit dem Trinkgeld. Er rechnet mit Wirkung. Mit Einfluss. Und mit dem Vertrauen, das er sich bei Gästen und Vorgesetzten erarbeitet. Er weiß: Sein Wert misst sich nicht allein in Prozenten auf der Rechnung, sondern in dem, was er für den Betrieb bedeutet. Das ist kein Nebenjob. Das ist Verantwortung. Und wer das erkennt, arbeitet nicht mehr einfach im Service, er lebt ihn. Und wird entsprechend entlohnt. Es gibt sogar Kellner mit eigener Websites, Blogs und Shops, die den Gästen ihre Visitenkarten geben. Und genau diese Kellner zeigen, wie weit man den Beruf denken kann, wenn man ihn nicht als Übergangslösung, sondern als echtes Handwerk und strategisches Business begreift. Es gibt mittlerweile Kellner, die eine persönliche Marke aufgebaut haben. Die Visitenkarten auf den Tisch legen, eine eigene Website führen, über ihre Erfahrungen bloggen, Empfehlungen aussprechen, und sogar eigene Produkte oder Dienstleistungen im Shop verkaufen. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich wirkt, ist in Wahrheit clever: Diese Kellner wissen, dass sie nicht nur Teller bringen, sie haben jeden Abend Kontakt mit Dutzenden Menschen. Menschen, die offen sind, im Gespräch, entspannt. Und genau dort entsteht eine Brücke. Wer sympathisch, kompetent und präsent ist, bleibt im Gedächtnis. Und wer dann noch eine Karte mitgibt oder auf sein Instagram-Profil verweist, zeigt: Ich nehme meinen Job ernst, und ich habe mehr zu bieten. Einige verkaufen in ihrem Shop z. B. digitale Rezepthefte, Event-Einladungen, kleine Genussboxen oder Gutscheine für Weinverkostungen. Andere bieten Coaching für Berufseinsteiger, geben Tipps für besseres Trinkgeld oder vernetzen sich mit Gastronomen, die neue Mitarbeiter suchen. Wieder andere starten parallel eine Karriere im Bereich Eventplanung, Bartraining oder Social Media Management, und nutzen den Kellnerjob als Bühne. Das funktioniert natürlich nur bei Kellnern, die sich als Gastgeber mit Unternehmergeist verstehen. Die nicht warten, dass etwas passiert, sondern selbst gestalten. Die den Kontakt zu ihren Gästen nicht nur als Pflicht sehen, sondern als potenzielles Netzwerk.
So jemand ist nicht einfach Kellner. Er ist Marke, Multiplikator, Unternehmer im Gastraum. Und wer das erkennt, versteht auch: In diesem Beruf steckt weit mehr als ein Stundenlohn. Es steckt die Chance, sich selbst zu positionieren, direkt am Tisch, mit Stil, Charme und klarem Plan.
Und nicht vergessen, Trinkgeld ist nur zu einem kleinen Teil steuerfrei. In dieser Höhe ist es zu versteuern
In Deutschland sind Trinkgelder für Arbeitnehmer grundsätzlich steuerfrei, egal in welcher Höhe, WENN SIE dem Kellner vom Gast DIREKT, persönlich und freiwillig gegeben werden.
https://www.gutefrage.net/umfrage/trinkgeld-besteuern#answer-592203676
Scheint wohl heute zu sein., Früher (bin heute Rentner) waren nur 200,-/Monat steuerfrei. Aber wer sollte das nachprüfen :-)
Stimmt. Ich war in den 70er Jahren auch Kellner und Barkeeper und musste einmal im Jahr unterschreiben, dass ich nicht mehr Trinkgeld erhalten habe ;-)
Wenn Du genug verdienst, ginge das.
Einfach rechnen. 2.700,- muss am Ende des Monats übrig bleiben.
Vermutlich gar nicht.
Das wären monatlich knapp 2.800 € sparen, plus 700 € Miete, plus Nebenkosten, Versicherungen, Lebenskosten, Freizeit, ….
müsstest also schon mind. 4.500 € - 5.000 € im Monat verdienen, um das Ziel zu erreichen. Und so einen Job ohne Abschluss?
Wenn du einmal Lotto gewinnst und du investierst. Ob dein Glück nach 3 Jahren verwirklicht, können wir da nicht sagen
Du kassierst alle 10 Minuten einen Gast / Tisch… nehmen wir an das dauert „nur“ 3-4 Minuten … dann hast du noch 50 Minuten pro std um bei 6 Tischen Bestellungen aufzunehmen und zu servieren, nachzufragen etc… die Rechnung geht nicht auf !