wie kann man eine lok fernsteuern?

2 Antworten

Die Loks werden um- und nachgerüstet. Waren früher Handräder für die Motorleistung und direkt handbediente Bremsventile sowie Hebel für die Bedienung von vor- oder rückwärts vorhanden, war die Bedienung natürlich nur im Fahrstand möglich. Dampfloks und Dieselloks der BR 290, 291,260 und 261 hatten eine Mittelkonsole, die alle wichtigen Bedienelemente an beiden Seiten hatten. So konnte der Lokführer immer in Fahrrichtung schauen und bedienen. Bei den Loks mit Endführerständen sind die Bedienungen für jeden Fahrstand in einer eigenen Konsole untergebracht. Teils mechanisch oder elektromechanisch verbunden. Nur jeweils eine Konsole wird mit dem sog. Knochen aktiviert.

Bei den Fernsteuerbaren Loks weicht nun die rein mechanische Bedienung einer zu 100 % elektromechanischen Bedienung mittels Schaltern und Tastern. Die kann man händisch bedienen oder durch Relais betätigen. Die werden nun von dem Bedienpult, dass der Lokführer umschnallen kann, fernbedient. Die Funkbefehle werden dabei höherwertig verschlüsselt übertragen, so dass je Bediengerät nur die zugeordnete Lok bedient werden kann. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die fernbedienbare Lok über eine Computergestützte Kontrolleinheit im Rangierstellwerk zu steuern. Das wird z.B. am Rangierberg gemacht, wo die Computeranlage, die Weichen und die Abdrückgeschwindigkeit gleichzeitig bedient. So können Züge schneller zerlegt und neu zusammen gestellt werden.

Die abgebildete V90 ist später als 290 und 291 geführt.

Hallo

Das ging schon vor 100 Jahren mit der Vielfachsteuerung I der SBB:

Die Systeme der SBB (lokifahrer.ch)

Lange Zeit war das VST III in verschiedenen Untervarianten vorhanden, wo bis zu 20 Motoren ferngesteuert werden konnten:

Vielfachsteuerungen (lokifahrer.ch)

Hier eine doppelte Re 10/10 mit 20 Motoren:

https://flic.kr/p/Aw8MB6

Als Ueberfuhr ohne eine weitere Trasse zu belegen, kam das schon mal vor.

Technisch gesehen: Die Leitungen, die vom Führerstand auf die Steuerungsorgane gingen, wurden auf die Vielfachsteuerleitung herausgeführt. Mit dem 42-Poligen Stecker wurde die Lok dann von der vordersten Lok angesteuert. Gewisse Einrichtungen, wie Hauptschalter Mess- und Ueberwachungsstromkreise waren ebenfalls durchgeführt, so dass das Ansprechen einer Ueberwachung auch auf die vorderste Lok gesendet wurde.

Mit der VST IIId konnten jede Menge verschiedener Fahrzeuge gesteuert werden:

So konnte 2017 der Voralpenexpress Steuerwagen:

https://flic.kr/p/RQng3Y

Den Prototyp RBe aus den frühen 60ern fernsteuern:

https://flic.kr/p/SwZHab

Diese Fahrzeuge waren noch nie zusammen gewesen.