Wie kann ich meine Argumentationsfähigkeit und Schlagfertigkeit verbessern?

5 Antworten

Du musst nicht "ja" sagen, wenn dich jemand nicht hat überzeugen können. Sachlichkeit geht vor.

Geschliffene plakative Reden sind eine Sache, ebenso die Schlagfertigkeit. Meist soll diese nicht vorhandene Argumente ersetzen. Ziele damit zu erreichen sind eine ganz andere Sache.

Solange du also nicht jemanden interviewen musst als kritischer Reporter, kommt es doch eher auf überlegte Inhalte an.

Argumentationsfähigkeit und Schlagfertigkeit sind voneinander völlig verschiedene Fertigkeiten.

Argumentieren und Diskutieren kann und sollte man - je nach beruflichen Plänen oder Entwicklung - durchaus üben. Wichtig ist dabei die Plausibilität, schon mit diesem Werkzeug kannst du so manche "Gegenseite" leicht zerpflücken - oder sie zerpflückt dich, wenn du z.B. Widersprüche in der Argumentation hast.

Wie übt man das beispielsweise?

Du brauchst einen Sparringspartner, und ihr redet über irgendein Thema, das ihr beide fachlich voll überblickt. Es geht ja darum, Argumentieren und Diskutieren zu üben.

Dann nimmt einer die Meinung "X" an und sammelt für sich Argumente, der andere die gegenteilige Meinung.

Beide stellen in derselben kurzen Zeit ihre Positionen gegenseitig vor, da wird nur zugehört. Wenn du nun dir bereits beim Zuhören einige Schwachpunkte, die du erkannt hast, notieren kannst, hast du anschließend bereits Trümpfe in der Hand.

Nach dem Vorstellen wird darüber diskutiert, kurz und präzise gesprochen und zugehört. Du bekommst dadurch Routine und auch deine persönliche Vorgehensweise.

Alles Gute.


Nina1da 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 01:35

Vielen Dank :)

Erst mal: Lerne, nein zu sagen. Oder zu deiner Meinung zu stehen. Kurz, knapp, gegen Unwohlsein. "Komm, wir machen ... ." "Nein, ich möchte nicht!" "Warum denn nicht? komm mit!" "Nein, ich bleibe hier!" "Du bist echt langweilig, was hast du denn anderes zu tun, du bist feige, komm mit !" - "Nein." (Dann geht man ggf. weg.).

Du brauchst keine Argumente, du stehst einfach zu deiner Meinung. Du brauchst keine Rechtfertigung, keine neue Formulierung. "Nein, ich bleibe dabei, von mir wird auch nichts Neues kommen!"

Frage dich immer: Möchte ich das wirklich (nicht)? Und dann stehe dazu.

Anfangs wirst du dich schämen und es als Niederlage erleben, aber zunehmend wirst du Sicherheit gewinnen.

Schlagfertigkeit: Lies viel, höre den anderen zu, überlege dir hinterher, was du hättest sagen können, spiele Gespräche in deinem Kopf ab, schreibe - wenn du Spaß daran hast - mal alternative Gesprächsverläufe echter Gespräche. Achte in Filmen darauf, wie argumentiert wird, wie man Gesprächspartner abwürgt und sich durchsetzt.

Du brauchst Übung.

Es wird anfangs unangenehm sein.

Richte dich darauf ein, aber notiere dir, wie oft du bei deiner Meinung geblieben bist und oft sich das häuft.


Nina1da 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 01:26

Okay, das klingt schonmal sehr interessant. Ich brauche Übung, ja könnte da eine Schuldung in Sachen Rhetorik und Kommunikation helfen? Interessiere mich sehr dafür. Gibt ja genug Angebote im Internet, natürlich für Geld, aber wenn man was wirklich möchte?

Vielen Dank für deine Ansätze, die sind wirklich toll.
Was mache ich bei den manipulativen Menschen? Die gibt es ja auch. Die gezielt auf dich einreden? Damit du deine Meinung änderst? Gibt ja solche und solche. Mit ihren psychologischen Tricks? Wie kann ich da mithalten?

Mache ich :)

Also, guten Appetit erstmal!

Ich geb dir mal ein paar Impulse und Denkanstöße.

Du musst unterscheiden, ob du es wirklich mit einer Argumentation steigenden Qualität zu tun hast, oder nur mit einer Bewegung in eine Richtung, die dir nicht gefällt.

Du solltest dir klar machen, was "Nein" für dich wirklich bedeutet. Akzeptierst du jede Argumentation die Nein nicht ausschließt?

Wenn dir ein Punkt nicht klar ist, dann solltest du nach Regeln klären, worum es geht.

Manchmal gibt es auch kein wirkliches Nein. Eines der stärksten Worte ist daher das Wort Vielleicht.


Nina1da 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 01:32

Hm, möchte halt einfach mal meine Meinung sagen können, nicht dass ich gleich in Panik gerate und Wortfindungsprobleme :)

Was Du real erlebst und lernst oder liest, darüber kannst Du berichten. Und wenn das jeder so macht, braucht auch niemand Anderen Meinungen überzustülpen. Wer stattdessen Anderen seine Meinungen überstülpt, ist es nicht Wert, Gesprächspartner zu sein.

Üben, üben und üben.

Und dich über das oder die Streithemen informieren.


Nina1da 
Beitragsersteller
 11.10.2024, 01:28

Könnte da eine Schuldung in Sachen Rhetorik und Kommunikation helfen? Interessiere mich sehr dafür. Gibt ja genug Angebote im Internet, natürlich für Geld, aber wenn man was wirklich möchte?

Kleidchen2  11.10.2024, 01:33
@Nina1da

Das geht. Du kannst aber auch Reden aus dem Bundestag verfolgen, Diskussionsrunden bei Phoenix oder eben selber diskutieren. Dabei hilft oft, die Position des Advocatus Diaboli einzunehmen. An Unis gibt es solche Diskussionsrunden.