Hey celynx,
das Verhalten deines Kindes kann sehr gut mit der Trotzphase bzw. der autonomiebezogenen Entwicklungsphase zusammenhängen, die typischerweise um das 1,5. bis 2. Lebensjahr beginnt. Kinder in diesem Alter fangen an, ihren eigenen Willen zu entdecken, können diesen aber noch nicht gut sprachlich ausdrücken – was zu Frust, Wut und impulsiven Reaktionen führen kann.
Warum schlägt sich dein Kind den Kopf an Gegenständen?
Das sogenannte autoaggressive Verhalten bei Kleinkindern ist gar nicht so selten und in vielen Fällen nicht besorgniserregend, solange es in einem bestimmten Rahmen bleibt.
Mögliche Gründe:
1. Frustabbau / Überforderung: Dein Kind erlebt intensive Gefühle (z. B. Wut, Frust, Enttäuschung), hat aber noch keine reifen Strategien, damit umzugehen. Das Kopfstoßen ist eine Art Ventil.
2. Aufmerksamkeit: Manche Kinder merken, dass ein bestimmtes Verhalten eine starke Reaktion der Eltern auslöst – selbst wenn diese negativ ist.
3. Reizüberflutung oder Müdigkeit: Wenn ein Kind reizüberflutet ist oder müde, kann das zu einer niedrigeren Frustrationstoleranz führen.
4. Regulationshilfe: Das Verhalten kann auch (unbewusst) eine Art Selbstregulation sein, ähnlich wie andere rhythmische Bewegungen.
Was kannst du tun?
1. Ruhe bewahren, nicht erschrecken oder zu heftig reagieren – das verstärkt ggf. das Verhalten.
2. Kind schützen, indem du es sanft davon abhältst, sich zu verletzen (z. B. weiche Fläche anbieten, Kind sanft auf den Schoß nehmen).
3. Benennen der Gefühle: Sag zum Beispiel ruhig: „Ich sehe, du bist wütend. Du wolltest das jetzt haben, aber das geht gerade nicht.“
4. Alternativen aufzeigen: Wenn möglich, zeige dem Kind, wie es anders mit dem Frust umgehen kann (z. B. „Stampfe mit dem Fuß, wenn du wütend bist“).
5.Tagesstruktur überprüfen: Genug Schlaf, Pausen, feste Routinen können helfen, Reizüberflutung zu vermeiden.
Wann solltest du genauer hinschauen?
Wenn das Verhalten…
- sehr häufig, intensiv und über Monate hinweg auftritt,
- das Kind sich verletzt oder blutige Wunden entstehen,
- das Verhalten nicht steuerbar wirkt,
- oder du generell ein ungutes Gefühl hast,
…dann sprich mit deiner Kinderärztin oder einem Entwicklungsspezialisten. In seltenen Fällen kann extremes autoaggressives Verhalten ein Hinweis auf Entwicklungsverzögerungen oder andere Herausforderungen sein, die frühzeitig erkannt werden sollten.
Grüße Nina1da