Wie kann ich ihr Geld geben, ohne das sie es als Beleidigung auffasst?
Halli Hallo,
also ich versuche euch das mal zu erklären.
Der beste Freund von meinem Sohn ist 14, er geht bei uns oft ein und aus.
Mir ist schon öfter aufgefallen, das seine Familie wohl nicht sehr wohlhabend ist, (Second Hand Kleidung, keine Urlaube, keine Ausflüge etc). Was mir natürlich super egal ist, der kleine ist superlieb und gut erzogen, und wie gesagt der beste Freund meines Sohnes.
Die Mutter des Jungen habe ich einmal getroffen, als ich ihn nach Hause gebracht habe. Sie ist alleinerziehend und arbeitslos. Der Kleine hat noch 3 jüngere Geschwister, die Wohnung ist anständig aufgeräumt, die Kinder sind gepflegt und auch die Frau macht einen sympatischen und gepflegten Eindruck, deswegen würde ich, als Laie, Alkoholkonsum, Depression und sowas ausschließen.
Nun ist mir mehrmals aufgefallen das der kleine gegen Monatsende isst (entschuldigung) wie ein Staubsauger, wenn er bei uns ist.
Mein kleiner hatte mir erzählt, das sein Freund oft auch keine Brotdose mit hat und von ihm isst. Seit dem ich das weis, gebe ich meinem kleinen 2 Brotdosen mit, eine für seinen Freund, die auch immer leer zurück kommt.
Ich habe über meinen kleinen ein bisschen nachgeforscht, und er hat mir erzählt das sein Freund und seine Mutzer gegen Monatsende, wenn das Geld alle ist, hungern müssen, damit die kleinen Geschwister was essen können.
Das bricht mir echt mein Mamaherz, da ich Hunger selbst aus meiner Kindheit kenne.
Denkt ihr, es gibt eine Möglichkeit, der Mutter Geld zu geben oder für sie einkaufen zu gehen oder irgendwas in die Richtung???
Die 200-300 Euro im Monat würden mir echt nicht weh tuhen, aber ich habe Angst, das die Mutter das als Beleidigung auffasst, wenn ich es ihr Anbiete. Ich würde vermutlich auch beleidigt reagieren.
Wie seht ihr das? Was habe ich für Möglichkeiten?
8 Antworten
Lass es fürs Erste einfach mal dabei, den kleinen Staubsauger bei dir essen zu lassen. Auch die zweite Brotzeitdose ist eine gute Idee. Vielleicht kannst du ihm auch ab und zu etwas Obst mitgeben, von dem dann sicherlich auch seine Geschwister etwas abbekommen.
Mach da kein Brimborium drum herum!
Vielleicht würde es auch besser ankommen, wenn du die ganze Familie einfach mal zum Essen einlädst. Dann kommt ihr sicherlich auch ins Gespräch und könnt eine persönliche Beziehung aufbauen, die dann vielleicht auch eine weitere Hilfe möglich macht.
Vielleicht gibt es ja auch Gelegenheiten, sich mit der Mutter auszutauschen, oder zu befreunden.
Eventuell kannst das mit den Geldgeschenken ja auch mit Gegenleistungen verbinden, dann fühlt sich sich auch eher wertgeschätzt, als wen sie nur das Geld bekommen würde.
Ich finde die Antwort von Altersweise sehr gut.
Zusätzlich kannst du auch indirekt Unterstützung bieten, wenn es z. B um Schulausflüge geht, die bezahlt werden müssen: Du sprichst mit der Lehrkraft, dass du bereit wärst, armutsbetroffene Schüler zu sponsern. Die Lehrkraft kann das ja in den Infos schreiben, dass Eltern, die Problem mit der Finanzierung haben, sich melden sollen. Da muss dein Name gar nicht ins Spiel kommen.
Wichtig ist halt: Es wird vermutlich noch andere Betroffene in der Klasse geben. Nicht dass dir dann zu viel wird.
Eine weiter Unterstützung kann die Weitergabe von nicht mehr benötigter Kleidung sein. Nicht nur an die Kinder- vielleicht hat die Mutter des Freundes ungefähr deine Größe.
(Ich finde es echt super, dass du helfen willst, nicht wegschaust!)
Hey, ich finde Dich sehr aufmerksam und Dein Herz ist echt am richtigen Fleck.
Das ist ein sehr heikles Thema und die Mutter verdient so viel Respekt, weil sie offenbar in einer total schweren Situation einfach schlicht vorbildlich verhält. Hut ab.
Und das Thema ist super sensibel. Viele fühlen sich schnell beschämt, wenn man ihnen das aus einer Distanz heraus anbietet. Damit solltest Du warten.
Ich denke, dass Du anfangen könntest über Deinem Sohn Brotdosen für den Freund mitzugeben, vielleicht auch eins mehr, damit er was für mittags oder abends hat.
Schau vielleicht auch, dass der kleine Staubsauger ruhig gegen Ende des Monats häufiger zu Mahlzeiten bei Dir ist. Vielleicht direkt nach der Schule oder etwas länger zum Abendessen oder zur Übernachtung am Wochenende.
Und gleichzeitig versuche näher in Kontakt mit der Mutter zu kommen. Wenn ihr eine gemeinsame Basis habt, Euch kennt, öffnet sie sich vielleicht mit der Zeit. Dadurch kann sich viel entwickeln, vielleicht auch, dass Du ihr Deine Unterstützung anbieten kannst.
Du scheint da sensibel genug zu sein … Geduld ist da wichtig.
In dieser Hinsicht würde ich niemals da Geld hergeben, sondern es mit Sachleistungen machen. Einkaufen gehen oder dem Freund mal Gutscheine geben oder am besten zum Geburtstag oder so warten und denen dann ganz Anonym einen Brief geben in dem dann Geld drinnen ist. Das beste wären meiner Meinung nach eben Sachleistungen, dass man eben Lebensmittel kauft oder ähnliches macht.