Wie kann ich die Bindung zu meinem Pferd stärken?

13 Antworten

Putzen und ordentlich führen reicht - wenn man dies aufmerksam tut und dabei dem Pferd Ruhe, Sicherheit und Kompetenz vermittelt, indem man stets besonnen, freundlich und konsequent handelt.
Das Putzen fördert die Bindung ungemein, wenn man dabei aufmerksam ist, kann das eine sehr informative Unterhaltung sein. Jeder Handgriff „spricht“ mit dem Pferd - und man „hört“ auf seine Reaktionen, die man wieder mit entsprechend „beantwortet“.

Übersetzt könnte das „Gespräch“ so beginnen: „Ich Rubel mit dem Gummistriegel“ - „Am Hals liebe ich das, auf dem Rücken aber nicht“ - „ok, dann rubbel ich mal feste am Hals und gehe über den Rücken nur ganz sacht und langsam in Fellrichtung vor“ - „danke, ich fühle mich jetzt wohl“ - „prima, darf ich auch vorsichtig quer zum Fell den Rücken massieren?“ - ja , ok, aber ein klein(!) wenig fester darf es schon sein, sonst kitzelt es nur“.....

Solche „Gespräche“ (bei denen du kein Wort sagen mußt!) verbinden unglaublich stark!

auf jeden fall nicht gleich mit reiten

dazu gehört viel arbeit vom boden aus, auch arbeit im roundpen stärkt das vertrauen zum pferd. viele spaziergänge aber auch das putzt baut mit das vertrauen zu deinem pferd auf

Verhalte dich immer fair, vorhersehbar und eindeutig (also so, dass das Pferd dich versteht).

vertrauen kommt mir der Zeit. Dafür gibt's keine Übungen.

Von Experte Hjalti bestätigt

Nix. Vertrauen lässt sich nicht "erüben" oder mit ein paar Tricks verstärken. Wäre irgendwie - wenn man das Konzept auf Menschen übertragen würde - auch ein wenig gruselig, wie ich finde.

Die Leute mit einer guten Bindung zu ihrem Pferd zeichnen sich in der Regel eigentlich immer dadurch aus, dass sie ihr Pferd "pferdegerecht" behandeln, es nicht vermenschlichen, Konsequent im Umgang sind und das Vertrauen von alleine kommen lassen, weil das Pferd den Menschen einfach einschätzen kann. Allenfalls sind sie vielleicht noch viel beim Pferd, machen aber in der Regel keine (Bodenarbeits)Übungen, sondern einfach den normalen Alltag mit Pferd. Man muss sich halt bewusst sein, dass jeder Umgang quasi schon eine Form der Bodenarbeit ist, weil es keinen Sinn macht, das Pferd z. B. beim Führen einen rumrennen lassen und nichts machen und dann zu erwarten, man könne schön Freiarbeit mit dem Pferd machen. Das Pferd erhält auf diese Weise zwei unterschiedliche Signale und wird entsprechend verunsichert sein bzw. seine eigenen Schlüsse in die "Vertrauenswürdigkeit" der Person ziehen.

Ich halte den Gedanken für eine "ich muss mir eine gute Bindung erarbeiten oder durch dies oder jenes fördern" für einen "modernen Unsinn", der irgendwie darüber hinweg täuschen soll, dass Pferde quasi nicht mehr vernünftig erzogen werden, sondern man "gutes Verhalten" durch "Vertrauen" erüben kann.

Sei Konsequent im Umgang, sei bei deinem Pferd, dann kommt das mit dem Vertrauen ganz alleine.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Dahika  15.10.2020, 13:55

mein SB, ein wahnsinnig erfahrener Pferdemann, sagte vor ein paar Tagen zu einer ängstlichen Schülerin: "Wenn du dem Pferd Vertrauen gibst, bekommst du Vertrauen zurück. Umgekehrt geht es nicht."

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was ist für dich "geraume Zeit"? Meine Erfahrung ist, dass es IMMER ein Jahr dauert, bis man hinreichend zusammengewachsen ist. Und dieser Prozess endet erst mit dem Tode.

Was man dafür tun kann? Nun, immer da sein, wenn das Pferd einen braucht. Mein Pferd war noch nie beim Schmied, Arzt, Zahnarzt, ohne, dass ich dabei war. Ok, als sie vor zwei Jahren in der KLinik war, ging das natürlich nicht, aber ich bin sehr oft hingefahren - viermal die Woche - und war einfach bei ihr. Meine Stute stand ganz alleine in einer Box auf der Isolierstation, und meine Anwesenheit war sicherlich sehr bedeutsam für sie.

Da mein Pferd auch nur in einem Halbpensionsstall steht, bekommt sie das leckere Kraftfutter immer nur von mir.

Das alles bindet.