Wie kann ein überdrehtes Gewinde wieder gangbar gemacht werden (ohne Neuschneiden)?
Folgendes Problem: Bei einem Bootsmotor wird der Deckel des Thermostatgehäuse mit 2 M8-Schrauben am Motorblock gehalten. Die M8-Schrauben fassen in ein in den Motorblock geschnittenes Gewinde. Durch jahrelange Vibration sind die Gewinde jetzt so ausgeschlagen, dass die Schrauben nicht mehr mit genügend Drehmoment angezogen werden können, ohne dass das Gewinde überdreht. Ein Neuscheiden des Gewindes für eine M10-Schraube kommt nicht in Frage, da die Bohrlöcher zu dicht am Rand des Materials liegen und nicht genügen Platz dafür ist. Außerdem ist der Gehäusedeckel ca. 45mm dick, was ein aufbohren von 8 auf 10mm mit heimischen Mitteln auch schwer macht. Frage: Gibt es eine Möglichkeit, der M8-Schraube in dem vorhandenen überdrehten Gewinde genügend Halt zu geben ? Ich muss den Deckel allerdings 1-2 mal pro Jahr abnehmen können - die Verbindung sollte daher auch wieder lösbar sein.
7 Antworten
Ein Möglichkeit wäre, in das so gut als möglich gesäuberte Gewinde einen Stehbolzen einzukleben und den Deckel ( wenn dafür Platz ist ) dann eben mit Muttern festzuschrauben. Das macht man vorzugsweise mit Epoxy, welches mit Aluminiumpulver angedickt wurde. Das Harz muß aber, da du es ja am Motorblock einsetzen willst unbedingt temperatiurbeständig sein. Selbst angesetztes Harz deswegen, weil es dünnflüssiger ist als die meisten 2K-Reparaturmassen und man es damit in so ein kleines Loch wesentlich besser hineinbekommt. Wenn du eine fließfähige 2K-Reparaturmasse bekommst geht es auch damit, aber ich würde davon abraten einfach nur das Loch mit der Paste zu füllen und dann ein neues Gewinde zu schneiden, gehen soll das zwar aber da du ja das Grundloch nicht größer machen kannst und das eigentliche Gewinde auch nicht kleiner werden soll bekommst du beim neuschneiden so eine Mischung aus altem und neuem Gewinde, welche normalerweise nicht lange hält. Wenn man allerdings das alte Loch mit flüssigem Kleber füllt und danach den Stehbolzen einschraubt bis der Kleber oben wieder rausgedrückt wird dann sind alle Hohlräume des Gewindes perfekt mit Kleber gefüllt und es kann eine optimale Verklebung stattfinden.
Egal welches Mittel in Frage kommt, ist es nicht sinnvoll Stehbolzen einzusetzen, wenn der Deckel öfter runter muss? Die Bolzen müssen allerding so lang sein, dass über der eigentlichen Muter am Gehäuse noch genügend Gewinde ist, um 2 Kontermuttern anzubringen, damit man den Bolzen festhalten kann und er sich bei der Demontage nicht linksherum mitdreht.
aussichtslos, bei dem ausschlußkriterium
Es gibt 2 Komponentenkunststoffe die sich nach dem Aushärten wie Metall verhalten. (Sogenanntes flüssiges Eisen) Damit die Löcher sorgfältig füllen, nach dem Aushärten neue Löcher bohren und Gewinde schneiden.
Davon hab ich auch schon gehört. Hab's auch schon anderswo verwendet (Auspuff) Du meinst, die vorhandenen Löcher komplett mit dem Zeug füllen und danach ausbohren und ein neues M8-Gewinde schneiden ? Ich hoffe nur, dass das "flüssige Eisen" auch hält, wenn der Untergrund nicht komplett sauber ist. Den letzten Dreck bekommt man aus dem rostigen alten Gewinde wohl nicht raus. Aber ein guter Ansatz ... Danke
würde in den block büchse mit m10/innen m8 mit loctite einkleben andere möglich keit sehe ich nicht.den vorschlag mit heliceul rep.gewinde braucht genausoviel platz wie m 10 und ist nicht für dauergebrauch ausgelegt.Va wäre da gut,da block meist aus alu