wie ist eure Meinung zu Galater 5:26?
8 Antworten
Ich denke dass man den Vers, der isoliert betrachtet, zumindest in manchen Übersetzungen bißchen komisch wirkt.... Im Vers zuvor geht es um das Leben im Geist, das im krassen Widersruch steht zu Konkurrenzdenken, Egoismus etc in der Gemeinde. Weiter geht es in Kapitel 6 um die Unterstützung von solchen, die von einem Fehltritt (Übertretung) ereilt werden..wobei nicht genau gesagtwird von welcher....von denen die geistlich sind....wenn man dem Gedankengang folgt, findet man die passende Auslegung...
Galater 5:26 zeigt deutlich, dass alle Christen gleich sind und sich niemand über andere erheben soll.
Paulus macht deutlich, dass unter Christen keiner sich über den anderen erheben oder in einer Hierarchie denken soll:
Also quasi genau das Gegenteil von dem was die Führung (der Zeugen Jehovas) macht:
Die Zwei- bzw. Drei-Klassen-Lehre der Zeugen Jehovas
Die Zeugen Jehovas lehren, dass es innerhalb der Christenheit verschiedene Gruppen gibt:
1. Klasse Die „leitende Körperschaft“ als der „treue und verständige Sklave“ (Matthäus 24:45)
Eine kleine Gruppe aus der „Gesalbten“-Klasse, die die Organisation führt und die geistliche Speise austeilt.
In der Praxis haben sie absolute Autorität über die Lehren und Regeln der Zeugen Jehovas.
2. Klasse Die 144.000 „Gesalbten“ (Offenbarung 7:4, 14:1-3) die Kinder Gottes
Diese Gruppe soll aus „geistgesalbten“ Christen bestehen, die im Himmel mit Christus regieren.
Nur sie hätten den „neuen Bund“ und könnten das Abendmahl nehmen.
3. Klasse Die „große Volksmenge“ (Offenbarung 7:9-10) die Freunde Gottes
Diese Menschen sollen ewiges Leben auf der Erde haben, aber keine direkte Beziehung zu Christus im Himmel.
Sie stehen unter der Leitung der 144.000.
Widerspruch zu Galater 5:26
Galater 5:26 macht deutlich, dass unter Christen keiner sich über den anderen erheben oder in einer Hierarchie denken soll:
„Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten“ → Doch genau das passiert, wenn eine Elite von 144.000 über die anderen Gläubigen gestellt wird.
„Einander nicht herausfordern noch einander beneiden“ → Die Zwei-Klassen-Lehre fördert genau das: Manche sind „auserwählt“, andere nur „Mitläufer“.
Widerspruch zur biblischen Lehre über die Einheit der Christen
Alle Christen sind gleich vor Gott
Galater 3:28 : „Da ist weder Jude noch Grieche, weder Sklave noch Freier, weder Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“
Petrus 2:9 : „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum.“
Selbstverständlich, wobei der sogenannte "treu und verständige Sklave" bei den Zeugen Jehovas sogar noch mehr Macht und Einfluss auf die gläubigen hat als der Papst heutzutage auf die Katholiken.
Wir wollen nicht mit unseren vermeintlichen Vorzügen voreinander großtun, uns damit gegenseitig herausfordern oder einander beneiden.
Ist eine Art Vorgabe, wie wir (Christen) uns verhalten sollten, als Folge dass wir durch den Heiligen Geist ein neues Leben bekommen haben (V25), und weil wir nicht mehr egoistisch handeln "müssen" (V24).
Ich finde den Vers sehr gut. 👍🏻 Er sagt ja man solle sich nicht gegenseitig wegen vergänglichen Dingen verrückt machen, und sich selber auch nicht.
"Er hat das dickere Auto"
"Sie hat schickere Klamotten"
"Ich habe ein größeres Haus, man bin ich toll"
"Ich brauche für meinen Selbstwert unbedingt Gegenstand XY"
Ect.....
Lasst uns nicht nach leerem Ruhm streben, einander nicht herausfordern noch einander beneiden!
5,26 In diesem Vers werden drei Haltungen genannt, die wir meiden sollten:
1. Eitle Ehre – »Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten«, womit wörtlich gemeint ist: Wir sollen keine falsche oder realitätsferne Meinung (von uns selbst) besitzen. Gott möchte nicht, dass Christen sich brüsten oder prahlerische Angeber sind. Dies passt nicht zu der Tatsache, dass wir Sünder sind, die durch die Gnade errettet wurden. Unter dem Gesetz lebende Menschen werden oft stolz auf ihre kleinen Erfolge und verspotten diejenigen, die nicht an ihre Maßstäbe heranreichen. Gesetzliche Christen überschütten häufig andere Gläubige mit ihrer Kritik, wenn für diese nicht die gleiche Liste der unter Christen verschieden gesehenen »Zwischendinge« maßgeblich ist, die von ihnen verurteilt werden.
2. Herausforderung – »… indem wir einander herausfordern«. Wir verleugnen unser geisterfülltes Leben, wenn wir andere Menschen auffordern oder veranlassen, unseren privaten Ansichten zu entsprechen. Man kennt niemals die Probleme und Versuchungen, unter denen der andere leidet, denn wir stecken nicht in seiner Haut.
3. Neid – »… indem wir … einander beneiden«. Neid ist insbesondere die Sünde, etwas zu wollen, das jemand anderem gehört und worauf man selbst kein Anrecht hat. Man neidet dem anderen den größeren Erfolg, seine Talente, seinen Besitz oder sein gutes Aussehen. Menschen, die wenige Talente oder einen schwachen Charakter besitzen, tendieren dazu, diejenigen zu beneiden, die scheinbar erfolgreicher das Gesetz halten. All diese Merkmale haben mit der Gnade jedoch nichts zu tun. Ein wahrer Gläubiger sollte andere höher achten als sich selbst. Gesetzestreue wollen fälschlicherweise Ehre für sich selbst einfordern. Es ist echte Größe, wenn man dient und arbeitet, ohne bemerkt und gesehen zu werden.
William MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, übers. von Christiane Eichler, 7. Auflage (Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 2018), 876–877.
Die Römische Kirche hat ürigends die Hierarchie des römischen Reichs übernommen und manche nenne deren Oberhaupt Heiliger Vater, da ist denke ich eher das Gegenteil aufgezeigt davon wie es laufen sollte.