Wie haben Spartaner trainiert?
Es besagt ja, das Spartaner sogar eigene Leute hatten die mit ihrem Geld umgegangen sind, ihre Schwerter geschliffen und ihre Hausarbeit erledigt hatten, weil Spartaner sich so sehr auf ihre Training und Schlacht konzentriert haben.
Wie haben sie aber trainiert, womit und wie lange pro tag ca.? Woher wussten sie wann man regeneration braucht, und wie haben sie regeneriert? Kannten sie schon Eigenkörpergewichtsübungen zb. Liegestütze, wie wir sie heute kennen?
Und ihre Waffenkunst? Sind sie auch joggen/laufen gegangen?
3 Antworten
Auch wenn der antike Staat gewöhnlich als Sparta und seine Bürger als Spartaner bezeichnet werden, ist Sparta (Σπάρτα) genaugenommen der Name der Stadt, die Hauptort des Staates war, der Name des Gesamtstaat dagegen Lakedaimon (Λακεδαίμων) und die Bürger sind die Lakedaimonier (ὁι Λακεδαιμόνιοι [hoi Lakedaimonoi]).
Die spartanischen Vollbürger, die Spartiaten (Σπαρτιάται [Spartiatai]), haben sich zunehmend auf politische und militärische Tätigkeit konzentriert. Sie führten weitgehend ein Leben als Krieger. Militärische Leistungsfähigkeit galt als wertvollster Beitrag eines Spartiaten für seinen Staat.
Für die Spartiaten war ein Agoge (ἀγωγή; »Führung, Leitung, Erziehung, Unterricht, Aufzucht«) genanntes Erziehungssystem verbindlich ( https://de.wikipedia.org/wiki/Agoge ). Knaben kamen mit 7 Jahren aus dem Elternhaus weg in eine Gemeinschaftserziehung. Disziplin, Abhärtung, Ausdauer und körperliche Ertüchtigung spielten eine große Rolle. Die männlichen Kinder (etwa 7 – 14 Jahre) und Jugendlichen (etwa 14 – 10 Jahre) durchliefen in Gruppen unter Aufsicht diese Erziehung mit kasernenähnlichen Gemeinschaftsunterkünften und auch die jungen Männer (etwa 20 – 30 Jahre) verbrachten ihr Leben nach Beendigung der Agoge noch weitgehend miteinander.
Es ging um Kraft, Ausdauer, Abhärtung und die Förderung von Wagemut, List und Geschicklichkeit.
Es gibt keinen antiken Text mit einem genauen Trainingsprogramm. Quellen zur körperlichen Übung der Jungen und Männer sind vor allem Xenophon, Lakedaomonion politeia (griechisch: Λακεδαιμονίων Πολιτεία; Die Verfassung/der Staat der Spartaner/Lakedaimonier; lateinischer Titel: De re publica Lacedaemoniorum) 2, 2; 4, 7; 5, 8 – 9; 12, 5 – 6; Plutarch, Lykurgos 15 – 16; 20 – 21; 25 und Plutarch, Ta palaia ton Lakedaimonion epitedeumata [griechisch: Τὰ παλαιὰ τῶν Λακεδαιμονίων ἐπιτηδεύματα; Die alten Einrichtungen der Spartaner/Lakedaimonier; lateinischer Titel: Instituta Laconica] 2 und 14 – 17 [Ethika (Ἠθικά)/Moralia 236 a und 238 a – d).
Kampfspiele wurden betrieben.
Die Mädchen übten Laufen, Ringen, Diskus- und Speerwerfen (Plutarch, Lykurgos 14, 2) und von den Jungen und Männer ist dies auch anzunehmen.
Fähigkeit zu Springen und Laufen sollte gefördert werden (Xenophon, Lakedaomonion politeia [griechisch: Λακεδαιμονίων Πολιτεία; Die Verfassung/der Staat der Spartaner/Lakedaimonier; lateinischer Titel: De re publica Lacedaemoniorum] 2, 2).
Durch die Übungen wurden Beine, Arme und Nacken gleichermaßen trainiert (Xenophon, Lakedaomonion politeia [griechisch: Λακεδαιμονίων Πολιτεία; Die Verfassung/der Staat der Spartaner/Lakedaimonier; lateinischer Titel: De re publica Lacedaemoniorum] 5, 9).
Gesetzlich waren während eines Feldzugs Leibesübungen vorgeschrieben und sie wurden vor dem Frühstück betrieben (Xenophon, Lakedaomonion politeia [griechisch: Λακεδαιμονίων Πολιτεία; Die Verfassung/der Staat der Spartaner/Lakedaimonier; lateinischer Titel: De re publica Lacedaemoniorum] 12, 5 – 6; vgl. Herodot 7, 208, 2 – 3 im Zusammenhang mit dem Kampf bei den Thermoplyen).
Es gab Unterricht in Musik und von Instrumenten begleiteten Tanz, wobei dies dem gleichförmigen Marschieren und dem Üben von Kampfformationen und Kampfabläufen (als Waffentanz, mit Vor- und Zurückspringen, Verteidigung und Angriff mit Waffen) dienen sollte.
Die Spartiaten schwammen regelmäßig im Wasser des Flusses Eurotas (Plutarch, Ta palaia ton Lakedaimonion epitedeumata [griechisch: Τὰ παλαιὰ τῶν Λακεδαιμονίων ἐπιτηδεύματα; Die alten Einrichtungen der Spartaner/Lakedaimonier; lateinischer Titel: Instituta Laconica] 2 [Ethika (Ἠθικά)/Moralia 236 a). Warme Bäder waren ihnen nur wenige Tage im Jahr erlaubt ( Plutarch, Lykurgos 16, 6).
Es gab einen Brauch mit dem Namen (κρυπτεία; »Geheimdienst«; https://de.wikipedia.org/wiki/Krypteia ). Platon, Nomoi 633 b – c beschreibt ihn als nur Abhärtungsprobe, Plutarch, Lykurgos 28 dagegen verbindet ihn auch mit einem Umherstreifen und einem nächtlichem Töten von Heloten (Staatssklaven), wozu die Ephoren jährlich den Heloten den Krieg erklärten, damit die Tötung nicht gegen göttliches Recht verstoße.
In Sparta gab es nach Pausanias 3, 14, 6 neben einer Laufbahn zwei Gymnasien (griechisch: γυμνάσια [gymnasia]; Singular: γυμνάσιον [gymnasion]; https://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasion ).
Wieviel Regeneration nötig war, hat sich vermutlich aus Erfahrung gegeben. Vom Training antiker Athleten für Sport ist für Krafttraining das Ziehen, Drücken, Heben und Hochstemmen von Hanteln/Gewichten/schweren Gegenständen bekannt. In Bezug auf Eigengewichtsübungen wie z. B. Liegestützen sind über Spartiaten anscheinend Einzelheiten nicht überliefert.
Neben öffentlichen Aufgaben galt Jagd als vornehmste Tätigkeit für Spartiaten Xenophon, Lakedaomonion politeia [griechisch: Λακεδαιμονίων Πολιτεία; Die Verfassung/der Staat der Spartaner/Lakedaimonier; lateinischer Titel: De re publica Lacedaemoniorum] 4, 7).
Literatur zur Erziehung der Spartiaten:
Ernst Baltrusch, Sparta : Geschichte, Gesellschaft, Kultur. Originalausgabe. 4., aktualisierte Auflage. München : Beck, 2010 (Beck'sche Reihe ; 2083 : C. H. Beck Wissen), S. 63 - 79
Paul A. Cartledge, Agoge. n: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 1: A - Ari. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 1996, Spalte 265 – 266
Manfred Clauss, Sparta : eine Einführung in seine Geschichte und Zivilisation. München : Beck, 1983 (Beck'sche Elementarbücher), S. 142 – 150
Lukas Thommen, Sparta : Verfassungs- und Sozialgeschichte einer griechischen Polis. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2003, S. 112 - 114
Genau so. Wie du bereits beschrieben hast von klein auf haben Sie Sport betrieben. Man sollte sich ihre körper eher wie einen Kampfsportler oder Sprinter vorstellen. Als bodybuilder. Man sollte also viel mit Gewichten spazieren gehen. Eigengewichtübungen, ziehen. Drücken. Werfen. Heben. Greifübungen absolvieren.
Einmal die Woche Fleisch essen und mediterrane Ernährung.
Sport ist keine Erfindung der 2000er🤦🏼♂️
Na genauso wie heute auch.
die wussten auch was gut ist
Woher weißt du das? Gab es damals Hanteln, cardiogeräte und co.?
Nun stell dich nicht so an.
die konnten Metall verarbeiten, also gabs auch Hanteln.
nen Hometrainer gabs bestimmt nicht, dafür gingen sie joggen und schwimmen
Hanteln wie heute nucht. Schau dir bilder von antiken Weitspringer an die hatten extra Gewichte. Aber statt Hanteln kann man ja felsen oder Säcke benutzen.
Deswegen frage ich ja, wie die es gemacht haben. Habe ich nicht behauptet, das Liegestütze erst seit 2000 gibt.