Wie gehst du mit der Frage nach dem Sinn des Lebens um, wenn du den Glauben an eine höhere Macht oder eine jenseitige Bedeutung abgelehnt hast?
Ich persönlich, sehe den Sinn des Lebens nicht in einem göttlichen Plan, oder einer höheren Macht, sondern in den Beziehungen, die ich aufbaue, und in den Erfahrungen, die ich mache. Für mich geht es darum, das Leben bewusst zu leben und es mit Bedeutung zu füllen, indem ich meine eigenen Werte und Ziele verfolge. Deshalb frage ich, Wie findet ihr als Atheisten Sinn im Leben, wenn es keinen übernatürlichen Plan gibt?
6 Antworten
Zu sagen "Der sinn besteht darin, glücklich zu sein", mag für fast jeden Menschen stimmen. Doch es besteht kein Bezug zur Existenz der Spezies, nur zu den Bedürfnissen der Summe aller Individuen.
Ich persönlich verstehe die Sinnfrage als eine Frage, die sich auf das Orientierungsbedürfnis des Menschen bezieht. Der Mensch sucht einen Sinn, um sich zu orienteiren und somit die Unsicherheit einer Orientierungslosigkiet zu mindern. Orienteirungslosigkeit stellt einen Mangel dar, der als "uanngenehm" empfunden wird und somit automatisch das Streben bzw. die Motivation auslöst, etwas dagegen zu unternehmen – wie bspw. bei Hunger, Drust etc. auch.
Somit ist die Sinnfrage für mich an das Bedürfnis eines Lebewesens (hier Mensch) gebunden und hat nichts mit einem übergeordneten Plan zu tun.
Stirbt die menschliche Spezies, so verschwindet auch das Bedürfnis, und wenn das Bedürfnis verschwindet, dann auch die Frage nach dem Sinn.
Der Sinn ist somit kein universelles Prinzip.
Ich akzeptiere somit die sinnlosigkeit, weil für mich der Glaube an einen übergeordneten Sinn nicht logisch herleitbar ist.
Den Sinn des Lebens sehe ich nicht als etwas gegebenes, sondern als etwas, das ich selbst erschaffen kann. Ich glaube, der Sinn ist da, wo wir ihn finden, in unseren Beziehungen zu anderen, in den Momenten, die uns berühren, und in den Erfahrungen, die uns wachsen lassen.
Der Weg, den wir gehen, mag vielleicht nicht vorbestimmt sein, aber genau das gibt uns die Freiheit, unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Wir haben die Möglichkeit, unsere Werte und Prinzipien zu definieren, die uns leiten und uns Halt geben. Es ist weniger eine Frage von einem übernatürlichen Plan, sondern vielmehr von der Verantwortung, das Beste aus der Zeit zu machen, die wir haben.
Für mich heißt das, bewusst zu leben, jeden Moment zu schätzen, jede Herausforderung anzunehmen und durch die Menschen, die wir lieben, und die, die uns lieben, eine tiefere Bedeutung zu erfahren. Es ist nicht immer einfach, aber gerade das macht das Leben spannend. Die Erlebnisse und Verbindungen, die wir schaffen, sind für mich das, was das Leben lebenswert macht.
Ich verstehe, dass dieser Ansatz für manche vielleicht weniger tröstlich klingt, weil er keine endgültige Antwort auf die großen Fragen bietet. Aber vielleicht ist es genau diese Ungewissheit, die uns dazu anspornt, das Leben wirklich zu leben und nicht darauf zu warten, dass uns jemand anderes erklärt, warum wir hier sind.
LG aus Tel Aviv
Das ist auch mehr oder weniger der Sinn des Lebens im Christentum: Unterschiede in Nuancen. Du lebst ja mehr oder weniger ein Leben, wie es für einen Christ vorgesehen ist.
Entscheidend sind die Beziehungen zu den Menschen die wir hier auf der Erde erleben und pflegen. Die Werte die wir haben, sind meist unser Gewissen - im Christentum vom Gott gegeben. Du lebst also mehr oder weniger (unbewusst) den göttlichen Plan welcher wie folglich aussieht.
- Dadurch dass wir im Moment leben, in der Gegenwart Gottes, erfüllt uns Gott und leitet uns und verändert uns von innen heraus in Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
- Diese Eigenschaften strahlen von uns ab in Form von Liebe ggü. anderen Menschen
- Du veränderst dein Umfeld - dort wo du gerade JETZT bist - zum Postiven, sprich alles Leben um dich herum wird zum positiven entwickelt
- Und genau das ist es auch was JEDEN Menschen erfüllt, es ist IMMER das Geben etwas von sich selbst an anderes Leben, was einen Menschen wahre langfristige innere Erfüllung fühlen lässt
Das und nicht weniger ist im Christentum der Plan vom Leben - den auch viele Menschen leben, ob sie Gott kennen oder nicht.
Viele Menschen haben bei dem "Plan" immer etwas großartiges im Kopf, doch es sind besonders die kleinen Dinge "im Geben" welche großartiges bewirken. Ein christliches Leben ist kein Hokus-Pokus und "ich muss das und das tun" - Nein, es heißt im Hier und Jetzt in Liebe zu leben und dies auf alles andere Lebendige zu übertragen und es zum Wachsen zu bringen - das sind die Dinge wo die meisten Menschen sowas wie "Innere Erfüllung" spüren.
Dann bist du halt Hedonist und auch damit unterwirfst du dich der Unlogik.
Denn es gibt keine Garantie auf Spaß - es können immer Umstände eintreten, wo deine Familie keinen Spaß mehr hat und du auch nicht. Und dir nützt auch die Denkweise des Spaßes oder der Freude nichts, wenn du in einer Todessituation bist, die du ständig wegblendest.
Wie KANN es sein zu sterben? Die meisten Todesarten sind brutal und zwar in einem Ausmaß, dass du dir nicht vorstellen kannst - so kannte ich gleich zwei Personen im Nahen Umfeld die aufgrund von Krankheit verhungert sind - über Monate und egal was sie taten, es gab damals kein Gegenrezept. Die haben Grießbrei zig mal am Tag gegessen, aber der Körper konnte das nicht aufnehmen.
Sterben bedeutet: du hast zum Beispiel Krankheitsschmerzen, deine gesamte Vergangenheit, die du JETZT überdrückst (böse Christenheit sagt dir, dass Du deine Fehler JETZT zu geben sollst, verarbeiten sollst, umgehen sollst - gemein gemein und so unrealistisch ist dieser Jesus - ich soll über MICH nachdenken, kritisch - der ist aber auch ein A.sch, ich bin doch soooo toll!) wird in einem Ausmaß nach oben kommen, dass du dir nicht im schlimmsten Albtraum vorstellen kannst, irrationale Ängste werden kommen, du wirst dein LEben bedauern (da kannst du erzählen, was du willst) und dann kommen noch die eigentlichen Sterbeschmerzen und Symptome dazu.
Und Selbstmord ist sogar noch schlimmer!
Auch mal eine realistische Frage: Was macht dir im Leben mehr Spaß - praktisch -
so wie dir die Gesellschaft das verkauft jeden Tag Pizza futtern und nur dann richtig Spaß haben?
oder alles mögliche futtern und bei all dem Freude haben zu können?
Du hast die mit deiner Frage bereits mitgeliefert!
Wir sind Teil (eigentlich nicht mal der Rede Wert bezogen auf die Größe) eines genialen Unversums!
Wir durften Leben und unser Leben mit positiven Werten erfüllen! Wenn ich alle Dinge die ich vorhatte umsetzen konnte, kann ich meine Augen schließen und das war es dann!
Den Sinn des Lebens kann ich auch nicht definieren!