Wie gehe ich mit Lästereien und Lügen über mich im Verein um?
Ich (w, 50 J) bin seit zwei Jahren in einem männerdominierten Verein und genieße das Ehrenamt sehr. Ich bin eine Frohnatur, verlässlich und lache viel. Durch meine Art habe ich bereits neue Mitglieder geworben und zur aktiven Mitarbeit motiviert. Ich muss zugeben, dass ich von den Männern im Verein bewundert werde, was meinem Ego gut tut. Ich bin verheiratet, und mein Mann gibt mir den Freiraum, meinem Hobby nachzugehen. Das ist die Vorgeschichte.
Nun habe ich öfter gehört, dass böse Gerüchte über mich verbreitet werden. Es wird behauptet, ich würde mich an die Männer heranmachen und schnell die Hosen runterlassen. Ein Mann hat sogar erzählt, ich sei mit ihm im Bett gewesen, obwohl er sich später bei mir entschuldigt hat. Trotzdem bleibt die Geschichte im Umlauf, und wenn mich jemand darauf anspricht, verneine ich es natürlich. Doch die Leute fragen selten direkt, ob etwas dran ist. Heute habe ich erfahren, dass erneut über mich gelästert wurde, ich hätte etwas mit jemandem gehabt und wir seien gesehen worden. Auch das ist völliger Blödsinn.
Eigentlich könnte mir das alles egal sein, aber wir leben auf dem Dorf, und diese Lästerereien setzen mir zu. Mein Mann hat davon noch nichts mitbekommen, aber ich habe Angst, dass er unnötig eifersüchtig wird. Vor allem habe ich momentan keine Lust mehr, etwas für den Verein zu tun.
Mir geht das alles ziemlich an die Substanz.
Entschuldigung, dass der Text so lang geworden ist. Ich fühle mich gerade so machtlos. Was soll ich machen?
Gibt es auch andere Frauen im Verein?
Ja, aber wenige aktive. Die Lästermäuler sind die Frauen der Vereinsmänner.
Eben. Frauen gönnen sich nichts.
Das muss ich gerade sehr leidvoll erfahren.
4 Antworten
Du solltest dringend deinem Mann davon erzählen. Stell dir vor, deine Ehe ist ein Tempel, dessen Dach von 2 separaten Säulen gehalten wird. Eine dieser Säulen bist du und die andere ist dein Mann. Wenn eine Säule einknickt, stürzt das ganze Dach ein. Aber wenn ihr miteinander kommuniziert, dann kann die eine Säule die andere entlasten. Darum sind deine Probleme auch immer gleich eurer beider Probleme. Und die gilt es zusammen anzugehen.
Stell dir mal vor er erfährt diese Gerüchte von jemand anderem. Auch wenn er nicht davon üerzeugt ist, dass die wahr sind, wird ein Rest Zweifel immer vorhanden bleiben. Und je mehr du versuchst ihn vom Gegenteil zu überzeugen, umso größer wird der Zweifel werden.
Erfährt er aber von dir, dass da solche Gerüchte im Umlauf sind und die dich belasten, dann bekommt er ein ganz anderes Bild von der Situation. Außerdem zeigst du ihm durch deine Ehrlichkeit und dein Vertrauen, deine Loyalität zu ihm, was die ganzen Gerüchte obsolet macht.
Unsere menschliche Psychologie funktioniert halt nun einmal so. Jemanden zu denuzzieren ist super einfach. Aber für die Person, die Dinge wieder richtig zu stellen, ist enorm schwer. Wer auch immer zuerst den Mund aufmacht, dem wird grundlegend einmal viel mehr geglaubt.
Erstmal schlage ich vor selbst zu reflektieren! Das hört sich im ersten Moment möglicherweise vorwurfsvoll an - sollte das so sein, spielt dir dein Ego einen Streich. Aber wenn du das annimmst könntest du ja darüber nachdenken, ob solche Lästereien auch mal zwischen anderen und Dir statt gefunden haben.
Falls ja - dann lass es sein. Man erntet was man säht.
Falls nein - Suche mal das Gespräch mit den Verantwortlich. Aber nicht im Sinne eines Konflikts sondern eher mit pro aktiven Lösungsansätzen. Wenn das nicht hilft, dann kommst du nur mit Resilienz weiter!
Du könntest bei dem nächsten Vereinstreffen Klartext sprechen. Erkläre höflich, aber deutlich, dass du dir derartige Gerüchte in Zukunft verbittest und dir die Situation zusetzt.
Falls daraufhin keine Besserung eintritt, bleibt dir wohl nichts anderes übrig als den Verein zu verlassen.
Wie reagieren die restlichen Vereinsmitglieder auf diese Gerüchte einzelner? Stehen sie hinter dir oder tolerieren sie das Verhalten ihrer Vereinskollegen?
Unsere Verein hat über 700 Mitglieder. Davon nur 50 altive. Die Frauen, die lästern, sind nicht die aktiven.
Ich habe mich vertrauensvoll an einen aktiven Mann gewandt. Er versucht immer gegen zu steuern, wenn er was hört. Aber da wir uns auch gut verstehen, müssen wir zeitgleich aufpassen, dass daraus nicht schon das nächste Gerücht entsteht.
Mein Übernachbar hat mich auch immer verteidigt. Wurde auch als Indiz dafür genommen,dass er sich in mich verguckt hat.
Und dazu ergänzend... Ich kann jetzt nicht zu der Frau gehen, die diese Lügen verbreitet, weil sie die beste Freundin der Ehefrau meines Übernachbarn ist und die beiden damit direkt wüssten, dass der Mann das Kontaktverbot missachtet
Nur mit deinem Mann zusammen überall und immer erscheinen. Nie ohne
Und nächstes Mal dein Ego irgendwie anders pflegen als sich bei den männlichen Kollegen um Bewunderung bemühen.
Das sind übrigens nicht die Frauen, die in erster Linie böse reden. Das sind die Männer, die dich angeblich bewundern. Die Frauen übernehmen die Meinung ihrer Männer. Vor allem, wenn die Männer erzählen, dass sie mit dir schlafen. Wie du selbst geschrieben hast.
Das kommt nur leider nicht bei den Frauen an, weil die nie bei Vereinstreffen dabei sind. Und wenn ich eine der Lästermäuler treffe, dann sind die einfach nett zu mir. Als wäre nichts. Der Vereinspräsi hat einer Frau gesteckt, dass ich immer neben ihrem Mann sitzen würde und wir immer zusammen nach Hause fahren würden. Das stimmt. Wir sind Übernachbarn. Und ja, wir verstehen uns super. Aber durch diese Aussage ist bei denen ein riesen Ehekrach entbrannt. Er hat zu mir Kontaktverbot. Im Prinzip alte Kamellen. Aber die Ehefrau ist immer noch hellwach. Und jetzt haben die Lästermäuler ihr genau alles nochmal gesagt, wie böse ich bin und sie auf ihren Mann aufpassen muss. Genau dieser Man hat mir von den Lügen erzählt. Und dass er zuhause deswegen die Hölle hat.