Wie gefährlich sind Freizeitparks?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Freizeitparks sind sicher 84%
Freizeitparks sind ein Risiko 11%
Freizeitparks sind gefährlich 5%

6 Antworten

Freizeitparks sind sicher

Erstmal vorweg: 1 Todesfall, 30 leicht verletzte, 1 Schwerverletzte(r) bei den zwei letzten Zwischenfällen.

Wie schaffst du es dann, bei tausenden Verkehrstoten im Jahr noch in ein Auto zu steigen und bei dutzenden Opfern von Blitzschlägen noch unter freien Himmel zu treten, wenn bereits ein einzelner Zwischenfall in vielen Jahren für dich ein großes Risiko darstellt?

Hier findet eine massive Verzerrung in der Wahrnehmung statt. Wie bereits gesagt, fast täglich gibt es irgendwo Tote im Straßenverkehr, da ist es quasi schon normal, dass regelmäßig jemand krepiert. Darum spricht auch keiner drüber und keinen interessiert es.

Freizeitpark-Attraktionen sind aber so gut abgesichert, dass Unfälle so gut wie ausgeschlossen sind. Es gibt aber nichts von Menschenhand geschaffenes, was 100% sicher ist, das ist in einem Universum mit unendlich vielen Variablen nicht möglich. Auch Flugzeuge stürzen ab, Atomreaktoren gehen hoch und Raketen haben Fehlstarts, obwohl Unmengen Geld und viel Ingenieurskunst investiert wurden, um das so gut wie möglich zu verhindern, und auch in solchen Freizeitanlagen steckt mehr Ingenierskunst, als man auf den ersten Blick vermuten könnte.

Wenn dann eben doch mal was passiert, weil das Universum es so will, dann kommen natürlich sofort die Kamerateams angerannt und in den Nachrichtenredaktionen glühen die Tastaturen. Sowas passiert ja fast nie, da muss das dann direkt ausgeschlachtet werden, oft selbst bei relativ harmlosen Zwischenfällen.

Eben weil Achterbahnen und Freizeitparks so sicher sind, wird immer ein großes Drama draus gemacht wenn doch mal ein Unglück passiert.

Alles, was man im Leben macht, hat ein gewisses Risiko. Aber im Verglich zu den Risiken des Alltags ist das Risiko, auf einer Achterbahn verletzt zu werden, lächerlich klein. Die Wahrscheinlichkeit, dass du auf dem Weg dorthin einen Autounfall hast oder vom Blitz erschlagen wirst, ist statistisch gesehen deutlich höher, als einen Achterbahnunfall auch nur von außen mitzuerleben.

Freizeitparks in Deutschland sind extrem gut abgesichert, ohne zu übertreiben prüft der TÜV jede einzelne Schraube, regelmäßig, und schaut sogar mit Röntgen und Ultraschall in die Bauteile hinein. Dagegen ist die TÜV Hauptuntersuchung am Auto Kindergarten. Gegen alle möglich Zwischenfälle und Ausfallszenarien sind die Anlagen abgesichert - es gibt wenige Freizeitaktivitäten, die ein geringeres Risiko in sich haben und so sicher sind.

Woher ich das weiß:Hobby – Achterbahn- und Freizeitpark-Fan
WeltDerPflanzen 
Fragesteller
 28.08.2022, 21:36

Danke, dass du mir den Sand aus den Augen gereibt hast. Ängste sind in den meisten Fällen etwas irrationales, deshlab ist es manchmal schwierig sie mit Logik zu bekämpfen.

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Ireeb  28.08.2022, 21:51
@WeltDerPflanzen

Gerne. Ich könnte noch ein paar Seiten mehr über die Sicherheitsmechanismen von Achterbahnen schreiben, aber damit wollte ich dich erstmal verschonen.

Außer du hast konkrete Szenarien, vor denen du Angst hast, dann kann ich dir sagen, warum das praktisch nicht passieren kann.

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WeltDerPflanzen 
Fragesteller
 28.08.2022, 22:18
@Ireeb

Du kannst gerne noch von deiner Expertise sprechen, mich interessiert das.

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Ireeb  28.08.2022, 22:59
@WeltDerPflanzen

Okay, hier ein paar Sicherheits-Fun-Facts über Achterbahnen:

Achterbahn-Züge sind grundsätzlich an die Schiene "gebunden" und können nicht entgleisen. Dafür haben sie auf jeder Seite mindestens 3 Radsätze: Ein Radsatz der von oben auf der Schiene sitzt, auf dem die Bahn hauptsächlich rollt, ein Satz der links und rechts an der Schiene entlangfährt, der ein Entgleisen nach links und rechts verhindert, sowie ein Satz Räder unter der Schiene, der verhindert, dass der Zug von der Schiene abhebt. So sind selbst die wildesten Elemente gefahrlos möglich. Sieht man hier ganz gut:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2c/Taron-1.jpg

(Bei manchen älteren Bahnen und bei Holzachterbahnen befinden sich diese Räder meist an der Innenseite der Schiene, wo man sie nicht so gut sieht. Da sind sie aber trotzdem.)

Achterbahn-Züge haben keine Bremsen - stattdessen befinden sich an bestimmten Abschnitten an der Bahn Bremsen in der Schiene. Bei kleinen Bahnen in der Station, aber größere Bahnen haben auch an bestimmten Stellen auf der Strecke Bremsen verbaut, an diesen befindet sich dann auch immer eine Plattform für einen Notausstieg. Diese Bremsen sind so konstruiert, dass sie Energie benötigen, um gelöst zu werden, und sich von alleine (meist durch eine Metallfeder) schließen (und dadurch greifen), sobald die Bremse keine Energie mehr hat. Das bedeutet, wenn es zu einem Stromausfall kommt oder z.B. das Pneumatik-System der Bremse defekt ist und plötzlich Druck verliert, wäre das Resultat, dass der Zug völlig eigenständig am nächsten Bremsabschnitt mit einer Notausstiegs-Plattform angehalten wird.

Wenn eine Bahn mehrere Züge hat, ist die Voraussetzung dafür, dass sie auch mehrere Bremsabschnitte hat. Denn Achterbahnen müssen über ein Blocksystem verfügen. Ein Block ist dabei immer ein Streckenabschnitt, der in einem Bremsabschnitt endet. Das Blocksystem stellt sicher, dass sich zu jedem Zeitpunkt nur ein Zug in einem Block befindet. Das hat den Sinn, dass falls mal ein Zug unerwartet irgendwo stehen bleibt, der darauffolgende Zug am Ende seines Blockes angehalten werden kann um einen Zusammenstoß zu verhindern. Die Bremsen der Bremsabschnitte bleiben also immer geschlossen, solange sich noch ein Zug im darauffolgenden Abschnitt befindet.

Moderne Anlagen werden meist durch eine Kombination von Speicherprogrammierbaren Steuerungen und Computern gesteuert, die mit einer großen Menge Sensoren die ganze Anlage und die Position der Züge überwachen. Die Steuerung ist dabei immer doppelt ausgeführt und laufen parallel - sollten die Systeme sich jemals widersprechen, führt das zu einen sofortigen Notstopp und alle Züge werden am nächsten Bremsabschnitt angehalten - auch das ist ein Vorteil davon, dass die Bremsen an den Schienen und nicht an den Zügen sind. So können sofort alle Bremsen aktiviert werden und trotzdem ist sichergestellt, dass der Zug an einem Notausstieg zu stehen kommt und nicht an einer ungünstigen Stelle.

Ebenfalls doppelt ausgeführt und ausfallsicher sind die Sicherheitsbügel. Ähnlich wie die Bremsen wird Energie benötigt, um diese zu entriegeln - der Mechanismus bzw. die Elektronik um die Bügel zu entriegeln befindet sich dabei in der Station, nicht am Zug. Bei elektronischen Systemen befindet sich in der Station eine Kontaktschiene, die die Energie und das Signal geben kann, um die Bügel zu entriegeln. Während der Fahrt können sich die Bügel auch durch Elektronikfehler o.ä. entriegeln, denn die Elektronik ist während der Fahrt abgeschaltet und in diesem Zustand kann sich der Bügel eben nicht öffnen.

Im Falle einer Evakuation gibt es natürlich Spezialwerkzeuge zur Notentriegelung.

Die Doppelte Ausführung des Schließmechanismus stellt natürlich sicher, dass auch falls ein Mechanismus ausfällt, der zweite den Bügel geschlossen hält. Beide Mechanismen sind auch alleine mehr als stark genug. Sie sind zudem mit Sensoren ausgestattet, die bei jedem Durchgang sowohl die Ent- als auch Verriegelung überwachen, das System lässt auch nicht zu, dass die Fahrt gestartet wird, bevor nicht alle Bügel zu sind.

Die Schließmechanismen werden regelmäßig unabhängig voneinander getestet.

Ein Klassiker, von dem man bestimmt schon "gehört" hat, ist die Rückrollsicherung von Kettenliften, die für das bekannte Klackern sorgt. Das ist einfach eine Art Ratsche, die über Zähne an der Schiene gezogen wird. Sollte der Strom ausfallen oder die Kette brechen, verhindert sie, dass der Zug rückwärts rollt. Manche Hersteller haben eine geräuschlose Lösung, verbaut ist der Mechanismus hier trotzdem.

All diese Dinge sind bei großen, schnellen Achterbahnen vom TÜV her Pflicht, bei kleinen, weniger wilden Anlagen sind manche Mechanismen aber nicht notwendig.

Dennoch haben sich viele Ingenieure viele Gedanken gemacht, um praktisch alle möglichen Gefahren abzuwehren.

Von einem Achterbahn-Konstrukteur habe ich mal das schöne Zitat gehört: "Ich konstruiere sie so, dass ich guten Gewissens meine eigenen Kinder hineinsetzen kann." (sinngemäß)

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Freizeitparks sind sicher

Zumindest in Deutschland brauchst du dir da keine Gedanken machen. Da wird alles regelmäßig überprüft. Du wirst eher im Straßenverkehr sterben als in einer Achterbahn.

Freizeitparks sind sicher

Ich schwör dir, die Fahrt zum Freizeitpark ist wesentlich gefährlicher als jede Bahn im Freizeitpark selber. Wenn man bedenkt, wie viele Freizeitparks und Achterbahnen es weltweit gibt, wie viele Millionen Menschen täglich damit fahren und wie viel da tatsächlich dabei passiert, dann würde ich fast sagen, dass Achterbahnen der sicherste Ort sind, die du an dem Tag betreten wird. Wenn es Verletzte auf einer Bahn in einem Freizeitpark gibt, dann steht das wirklich überall sofort in den Schlagzeilen. Wie viele Leute aber in deiner Stadt täglich hinfallen, sich was brechen oder gar einen tödlichen Unfall haben, bekommt niemand mit. Sowas steht nur in Extremfällen mal in der Zeitung. Ich finde sogar Zugfahren gefährlicher...alleine Bahnhöfe als Ort schon und im Zug sitzt immer noch ein Mensch als Zugführer. In Achterbahnen wird alles technisch überwacht und täglich genauestens kontrolliert. Menschliches Versagen ist extrem selten bei Achterbahnunglücken, kann man an beiden Händen abzählen. Das kann also schon mal beinahe ausgeschlossen werden.

Freizeitparks sind sicher

Das wäre ein toter auf wie viele? Freizeitparks sind sicher, sonst wären sie nicht erlaubt. Ich bin realistisch. Es kann immer was passieren, aber das ist immer so. Wenn du zu Hause bist oder die Straße entlangläufst. Wenn du es so sehen willst, dann ist nicht nur ein Freizeitpark gefährlich, sondern zu leben.

Freizeitparks sind sicher

Europapark ist sehr sicher 👍🏽