Wie funktioniert Zyankali?

2 Antworten

Schon 0,25 Gramm dieses weißen, in Wasser leicht löslichen Salzes genügen, um einen Erwachsenen todsicher ins Jenseits zu befördern.
Das gemeine an Zyankali ist die Blausäure, die bei der oralen Einnahme unter Wirkung der Magensäure freigesetzt wird. Besagte Blausäure bindet sich - ähnlich dem Kohlenmonoxyd, nur eben viel stärker - an das Hämoglobin, den Sauerstoff übertragenden roten Blutfarbstoff. Kurzum, der Tod durch Zyankali ist ein inneres Ersticken. Das kann sehr schnell gehen - muß aber nicht. Aber der Reihe nach:
Zunächst einmal wird die Blausäure im Magen freigesetzt. Solange mit der Magensäure alles in Ordnung ist, versteht sich. Ist es das nicht, kann sich dieser Prozep eine ganze Weile hinziehen.
Einmal freigesetzt, legt die Blausäure mit ihrer mörderischen Arbeit los. Mal ist die im Handumdrehen erledigt: Sekunden nach der Einnahme der Lösung stürzt das Opfer "mit einem Schrei" zu Boden - und ist tot.
Dann aber wieder gibt es Fälle, in denen die Blausäure sich Zeit läßt. Im Klartext: bis die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn abgeschnitten ist, vergehen zehn, wenn Sie Pech haben zwanzig, dreißig Minuten, und in Ausnahmefällen bis zu einer Stunde. All diese Zeit verbringt das Opfer bei vollem Bewußtsein und in dem Wissen, nicht mehr geretten werden zu können. Die Krämpfe, die auf die Wirkung der Blausäure hin einsetzen, sind zudem alles andere als schmerzlos.
Mehr noch: eine höhere Dosierung als die sowieso schon tödliche von 0,25 Gramm gestaltet das Sterben nicht angenehmer, sondern oft noch entsetzlicher, da Zyankali ätzt und den Magen zerfrißt. Ergo: die Extra-Portion Zyankali (das in Blausäure umzuwandeln der Magen nicht unbedingt genügend Magensäure vorrätig hat) kann für eine gehörige Portion Extra-Schmerzen sorgen.
Was bereits freigesetzte Blausäure betrifft, ist die Wirkung oft auch nicht angenehmer. Stimmt zwar, daß dem Zerbeißen einer mit Blausäure gefüllten Phiole (wie sie im WW2 im Umlauf waren) der Tod in der Regel "apoplektiform" (schlagartiges Aussetzen der lebenswichtigen Funktionen) erfolgt, aber verlassen würde ich mich darauf nicht. [...]

(Constanze Elsner: Trilogie vom Tod, Band 1)

So wie es sich anfühlt den Kopf unter Wasser zu halten.

Das Zyankali verbindet sich mit dem Blutkörperchen so, dass diese dann keinen Sauerstoff mehr aufnehmen können. ==> Ersticken.

Nicht besonders angenehm.

Aber eben nicht-reversibel.

Woher ich das weiß:Recherche
WarFox 
Fragesteller
 23.01.2024, 15:40

Dankeschön! :)

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BurkeUndCo  23.01.2024, 16:23
@WarFox

Bitteschön --- fällt natürlich unter die Rubrik: Besser nicht ausprobieren.

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