Wie findet ihr Selbstoptimierung?
"Selbstoptimierung" lässt sich ganz allgemein definieren als kontinuierlicher Prozess der ständigen Verbesserung der persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten mittels Selbstthematisierung, rationaler Selbstkontrolle und permanenter Rückmeldungen hin zur bestmöglichen persönlichen Verfassung.
Ichfinde das durchaus bedenklich
10 Antworten
Kritisch, weil es vermittelt, nie gut genug zu sein wie man gerade ist. Besonders junge Leute, die noch nicht viel Selbstvertrauen haben, an sich zweifeln und besonders anfällig für sowas sind, können da in eine Spirale reingeraten. Manche steigern sich heutzutage ja fast wahnhaft in die Sache hinein. Exakte Schlafenszeiten, abgezähltes Essen, streng getaktetes Fitnessprogramm, Apps, die den Körper überwachen, usw.
Ich finde es eigentlich eine gute Sache, zu versuchen, die bestmögliche Version seiner selbst zu werden, aber natürlich nur im geregelten Maße. Wenn man es zu sehr übertreibt, ist das kein bisschen gesund
Ja es hat für mich auch einen deutlich negativen Aspekt. Es ist wohl die Kunst, eine gute Balance zwischen Selbstakzeptanz und Selbstoptimierung zu finden. Grundsätzlich ist es ja nicht schlimm, sich verbessern zu wollen. Wie bei allem macht die Dosis das Gift
Ungesunde Ansprüche an sich selbst können manchmal mit solchen Begriffen daher kommen.
Man muss aber individuell schauen, was das genau für einen Menschen bedeutet, bevor man darüber urteilt und denkt, dass es was Schlechtes ist. Für einen Alkoholiker mag "Selbstoptimierung" bedeuten, dass man mit dem Trinken aufhört, was ja sehr funktional und gesund wäre.
Für andere Menschen kann es bedeuten, dass man ohne Ende Leistung bringt (50 h aufwärts arbeitet pro Woche), und dabei ignorieren sie vielleicht eigene Belastungsgrenzen. Oder es kann bedeuten, dass man sich anch einem externen Kriterium richtet und sich bemüht, irgendeine Eigenschaft zu optimieren, von der man glaubt, dass sie perfekt sein muss. Und dabei hat das im Kern nichts mit eigenen Bedürfnissen zu tun, diese Eigenschaft zu optimieren - man hat nur gelernt: Ohne diese Eigenschaft bin ich nichts wert.
Also es kann sich etwas sehr Ungesundes hinter dem Begriff verbergen, es kann aber auch etwas Funktionales / Sinnvolles sein.
Ich finds übertrieben .
Jeder ( der Ansprüche an sich selbst hat) versucht eh schon sein bestes zu geben auf welche Weise auch immer und im Leben klar zu kommen , dafür braucht man kein neues Wort oder einen neues Prozess.
Das ist für mich wieder was was so ein Instaguru von sich geben könnte während er ein Bein über den Kopf verbiegt und aus ner Kokosnuss trinkt .