Wie Fernwartungs-App ("Anydesk") auf Privat-PC von Angestellten am schnüffeln (vom Chef) hindern?
Hallo liebe Community,
Ich arbeite zeitweise von Zuhause aus am eigenen Rechner. Nun hat sich neuerlich mein Arbeitgeber (offenbar ein cringer Kontrollfreak) einfallen lassen, das er von uns Angestellten verlangt wir müssen uns ein Fernwartungsprogramm namens Anydesk auf den heimischen Remote-PC installieren. Die dazugehörige ID sollten wir dann dem hauseigenen Informatiker übermitteln und dieser kann uns dann aus der Ferne auf unseren Rechner.
Zwar steht in dem Rundschreiben das er nicht in unsere privaten Daten und Folder auf dem PC geht, aber so wie ich mich in die Beschreibung des Programms eingelesen hab sieht dieser Jemand sogar meinen Screensaver und was an Peripheriegeräten ich dran hab. Wie sollte er also nicht auch all meine anderen Sachen sehn??
Mir wird regelrecht speiübel bei dem Gedanken, das ich nun laut Vorgabe z.B. meine Familienfotos oder Emails, geschweige denn Zugriff zu Banksachen frei zugänglich machen soll. Und sei es auch nur für den Arbeitgeber. Das ist einfach eine Zumutung. Aber andrerseits möcht ich auch nun nicht grad riskieren meinen Job loszuwerden.
Daher meine Frage an Euch: kennt wer Tips oder Tricks, wie man dieses Anydesk darauf beschränkt das es eben NICHT in Privatdateien rumschnüffelt ???
9 Antworten
Würde ich persönlich verweigern, wenn man Hilfe von der IT braucht und möchte kann man das immer noch nachholen.
Ich kenne Anydesk konkret nicht aber in der Regel gibt es da verschiedene Modi, entweder man kann sich immer verbinden wenn das Programm im Hintergrund läuft oder man nutzt es für Support und in dem Fall muss man einen Code durchgeben das sich jemand verbinden darf oder das als Nutzer noch mal bestätigen. Wichtig wäre natürlich das du hier darauf achtest das du wenn überhaupt nur Zugang mit Bestätigung gibst. Informiere dich da am besten selber, Anydesk ist an sich ein seriöses Programm aber kann eben auch missbraucht werden, aber kannst ja mal selber ausprobieren.
Kritisch ist auch, wenn man ein mal Zugang zu einem PC hat könnte man natürlich auch heimlich versuchen sich persistent Zugang zu besorgen, z.B. in dem man ein anderes Remote Management Programm installiert.
Eine Rechteverwaltung wie bei Handys gibt es bei klassischen Desktop Programmen nicht.
Du hast irgendwo in den Kommentaren geschrieben das wäre um die Performance der Geräte zu testen, vermute eher das ist um deine Performance zu bestimmen :p kannst der IT ja sagen du möchtest den Performance test selber ausführen unter Anleitung :p
Eine andere Empfehlung von mir wäre eventuell eine VM (virtueller PC) zum arbeiten zu nutzen in der solche Schnüffelprogramme eingesperrt wären. Oder du installierst noch ein seperates OS zum arbeiten, solange die andere Festplatte angeschlossen ist wäre aber rein theoretisch der Zugriff darauf noch möglich.
..hehe, ich glaub auch, es geht eher um Mitarbeiterausspähung als um Geräteperformance. So gesehn wären die auch damit bedient, wenn wir einfach nur die Specs unserer Computer angeben würden. Und selbst das könnte denen egal sein, solange die Arbeit erledigt wird wie nötig.
Die 'Brassballs' muss ich mir (weiblich) allerdings erst noch wachsen lassen, um denen um die Ohren zu haun "yo, leute - ich mach den Test lieber selber und get the f*ck off my Kompi". :-D ..Da wäre mir die sneaky Variante mit der VM wohl doch besser gelegen. Oder halt die zweite Festplatte. Auch preislich günstiger als sich komplett ein Zweitgerät zuzulegen extra nur fürs Arbeiten.
Niemals auf deinem Privat-Rechner.
Wenn, dann möchte er Dir bitte einen Rechner zur Verfügung stellen.
Zeige ihm den folgenden Link und erkläre, dass Du schon wegen der dortigen Schwierigkeiten durch "AnsDesk" eine Installation auf deinem privaten PC nicht zustimmen kannst
https://www.reddit.com/r/AnyDesk/comments/i0kjzo/anydesk_sends_to_remote_client_keyup_release/
Hier noch ein paar Datenschutzurechtliche Hinweise und Urteile:
https://www.arbeitsrechte.de/pc-ueberwachung-am-arbeitsplatz/
https://www.dgb.de/themen/++co++40f70732-720b-11e7-90f6-525400e5a74a
Seine Interessen dabei sind ja durchaus nachvollziehbar. Zeigen aber auch, dass er eine bestimmtes Maß an Vertrauen nicht besitzt. Und wenn er meint unbedingt eine derartige Software verwenden zu "müssen", dann höflich um Verständnis bitten, dass es nichts auf dem privaten PC zu suchen hat. Rechner, die er zur Verfügung stellt, kann er doch wunderbar absetzen. Coronamäßig vielleicht sogar eine Kostenübern ahme, oder einen Zuschuß beantragen. Viel Glück :)
Wenn das Programm das er uns da unterjubeln möchte lediglich eine reine Zeiterfassungssoftware wäre, wo wir einfach nur "einclocken" zu Arbeitsbeginn, dann wäre daran ja nichts auszusetzen. ..Aber dieses Anydesk, so wie ich mich in die Beschreibung reingelesen hab, ist nicht nur Spyware in feinen Handschuhen sondern auch noch fähig jemandes Rechner in 'nen Zombie auf Autopilot zu verwandeln. .Creepy. :-p ..Nicht auszudenken, was da alles passieren könnte wenn ein einzelner Typ plötzlich Zugang zu wohl hundert Remote-Rechnern hat die in fremder Leute Wohnung stehn. ..Hm, wer kontrolliert etwa den IT-ler, ob der sich nicht zu später Stunde mal den Spass erlaubt und einfach so per remote die Webcams einschaltet um zu sehn, was da wo läuft. [*evil grinn]
Rundweg ablehnen, den privaten PC für die Arbeit zu verwenden.
Den PC muss der AG stellen, damit kann er dann machen, was er will.
Alles andere ist übergriffig und gar nicht erlaubt.
Abgesehen davon sollte der AG aus Sicherheitsgründen gar nicht erlauben, dass private Hardware verwendet wird.
In einer Idealwelt hast Du sicher vollkommen recht, da stimm ich Dir zu. :-)
Allerdings arbeiten nicht erst seit Corona zigtausende Arbeitnehmer im Outsourcing als Scheinselbstständige, um zu karikieren -moderne Leibeigene. Die normalen Rechte die üblicherweise für hauseigene Angestellte gelten, sind für uns oft nur potemkinsche Dörfer. :-/
Dann soll er Dir einen Extra-PC zur Verfügung stellen. Da kann er dann machen was er will.
So geht das nicht.
Auf deinem Privat PC hat der Arbeitgeber nichts verloren. Er darf dankbar dafür sein, daß du deinen privaten PC fürs Home Office zur Verfügung stellst.
Wenn er nun aber mit solchen Wünschen kommt, dann hat er dir gefälligst einen extra Rechner für deinen Arbeitsplatz zuhause zu stellen. Mit dem kann er dann solche Spielchen veranstalten.
Mit deinem Privat PC NICHT!
Wow, ...grosses DANKE an dich für die gelieferte Schützenhilfe in Argumenten. :-)))
Ich war zwar in erster Linie in meiner Frage auf machbare Tech-Lösungen aus, um mir das Leben mit einem "verwanzten" Computer erträglich zu machen, - aber du hast schon durchaus damit Recht das man manchmal eben auch nicht alles klaglos dulden sollte ohne wenigstens einen Versuch des Aufbegehrens gegen allgegenwärtige Überwachungstyrannei, und sei es auch nur die vom Arbeitgeber.