Wie fallen Unterschriftsfälschungen auf?

8 Antworten

Wenn jemand eine Unterschrift fälscht, dann tut er das um irgendwas zu bewirken, von dem der "Unterschriftsinhaber" nichts weiß oder nichts wissen soll.

Sowas kommt irgendwann immer raus.

Nehmen wir an, Du kaufst irgendwas auf meinen Namen und fälscht meine Unterschrift. Irgendwann kommt das Inkasso zu mir, weil Du nicht bezahlt hast (Hättest Du Geld, müsstest Du ja nicht auf mich einkaufen). Ich widerspreche der ganzen Sache und spätestens vor Gericht bekomme ich dann den Originalkaufvertrag zu sehen.

Die Fälschung fliegt dann auf.

Der Beweis letztlich kann durch vieles erbracht werden. Zum Beispiel durch den Nachweis, dass man zum Zeitpunkt der Unterschrift wo ganz anders war.

Ein Gutachten kann prüfen, ob die Unterschrift nur gleich aussieht, oder ob sie auch gleich geschrieben wurde. Es kann auch geprüft werden, wie alt eine Unterschrift ist, z.B. wenn Vereinbarungen vor- oder nachdatiert werden.

Unterschriften werden in der Regel mit ordentlich Tempo geschrieben. Die jeweilige Person die unterschreibt kann die Unterschrift schnell weil sie sie schon tausend mal gemacht hat. Jemand der diese fälscht, versucht oft langsam und genau die Unterschrift nachzumachen. Und das sieht man einer Unterschrift einfach an. 

Zum Beispiel dadurch dass sie 1zu1 nachgemacht sind. Echte Unterschriften sind immer anders. Wenn auch nicht auf den ersten Blick sichtbar. Aber kein Mensch unterschreibt 2x genau gleich.

Eine gefälschte Unterschrift von einem Amateur fliegt schnell auf.

Jemand der eine Unterschrift fälscht, versucht langsam die Linien des Originals zu kopieren. Da kein Mensch eine 100% ruhige Hand hat (Chirurgen auch nicht), entstehen bei der Zeichnung "Mikroruckler". Diese sind für das bloße Auge nicht ersichtlich.

Jemand der mit der Unterschrift und dessen Zügen vertraut ist, unterschreibt schnell und fließend. Dabei entstehen keine "Mikroruckler".

Wenn man nun die Buchstaben unter einem Mikroskop vergleicht, sieht man die Unterschiede deutlich. Bsp. Bei dem Original sind die Linien unter dem Mikroskop gerade (-), bei der Fälschung hingegen haben diese ein ZickZack-Muster (~).



Es gibt Leute, die kennen sich mit sowas aus. Nennt man Graphologen.

Die erkennen Unterschiede, die Du ohne deren Erfahrung nicht erkennst. Keine Ahnung, man kann z.B. erkennen, wie der Stift angesetzt wurde, welche Schwünge mit wieviel Druck ausgeführt wurden oder bestimmte typische Eigenheiten bei manchen Buchstaben.

Wie exakt das alles ist, darfst Du mich nicht fragen, aber man scheint da schon ganz gut erkennen zu können, ob die selbe Person geschrieben hat, oder nicht.