Wie entwickeltman selber ein film?

4 Antworten

mit einem s/w Film geht es recht einfach, mit Farbe ist es schwieriger. Grundsätzlich braucht man dazu eine Dunkelkammer mit Rotlicht, damit man etwas sieht. Dazu braucht man spezielles Papier worauf die Fotos entwickelt werden und Entwicklerflüssigkeit darin der Film entwickelt wird, zudem ein "Vergrösserungsgerät" um die Fotos zu vergrössern. Dies hat man normalerweise alles nicht zu Hause, man muss es speziell so einrichten.

Rentiert sich heutzutage nicht mehr wirklich, wo man Filme für 5€ vom Labor entwickelt bekommt und sich dazu einiges an Aufwand spart.

Aber wenn du es ausprobieren willst, hol dir ein Entwicklungskit. Für 45€ kannste 7 Filme entwickeln (=~6.40€ pro Film, wenn du nix verhaust). Kommt mit Anleitung:

FOTOIMPEX Starter Set Film - fotoimpex.de Analoge Fotografie

https://youtu.be/aVHbuCOLdrQ

Um es dann auf Papier zu bringen musst du entweder den Film digital einscannen oder mit einem Vergrößerer ausbelichten. Für beide Methoden musste dir zusätzliche Geräte anschaffen. Ich persönlich würde mir nen Plustek OpticFilm über Kleinanzeigen besorgen und es einscannen.

Du solltest zuerst mit einem Schwarzweißfilm anfangen, der Prozess verzeiht recht viele Fehler. Farbe ist zwar im Prinzip nicht deutlich komplizierter, aber man muss hier die Temperaturen und Zeiten deutlich genauer einhalten und die Chemikalien sind entweder recht teuer oder man muss große Gebinde kaufen die einem schnell verderben können.

An Gerät benötigst du eine entwicklungsdose, mindesten2 besser 3 Vorratsbehälter, Einige Messbecher und mensuren, Filmklammern und ein genaues Thermometer. An Chemikalien den entwickler, beispielsweise Adox Rodinal oder Kodak D76. Es gibt auch andere, dies sind aber sehr gebräuchliche und unkomplizierte Entwickler. Dazu ein Fixierbad, am einfachsten ein Schnellfixierbad. Optional kannst du ein Stoppbad verwenden, am einfachsten eine schwache Zitronensäurelösung. Alternativ tut es eine Wässerung auch.

Es gibt haufenweise Youtube-Videos die das Einspulen des Films und das entwickeln zeigen. So ein Video zeigt das besser als man es in Kurzform beschreiben kann.

Wenn der fil eingespult und die entwicklungsdose verschlossen ist kannst du den Entwickler einfüllen. Dann Stößt du die dose kurz auf um Luftblasen die sich auf dem Film befinden können zu lösen und fängst an die Dose langsam auf den Kopf und zurück zu drehen. Das für etwa eine Minute, dann kannst du die Dose etwa eine Minute stehen lassen und am Ende jeder Minute ein oder zweimal kippen, solange bis die Entwicklungszeit abgelaufen ist. Dies ist der sogenannte Agfa-Kipp. Wenn die entwicklungszeit abgelaufen ist entleerst du die Dose und füllst das Stoppbadoder Wasser ein. Etwa eine halbe bis eine minute dauernd kippen und aus leeren. Dann das Fixierbad einfüllen und analog zur Entwicklung kippen bis die Fixierzeit abgelaufen ist. Die Fixierzeit kannst du ermitteln indem du ein kleines Stückchen nichtentwickelten Film in dein Fixierbad legst und beobachtest wie lange es dauert bis der Film klar ist. Diese Zeit verdoppelst du, bei T-Kristallfilme verdreifachst du die Zeit.

Nachdem das Fixierbad ausgeleert ist wird der Film gewässert. Hier eignet sich die Ilford-Methode, da sie wenig Wasser benötigt. Du füllst die Dose mit Wasser, Kippst 5 mal und entleerst sie. Dann füllst die sie wieder mit Wasser und kippst 10 mal, nochmal wiederholen, 20 mal kippen. Der Film ist nun ausreichend gewässert. Optional eine Netzmittellösung einfüllen und kurz einwirken lassen. Das Netzmittel sorgt dafür das das Wasser besser vom Film abläuft. Den Film aus den Spulen herausnehmen und an einem Staubfreien Ort zum trockenen aufhängen.

Den positivprozess beschreibne ich jetzt nicht, denn das ist im Grunde das Gleiche nur in Schalen, und man benötigt einen Vergrößere und eine Dunkelkammer. Am besten besorgst du dir etwas Literatur in der du alles in ruhe nachlesen kannst, beispielsweise : Merz, Reinhard; Das Prxisbuch Schwarzweiß-Labor; Schritt für Schritt vom Einsteiger zum Laborprofi, Verlag schwarzweiß-magazin.de 2004

Zunächst mal musst Du das Entwickeln des Films, und das Herstellen von Abzügen auf Papier unterscheiden. Das sind zwei voneinander unabhängige Prozesse.

Das Entwickeln des Filmes ist der schwierigere von beiden, weil er in kompletter Dunkelheit passieren muss, Du benötigst verschiedene Chemikalien und auch Ausrüstungsgegenstände dafür und idealeerweise einen Raum der sich komplett verdunkeln lässt. - Auch musst Du Schwarzweiß Film und Farbfilm unterscheiden.

Das Entwickeln, haben selbst als das noch viel üblicher war als heute die meisten nicht selbst gemacht, sondern dem Labor überlassen.

Was schon eher geht ist Abzüge selbst machen. Dazu braucht man zunächst einen Vergrößerer, ebenfalls natürlich einen Raum als Dunkelkammer, ein paar Wannen, das Fotopapier und die entsprechenden Chemikalien. Bei Schwarzweiß Abzügen kann man mit einer speziellen Lampe ein Wenig Licht in die Dunkelkammer bringen, so das das nicht in völliger Dunkelheit passieren muss. Farbfotos sind in der Hinsicht nochmal aufwändiger.

Ich denke, bevor man sich das viele Equippment kauft und es selbst zum ersten mal probiert, sollte man sich jemanden suchen, der das mal mit einem zusammen macht. Das ist nämlich ziemlich auwändig, und die Fehler die man machen kann sind vielfältig.

P.S. Wie Du vielleicht merkst, habe ich mich bisher um konkrete Angaben bei den Chemikalien zurückgehalten. Das liegt daran, dass mein letzter Tag im Fotolabor schon über 30 Jahre zurück liegt. Ich habe das selbst nie regelmäßig gemacht, sondern nur Bekannten dabei geholfen. Daher weiß ich die Namen der Chemikalien schlicht nicht mehr. Das dürfte aber das Einfachste bei der Sache sein, welche Chemikalien du brauchst, sagt Dir der Fotofachhändler, bei dem Du die sachen kaufst.

Woher ich das weiß:Hobby – erste Spiegelreflex 1981, erste Digitalkamera 1999