Wie entlockt man einer griesgrämigen Sekretärin ein Lächeln bzw. freundliche Worte?
Liebe Community,
freundliches Miteinander schätze ich sehr, da es jedem Menschen das Leben erleichtert. Natürlich kann man nicht täglich bester Laune sein, aber man kann gewisse Regeln beachten, um einen passenden Umgangston zu wahren. Deshalb bin auch ich darum bemüht, Höflichkeit und Freundlichkeit zu verbreiten - nicht auf eine übertriebene, sondern auf eine angemessene Art und Weise.
Was aber soll man unternehmen, wenn Mitmenschen sich dem nicht anschließen? Speziell denke ich an ein Sekretariat, in das man nur gezwungenermaßen geht und das man schnellstmöglich wieder verlässt.
Grund: Die Sekretärin ist nur selten anwesend, und wenn sie anwesend ist, ist sie leicht reizbar. Auf ein freundliches Lächeln wird nicht erwidert, ein fröhliches "Guten Tag" wird mit einem fragenden Blick abgestraft, wieso man denn überhaupt aufkreuze. Ein bisschen trifft Bild 1 auf die Sekretärin zu, aber das kann man nicht als vollständige Ausrede gelten lassen. Außerdem ist dieses Verhalten keine Eintagsfliege wie z.B. bei dem Baby auf Bild 2.
Wir Studenten wissen nicht recht weiter, daher die Frage:
Wie schaffen wir es, den (gefühls)kältesten Ort der Uni in ein herzerwärmendes Fleckchen Paradies zu machen?
Die Frage richtet sich besonders an Sekretärinnen, aber sicherlich haben auch andere User Lösungen parat. Vielen Dank für alle guten Ratschläge! =)
LG Draschomat
70 Antworten
Vorsicht, Draschomat, du begibst dich da in ein Minenfeld. Du kennst die Dame zu wenig, um die Palette ihrer emotionalen Garderobe zu revolutionieren. Nicht immer birgt eine rauhe Schale einen weichen Kern, mitunter auch einen bitteren. Mancher Mensch hält Freundlichkeit während des Dienstalltags für eine unangebrachte Vermischung von Beruflichem und Privatem. Vielleicht verachtet eure Sekretärin die Studenten, vielleicht glaubt sie sich selbst von ihnen verachtet und genießt es, dass die Studenten sich hier im Sekretariat ihrer Herrschaft fügen müssen.
Da ist es nur natürlich, dass deinem Morgengruß, den du, um die Eiseskälte des Sekretariats zu überwinden, vielleicht eine Spur zu laut vorgebracht hast und etwas zu triumphierend („Wirst schon sehen, wie freundlich ich sein kann, alter Drachen!“), nichts anderes folgt als die höchst rationelle Erwiderung einer hochgezogenen Braue: „Der Herr Student will sich also lustig machen? Provozieren will er mich, um mich hinterrücks verlachen zu können? Treib’s nicht zu weit, lieber Freund!“ – Schenk ihr Blumen, schenk ihr Pralinen, und du machst die Sache schlimmer.
Es ist ja nicht so, dass die gute Frau nicht wüsste, wie sie auf ihre Mitmenschen wirkt oder einen Troll im Ohr sitzen hätte, der sie gegen ihren Willen zur Übellaunigkeit zwänge. Freundliche Reaktionen müssen sie glauben machen, nicht deutlich genug gewesen zu sein.
Versuch’s einmal mit einem bärbeißig geknurrten „Morgen!“ – das erzeugt vielleicht genau das positive Echo, das sich von einem gezwitscherten „Einen wunderschönen, guten Morgen, Frau Permaneder!“ nicht erhoffen ließe. Denn so zeigst du der Sekretärin, dass du dich ihrem Reglement unterordnest, sie aber nicht grußlos ignorierst.
Bestehst du trotz allem darauf, dich mit ihr in ein gutes Verhältnis setzen zu müssen, probier es mit Suggestion. Rede dir ein, die Dame sei dir durchaus wohlgesinnt, zeige es eben nur nicht! Möglicherweise beeinflusst das deine Ausstrahlung so, dass sich tatsächlich etwas davon auf ihr Gemüt überträgt. Antizipiere in deiner Vorstellung bereits das freundlich umgängliche Verhältnis, das du erst zu erreichen strebst. So wird in deinem Benehmen nicht jenes angestrengte Wohlwollen liegen, das viele Eroberungen schon im Anfang scheitern lässt. (Das klingt alles ein bisschen esoterisch, und fürs Gelingen stehe ich nicht ein.)
Viel Glück, du tapferer Mensch!
Vielen Dank für dieses (nicht nur) sprachliche Highlight! :-))
Die Mission ist noch nicht abgeschlossen... ^^
Ich musste sehr schmunzeln. Da werden Erinnerungen wach. Die ewig schlecht gelaunte Sekretärin des Instituts. Egal, obs regnet oder die Sonne scheint oder man sie anlacht oder zurückmotzt. Der Gesichtsausdruck bleibt immer der Gleiche. Ein Gedanke nahm mich auch kurz gefangen: Vielleicht liegts an der Instituion Uni? Denn bei mir wars leider keine Eintagsfliege. Es war eine Überraschung, wenn eine mal lächelte und nicht so tat, als würde man sie stören. Vielleicht wurde es auch im Anforderungsprofil gefordert: Bitte nicht lächeln, wenn Studenten kommen. Irgendwann habe ich einfach nicht mehr darauf reagiert. Ich war grundsätzlich nett. Wenn sie mich anschnautzte, habe ich einfach so getan, als hätte sie mir nett geantwortet: Oh, wie nett von ihnen, dass sie das zu mir sagen. Bei mir wurde ein Wunder wahr. Irgendwann hat sie mich doch mal kurz angelächelt und auch kam es mir vor, dass sie nicht mehr ganz so ungnädig war. Ich muss aber auch sagen, bei manchen hats geklappt. Andere waren harte Knochen und nicht zu einem Lächeln zu bekehren.
Mittlerweile kann ich sagen, dass es sich hierbei um einen sehr harten Knochen handelt. Aber was soll's, ich muss nur sehr selten in besagtes Büro... ;-)
Für den Anfang würd ich dafür sorgen, dass ALLE ihr freundlich begegnen udn beispielsweise ein DANKESCHÖN über die Lippen bringen, wenn sie etwas von der Sekretärin bekommen. Cool ist natürlich auch, wenn ihr Zeitungen oder Newsletter für die Studentenschaft habt und mal ein paar Porträts der Leute macht, die für euch eine Menge Arbeit machen...und schaut, dass die Porträts authentisch sind, nur ein wenig bauchpinslerisch und dass die Porträtierten eine Chance haben, auch mal zu schildern, was aus ihrer Sicht alles schief läuft...dann klappt das auch!!
Nimm‘s gelassen oder schlage mit den Dir zur Verfügung stehenden Mitteln zurück. Sag ihr, sie möge doch ein freundliches Gesicht aufsetzen, Griesgrämigkeit macht auf Dauer herunter gezogene Mundwinkel und jede Menge Falten im Gesicht. Ganz wichtig: srahle sie dabei mit Deinem schönsten Dir zur Verfügung stehendem Lächeln an.
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Falls sie immer noch verbittert und unwirsch dreinschaut, dann schenk ihr bei nächster Gelegenheit mit einem strahlendem Lächeln wahlweise eines der unten abgebildeten Sachen. Ich überlasse es Dir, welcher Gegenstand Dir am Besten gefällt ;o)
ich mag den mops-schlüsselanhänger! wo gibts den? der ist total cool! und als weihnachtsgeschenk auch geeignet!
Es kann durchaus sein, dass es der Dame nicht bewusst ist, welchen Anti-Charme sie da versprüht. Da heisst es dann: nur nicht aufgeben.
Auch ich habe direkte Bezüge zu dieser Situation. Ich habe mit viel mit Studenten zu tun. Aber ich kenne keinen einzigen Griesgram in meinem beruflichen Umfeld, was wohl damit zu tun hat, dass die ganze Kultur anders (freundlicher) eingestellt ist. Unser Umgang miteinander ist schon familiär eingestellt, was aber auf Gegenseitigkeit beruht.
Mit andren Worten, wer keinen Respekt für andre hat, kann auch selber keinen erwarten.
Man könnte/sollte ihr also bewusst machen, welchen Eindruck sie auf andre (Studenten) macht.
Wie Du das erreichst, nun, da gibt es viele Ansatzpunkte. Einschmeicheln (mit kleinen geschenken) könnte einer sein. Oder sie einfach nur freundlich behandeln, eben so, wie man selber gerne behandelt werden möchte.
Danke sehr! Darf der Stern so verstanden werden, dass deine Mission erfolgreich war und die Welt um eine(n) Grantler(in) ärmer?