Wie definiert sich aktuell der Begriff "Linksfaschismus"?

6 Antworten

Er soll die von ihnen vertretene Politik, die sich oft als Antifaschismus legitimiert, ihrerseits als faschistisch, also antidemokratisch und gewaltorientiert, angreifen und delegitimieren. Er hat sich dabei zu einem beliebig eingesetzten Stereotyp entwickelt. [2] Das Wort wird ähnlich wie die Begriffe Anarchismus und Linksextremismus von Politikern, Behörden und Medien häufig mit Chaos, Gewalt, Terror und Kriminalität assoziiert. „Linksfaschisten“ werden als Gefahr für die innere Sicherheit dargestellt und so diffamiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Linksfaschismus

Völlig objektive Darstellung. Nicht.

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Meines Erachtens  ist dies in erster Linie ein politischer Kampfbegriff rechter Gruppierungen.

Als solcher hat er keine klare Definition, sondern wird situationsbedingt vollkommen unterschiedlich und beliebig angewandt um verschiedenste Personen und Gruppierungen zu diskreditieren.

Eine allgemeingültige Definition des Begriffs "Linksfaschismus" gibt es nicht. Es handelt sich eher um einen rechtskonservativen Kampfbegriff, der in einem Punkt aber Recht hat:

Gruppen wie die Antifa z.B. nennen sich zwar Antifaschisten, tragen aber 90% faschistische Demokratielosigkeit udn hasserfüllter Intoleranz in sich und verbreiten sie z.T. mit ähnlicher Gewalt wie die SA in den 1930er Jahren.

Dazu gibt es keine objektivierbare oder verallgemeinerbare Definition.

Das war immer schon ein rhetorischer Kampbegriff voller inhaltlicher Beliebigkeit.

Ein wie auch immer gearteten linker Faschismus ist eine theoretische Unmöglichkeit, da jeder linke Gesellschaftsentwurf auf der Gleichwertigkeit aller Menschen besteht, während im Faschismus, wo Inländer grundsätzlich mehr wert sind als Ausländer und Angehörige der Mehrheitsgesellschaft grundsätzlich mehr wert als wie auch immer gearteten Angehörige etwaiger Minderheiten das Gegenteil propagiert wird.

Vor diesem Hintergrund, was für Kriterien sollten das sein?

Das einzige Kriterium so einen Begriff in den Mund zu nehmen, ist politischer Analphabetismus des Ausführenden.

Natürlich kann man niemandem verbieten seine Bildungsferne zur Schau zu stellen, das muss schon jeder selbst wissen.

Gerade mit dieser plumpen Simplifizierung (Links kann nicht faschistisch sein) präsentierst Du ein Beispiel, das stark nach Linksfaschismus riecht. Mit der Behauptung, Linke bestünden auf Gleichwertigeit(!) aller Menschen (Mao, Stalin, Lenin, Ulbricht, Ceausescu, Honecker, Kim-Yung-Un...) machst Du Dich wirklich nur lächerlich. Faschismus und kommunistsche Führer haben REICHLICH Gemeinsamkeiten. Die älteren Bürger der DDR wissen davon ein Lied zu singen, weil sie von der Traufe in den Regen kamen.

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@Bswss

Da der Faschismus bereits dediziert antimarxistisch ist kann er eben nicht Links sein, vorallem nicht in Bezug auf die Regime Stalins, Maos etc. Das ändert nichts an der Menschenfeindlichkeit dieser Systeme. Faschismus ist aber der falsche Begriff dafür.

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@Bswss

Ich mache mich in keiner Weise lächerlich.

Diese Systeme waren menschenfeindlich, der Idee nach aber nicht faschistisch (nenne mir Mal die Faschismus Definition die darauf passen würde).

In Stalins Sowjetunion könnte jeder zum Opfer des Terrors werden, einschließlich Mitgliedern von Stalins eigener Familie und hoher Parteichargen, wie etwa Trotzki, Sinowjew, Kamenew etc.

Es gab da Gewalt, aber keine die sich dezidiert gegen Gruppen richtete, die an Hand irgendwelcher unveränderlichen Merkmale definiert worden wären, sondern es gab diversifizierte Gewalt gegen Individuen und Gruppen, die sich nicht konform verhielten oder dessen verdächtigt würden, und zwar völlig gleich ob es sich dabei um Russen, Polen, Georgier, Deutsche oder sonst was handelte.

Insofern waren unter Stalin alle gleich, nämlich gleich rechtlos.

Das ist natürlich kein anstrebesnwerter Zustand, aber das habe ich ja auch nicht behauptet. Genau so wenig habe ich behauptet, das "links" automatisch ein Gütesiegel für eine friedliche y gewaltfreie Gesellschaft wäre.

Hier ist das Kriterium die Organisation der Gewalt und die war, in den sogenannten realsozialistischen Systemen an das Kriterium der Zustimmung und Unterwerfung gebunden. Nicht wie im Faschismus an Abstammung, Hautfarbe oder andere unveränderliche Kriterien, die organisiert auf bestimmte festgesetzte Gruppen zielte.

Da liegt der Unterschied.

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@Bswss

Nee, weil sie vom Regen in die Jauche kamen, heißt das!

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