Wie bringt man LGBTQ+ Themen 10-13 Jähriger näher?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Glaube nicht den ganzen Gegenrednern. LGBTQ+ ist schon längst Teil der Lebensrealität. Daran ändert nicht darüber sprechen auch nichts. Du hast bestimmt einen Grund warum du gerne darüber reden willst. Das ist doch zu respektieren. Ich sehe auch nicht, dass du wen beeinflussen willst, sondern wie Pfadfinder das eben tun, helfen willst den Lebenspfad problemlos zu beschreiten. Mit großer wahrscheinlichkeit gibt es in vielen Gruppen ohnehin mindestens ein Kind, das zu LGBTQ+ Personen gehört oder gehören wird. Und Menschen stellen nicht ohne Grund ab ca 3 Jahren wenn sie reden können unentwegt Fragen. Wir wollen die Welt, die uns begegnet, verstehen und dabei kannst du helfen. Das ist nicht die alleinige Aufgabe der Eltern. Die, die das behaupten, sind sowieso größtenteils die, die sich dann wundern, warum die Kinder nicht als perfekte kleine Erwachsene automatisch aus der Schule wiederkommen. Denn sie haben wenig Ahnung von Erziehung und Bildung. Ich nehme hier übrigens an, dass du es nicht übertreibst und nur darüber sprichst, was sie interessiert oder was für sie von Bedeutung ist, und mit Kindern umgehen kannst. Sonnst würdest du keine Gruppe leiten. Und vll kannst du mit frühzeitiger wertschätzender und nicht belehrender Aufklärung das eine oder andere persönliche Leid abwenden oder zumindest verkleinern. Denn nicht dazu zu gehören ist mit das schlimmste. Und was sagt mehr "du gehörst nicht dazu" als dass nicht mal darüber gesprochen werden darf?

Sorry, für den langen Text. Der auch nicht zu deiner Frage passt. (Ich habe aber auch darauf in einem anderen Post geantwortet.) Ich musste nur fast heulen, als ich sah, wie viele dich mundtot machen wollen. Obwohl du nur helfen willst. (Nehme ich an.) Sapere aude! Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen. Es gibt immer wen, der davor Angst haben wird.


Mugion 
Fragesteller
 18.10.2022, 11:38

Danke für deinen lieben Worte.

Ich denke ich hab mich unklug ausgedrückt und habe damit ein Fass aufgemacht was ich nicht aufmachen wollte.

Ich hatte nie die Abischt jemand meine Meinung aufzwingen nur auf Diskriminierung aufmerksam machen, z.B das schwul keine Beleidigung ist.

Dinge die bei den Kindern auch wirklich passiert!

2
JonasVjonas2  18.10.2022, 14:35
@Mugion

Keine Sorge, selbst bei der vorsichtigsten Ausdrucksweise hatte sicherlich irgendwer dieses Fass aufgemacht. Willkommen im Internet, wo man sich sicher sein kann, dass jemand ein Problem mit dir/deiner Einstellung hat und das unbedingt als deinen Fehler darstellen muss. Ich fand deine Frage gar nicht so kontrovers. Für manche reicht schon die Erwähnung von LGBTQ+ um sich ungefragt aufzuregen. Ich glaube ich stelle hierzu später mal einen Versuch an. 😆

2
docdespair  20.10.2022, 02:55
@Mugion

Diese abstoßenden Kommentare zeigen, wie wichtig deine Frage war und wie nötig das ist. Lass dich da nicht unterkriegen.

3

Wie du hier an den Antworten siehst, hast du die Frage "falsch" formuliert. Bei "Themen näher bringen" stürzen sich Anti-LGBT auf dein Vorhaben.

Für Anti-LGBT hört sich das an, als würdest du arme, unschuldige Kinder indoktrinieren, die in einer Blase leben: Kinder, die nie davon gehört und nichts damit zu tun haben.

Das ist doppelt falsch: sie haben davon gehört und sind zum Teil selber betroffen. Auch Pfadfinder können LGBT sein.

Darum formulierst du das um: du erklärst Pfadfinder-Verhaltensregeln und wie man mit anderen Menschen umgeht. ZB: man mobbt trans Pfadfinder nicht, man verwendet richtige Pronomen und erklärt zB entsprechende Regeln für die Umkleide.

Und bei den Verhaltensregeln (Anti-Mobbing) erklärst du, was es so alles gibt: Weder werden LGBT-Pfadfinder, noch andere LGBT-Kinder gemobbt. So läuft jede Anti-LGBT-Kritik ins Leere, denn für ein erfolgreiches Anti-Mobbing muss man Bescheid wissen.

Unterrichtsmaterial für Schüler und Lehrer:

https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/lehrkaefte/unterrichtsmaterial-sexuelle-vielfalt


docdespair  20.10.2022, 02:59

Na ja, das finde ich nun nicht. Ich bin absolut sicher, dass die Gegner von LGBT auch so ziemlich bei jeder anderen Formulierung so abgegangen wären. So viel Erfahrung habe ich da gesammelt. Es sind eher deren seltsame Interpretationen. Ich habe sofort geblickt, worauf er hinaus wollte. Also, für die Reaktionen sind immer noch diese Leute selbst verantwortlich.

1

Kinder können bereits super aufgeklärt werden. Funktioniert bereits im Kindergarten. Z.B mit :

  • kindergerechte Bilderbücher mit einfachen Sprüchen über die Liebe, die man für jemanden empfindet ( Kannst auch selbst Bücher erstellen und gestalten)
  • ausgedachte Geschichten vorlesen
  • über Rollenspiele mit Puppen, Kuscheltiere und so ( Liebesgeschichten, vielleicht auch ein ausgedachtes Märchen. Halt aber auf boy x boy und girl x girl bezogen)
  • in der Schule mit Fächer wie Biologie, Geschichte, Sachkunde und Gesellschaftslehre
  • durch das Internet
  • kindergerechte Wissenssendungen a la „Wissen macht Ah“ Style und einiges mehr. ( Vielleicht kannst du selbst so ein Video drehen)

Ich würde einfach z.B über Liebe sprechen. In etwa. anwas ähnliches "So wie sich eure Eltern lieben, also eure Mama euren Papa und euer Papa eure Mama, so kann eine Frau auch eine andere Frau genauso lieben und ein Mann einen anderen Mann. Das ist nichts schlimmes, sondern total normal und es ist Liebe. Damit tut man niemanden weh.

Ich zitiere hier mal eine Erzieherin (Name unbekannt): Vielleicht gibt dir das auch was: "Ich bin Erzieherin und wir reden schon mit unseren 3-6 Jährigen selbstverständlich darüber, wer wen lieben kann und dass es Menschen gibt, die lieber ein Mädchen/Junge sein möchten oder sich wie beides oder zu nichts zugehörig fühlen.Für die Kinder ist es überhaupt kein Thema und wenn sie damit schon von klein auf in Berührung kommen, kann es nur helfen, dass es für sehr viele Menschen völlig "normal" ist. Ich bin selber auch Mutter und sage meinen Kindern auch, dass sie sich in eine Frau oder einen Mann verlieben können. Es ist aber dennoch oft so, dass es gar nicht in den Familien zur Sprache kommt, dass es auch "anders" sein kann, als mit einem anderen Geschlecht zusammen/verheiratet zu sein.Wir können alle dazu beitragen, dass es selbstverständlich (und egal ist) ob jemand Männer oder Frauen liebt. Die Liebe ist doch das was uns verbindet."


JapaneseAnime  18.10.2022, 12:19

Mir fällt noch was ein. Bitte schaue dir die Stelle aus dem Film " Eine schöne Bescherung" von 2015 an, wo das Kind erklärt bekommt wie ein Mann einen anderen Mann lieben kann. Das ist total schön erklärt.

Und du könntest dir eine Geschichte überlegen, in welcher jemand Queerfeindlichkeit erlebt und damit deutlich machen wie unschön es ist.

2
Leider weiß ich nicht wie ich das "vermitteln" soll.

Ich würde es allgemein angehen und nicht spezifisch auf ein Thema beschränken.

Die Frage ist am Ende nicht, was du willst, sondern was die Kinder (wissen) wollen.

Dementsprechend würde ich sagen, bau es als ne Art stell Fragen und du erhältst Antworten, Workshop oder so auf, wurde beim Thema Sexualität damals bei uns an der Schule auch gemacht.

Wobei es auch die Option geben sollte, Fragen zu stellen ohne, dass man weiß wer sie gestellt hat.

Unabhängig davon würde ich empfehlen das mit den Eltern abzuklären, das kann sonst ganz bösen Ärger geben.

Mit nem Vortrag über lgbtq den die Kids mitunter gar nicht hören wollen, würdest du nur langweilen, die Initiative muss also von den Kids kommen, damit es für sie auch interessant ist.

Von den Kids die meinen Laden besuchen, weiß ich, dass sie es ziemlich anstrengend finden mit Erwachsenen über sowas zu reden oder von ihnen darüber belehrt zu werden, insbesondere wenn sie es nicht wissen wollen oder der erwachsene bestimmte Vorstellungen vermitteln möchte die in der Jugend längst out sind.


Mugion 
Fragesteller
 18.10.2022, 10:39

Danke für deine rückmeldung!

Es war nie und wird nie meinen Intention sein eine Meinung aufzuzwingen! Auch kein Vortrag zu halten, ich weiß das 10-13 Jährige solche Themen nicht wirklich interesannt finden.

Wie ich schon einen anderen User (Kajjo) hier und Privat geschrieben habe.

Möchte ich lediglich nur Denkanstöße geben.

Da es leider innerhalb der Pfadfinder oft noch zu Diskriminierung von queeren Leute kommt :)

0
docdespair  20.10.2022, 02:56
@Mugion

Also, ich denke, viele finden das sogar sehr spannend.

0

Genauso wie du auch Feuermachen oder Baumarten vermitteln würdest. Denn es ist obwohl sich viele drüber aufregende eigentlich auch nur ein weiterer Lebensaspekt. Dinge beim korrekten Namen nennen, keine große Sache daraus machen und eventuelle Fragen wo du kannst beantworten wo nicht das zugeben. Überlege dir vorher kurz warum dir das Thema am Herzen liegt, denn wer von Herzen spricht, dem wird eher zugehört. ZB dass Handlungen und die eigene Sprache ja Auswirkungen haben und man Menschen durchaus verletzen kann wenn man schwul als beleidigend darstellt.


Mugion 
Fragesteller
 18.10.2022, 11:08

Genau das wäre meine Herangehensweise gegeben. Wollte nie Meinungen aufzwingen nur Denkanstöße geben. Danke für deine Rückmeldung :)

2