Wie aufhören alles zu verschieben / Disziplin aufbauen?
Die freie Zeit die ich habe verschwende ich oft mit sinnlosen Dingen, die mich nicht voranbringen und wenn ich mir mal was vornehme, beispielsweise für ein Hobby dann verschiebe ich es auf Morgen und mache es dann natürlich nicht.
Man könnte sagen "Mach einfach", okay aber ich kann nicht, ich weiß nicht woran das liegt, ich schiebe oft sehr vieles auf und das stört mich an mir, es fällt mir schwer das abzustellen, manchmal suche ich auch Ausreden oder will es mir schönreden wenn ich etwas mal wieder aufgeschoben habe.
3 Antworten
Nimm dir nicht zu viel vor. Sondern am Anfang nur etwas kleines mit geringem Zeitaufwand aber das muss dann bis am Abend erledigt sein.
Wie zum Beispiel, heute putze ich dieses Fenster.
Ich kenne deine Lebensumstände nicht, aber spontan fällt mir ein:
Nicht ständig Impulsen nach schnellen Befriedigungen nachgeben (scrollen durch Social Media, ungesundes Essen, Pornografie, Videospiele, Alkohol und sämtliche anderen Drogen). Quasi ein Dopamin-Detox. Dadurch empfindest du mit der Zeit wieder mehr Freude an anderen Aktivitäten und bist auch motivierter.
Mach dir eine Liste mit deinen Lebenszielen und eine tägliche To-Do-Liste, die kleine Aufgaben enthält. Durch das Abhaken dieser Aufgaben wirst du dich gut fühlen. Du kannst dir auch ein "Wunschbrett" erstellen, mit Fotos von Sachen, die du mal besitzen oder erleben möchtest.
Vielleicht brauchst du auch mal einen Wachrüttler. Stelle dir vor, wie viel Potential du im Leben verschenkst, wenn du das die nächsten Jahrzehnte so weitermachst.
Regelmäßig Sport treiben, kann auch die Disziplin fördern.
Dopamin ist ein Neurotransmitter/Glückshormon das von unserem Belohnungszentrum im Gehirn ausgeschüttet wird. Es entsteht dabei ein Gefühl von Freude und Belohnung. Zum Beispiel wenn wir Ziele erreichen, Sport treiben oder Aufgaben von unserer To-do-Liste abhaken. Aber auch bei Dingen, die uns schnelle Befriedigung bieten wie oben erwähnt Pornografie, Fast Food, Social Media usw. Vor allem bei Pornografie wird unnatürlich viel Dopamin ausgeschüttet.
Das Gehirn gewöhnt sich irgendwann an die hohen Mengen Dopamin und die Dopaminrezeptoren werden unempfindlicher. Das bedeutet, das wir uns bei "normalen" Akitivitäten weniger zufrieden fühlen und ständig neue Reize brauchen. Am besten leistungslos. Das Gehirn denkt sich quasi "warum soll ich mich anstrengen Ziele zu erreichen, wenn ich auch ohne Leistung an die Glückshormone kommen kann?". Das kann zu Antriebslosigkeit und Depressionen führen.
Ein Dopamin-Detox wäre dann ein vorübergehender Verzicht auf solche Stimulanzien. Die Anfangszeit kann ziemlich hart werden (je nach Vorbelastung), aber dadurch können sich unsere Dopaminrezeptoren erholen und wir empfinden wieder mehr Freude bei einfachen Dingen. Das Verlangen nach ständiger schneller Befriedigung verschwindet. Sport, Aufenthalte in der Natur, meditieren, kalt duschen und eine gesunde Ernährung können den Prozess beschleunigen.
Das kann zu Antriebslosigkeit und Depressionen führen.
Ich fühle mich angesprochen, vor allem weil du Antriebslosigkeit erwähnst.
Danke für deine ausführliche Antwort, ich bedanke mich für deine Zeit, wirklich. Es fällt mir einfach schwer, gewisse Dinge zu tun, auf die ich wirklich Lust habe.
Das Gehirn denkt sich quasi "warum soll ich mich anstrengen Ziele zu erreichen, wenn ich auch ohne Leistung an die Glückshormone kommen kann?".
Das ist ein perfektes Beispiel, da erkenne ich mich wieder, so bin ich oft. Ich mache es mir einfach und will mich gar nicht anstregen oder wenigstens ein kleines bisschen mehr tun als sonst.
Deine Tipps werde ich befolgen, ich habe jetzt schon vor, mir eine kleine Liste für morgen aufzuschreiben, mal gucken wie lang die wird oder was es überhaupt wird :P
Danke :)
Eine Frage noch, hast du eine Idee wie man generell von dieser Internet-Welt wegkommt?
Am Tag nur noch 3-4 Stunden, Zeit festlegen, was wäre gut? Ich will es nicht übertreiben, weil man am Ende dann enttäuscht ist oder schnell aufgibt, wenn man zu hoch ansetzt und sich überschätzt
Ich würde den Fokus darauf legen, Hobbies, Interessen und Leidenschaften zu finden, die außerhalb des Internets stattfinden können. Verzicht ist immer schwerer, wenn man keinen guten Ersatz hat. Ich würde erstmal keine bestimmte Zeit festlegen, aber versuchen den überflüssigen Quatsch zu reduzieren. Informationen sammeln und Videos schauen, die dich im Leben weiter bringen, ist weitaus weniger problematisch als TikTok, Instagram oder Pornografie.
Wir Menschen sind nicht dafür gemacht, den ganzen Tag in Gebäuden aus Beton zu sitzen. Wenn du nicht gerade mitten in einer Großstadt lebst, würde ich regelmäßig raus in die Natur gehen. Ansonsten zumindest mal am Wochenende irgendwohin ins Grüne fahren. Vielleicht sind in deiner Gegend irgendwelche Wanderwege, Wiesen, Wälder, Seen etc. Du könntest dich irgendwohin setzen und zum Beispiel Bücher lesen, lernen, zeichnen, Pläne machen, Geschichten schreiben, an Projekten arbeiten und so weiter. Und natürlich wandern/spazieren gehen. Bewegung ist immer gut. Wenn es dir am Anfang zu langweilig ist, könntest du dabei auch ein Hörbuch oder einen Podcast hören.
Umstehende Bäume senden Terpene aus, die einen positiven Einfluss auf unsere Psyche und unseren Körper haben. Schon ein einmaliger Waldspaziergang lässt sich hinterher bei einem Bluttest feststellen. Außerdem empfehle ich barfußlaufen auf natürlichem Untergrund wie Wiesen, Moos, Erde etc. Der Wirkmechanismus ist zu komplex um ihn in 2 Sätzen zu erklären, aber durch den direkten Kontakt mit den Elektronen der Erdoberfläche findet quasi ein Energieaustausch statt, der positiven Einfluss auf unser Gehirn und unsere sonstige Gesundheit hat.
Fang keine an!Komm etwas aus deiner kompfortzone raus und Steiger deine Ansprüche an dich selbst bzw.Geh etwas kläter duschen oder fang an zu fasten.Wenn du das hinter dir hast Fältchen es dir leichter größere Schritte zu machen
Kannst du das näher beschreiben?
Das habe ich glaube ich nötig, ich suche diese schnelle Befriedigungen täglich. Statt produktiv zu sein oder die Zeit sinnvoll zu nutzen, wird der Pc angemacht und entweder Youtube, Serien, Filme oder sonst was. Gut bei Social Media bin ich zum Glück nicht häufig unterwegs, aber ich verstehe was du meinst. Süchtig nach Zocken bin ich momentan auch nicht, Pornokonsum ist vielleicht ein Problem :D
Das versuche ich sowieso schon aus anderen Gründen zu minimieren oder komplett damit aufzuhören