Wer trug Schuld am kalten Krieg?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erst mal niemand als Person direkt.

Jedoch ist der Kommunismus eindeutig eine expansive Ideologie, d.h. die Sowjetunion strebte seit den 20er Jahren danach, den Kommunismus in anderen Ländern zu verbreiten und diese dadurch zu Vasallenstaaten zu machen.

So finanzierte Stalin in Teilen die KPD in Deutschland, die Angst in der deutschen Bevölkerung vor den Kommunisten machte vermutlich die Machtübernahme der NSDAP erst möglich, weil viele Letztere als "kleineres Übel" zur KPD wählten.

In den USA hatte sich in der Zwischenkriegszeit eine isolationistische Haltung in der Bevölkerung breit gemacht, aufgrund der geografischen Lage ("Splendid Isolation") hielt man es für möglich sich aus allen Belangen heraus zu halten.

Während des zweiten Weltkriegs sahen sich die USA jedoch einerseits gezwungen, England und die Sowjetunion im Krieg gegen Hitlerdeutschland zu unterstützen, als das Kriegsglück sich gegen Hitler wandte sah man auch die Gefahr dass es der Sowjetunion gelingen könnte die Kontrolle über große Teile Europas unter ihre Kontrolle zu bringen. Was schlußendlich auch geschah, in Gestalt der Warschauer-Pakt-Staaten. Hätte es sich bei der Sowjetunion um eine nicht expansive, demokratische Macht gehandelt, hätte es den Kalten Krieg in dieser Form mit Sicherheit nicht gegen (so viel zur Schuldfrage, siehe Frage oben).

Nach dem 2.Weltkrieg waren beide Supermächte bestrebt, die Einflußsphären des jeweiligen ideologischen Gegners nicht weiter anwachsen zu lassen. Die USA prägten hierfür unter Harry S. Truman ab 1947 den Begriff "Containment", übersetzt "Eindämmung", gemeint war der Kommunismus.

Es bestand für die Sowjetunion aufgrund ihrer viel ungünstigeren geografischen Lage die durchaus reale Gefahr, in einem Dritten Weltkrieg mit Atombomben "in die Steinzeit" zurück gebombt zu werden, da die Sowjetunion nicht über Atomwaffen verfügte. Dies änderte sich erst am 29. August 1949, als die erste sowjetische Atombombe gezündet wurde, was durch direkte Spionage am US-Atombombenprogramm ermöglicht wurde.

Von einem echten Kräftegleichgewicht konnte trotzdem noch nicht wirklich die Rede sein, weil die Sowjetunion noch über keine ausreichenden Möglichkeiten wie interkontinentale Bomber verfügte das US-Kernland zu treffen. Dennoch markiert die erste sowjetische Atombombe den Beginn dessen was als nukleare Abschreckung bezeichnet wurde. Das Risiko eines für beide Atommächte verheerenden nuklearen Krieges verhinderte demnach eine direkte militärische Konfrontation.

Dennoch gab es im Kalten Krieg militärische Konflikte, die beiden Wichtigsten in Korea und Vietnam. Bereits im extrem verlustreichen Koreakrieg 1950-1950 befanden sich die USA, Großbritannien und Australien im Krieg mit kommunistischen Mächten, allerdings hier mit UNO-Mandat.

Es handelte sich hierbei um eine Art Stellvertreterkrieg, da sich offiziell keine direkt die gegen USA kämpfenden sowjetischen Soldaten in Korea befanden, sondern nur sog. Militärberater. Bei der Öffnung der sowjetischen Archive nach dem Ende des kalten Krieges konnte jedoch zweifelsfrei bewiesen werden, dass sowjetische Kampfpiloten, teils erfahrene Weltkriegs-Veteranen, in MIG-15 Strahljägern direkt ins Kampfgeschehen eingegriffen hatten, u.A.aufgrund der geringen Erfahrung nordkoreanischer Piloten.

In Vietnam versuchten die USA in ähnlicher Weise einerseits die kommunistische Einflußsphäre ein zu dämmen (Containment), andererseits die direkte Konfrontation de Supermächte zu umgehen, indem zunächst verdeckte Operationen der (Zivilbehörde) CIA durchgeführt wurden OHNE Beteiligung militärischer Stellen. Air America war eine US-amerikanische Tarn-Fluggesellschaft, die von der CIA kontrolliert wurde und während des Vietnamkriegs verdeckte Operationen in Südostasien durchführte. Nach außen hin trat sie dabei als zivile Fluggesellschaft auf.

Eine formelle Kriegserklärung gab es nicht, auch nicht als US-Kampfflugzeuge bereits ins Kriegsgeschehen eingriffen. Der zunächst bewusst beschränkte, erst schrittweise verstärkte Luftkrieg der Amerikaner gegen militärische Ziele Nordvietnams ist eine der meist kritisierten Militäroperationen in der Geschichte der USA. Er ermöglichte erst den Nordvietnamesen den massiven Ausbau der Luftabwehr mit sowjetischen radargestützten Boden-Luft-Raketen und FLAK-Geschützen, was bei den späteren US-Angriffen unzählige Verluste an Flugzeugen und Besatzungen zur Folge hatte.

Hintergrund des begrenzten Flugzeugangriffe war die irrige Annahme, hiermit die Nordvietnamesen "an den Verhandlungstisch bomben" zu können und vor eine Provokation der Sowjetunion tunlichst zu vermeiden. Hätte der Vietnamkrieg militärisch durch die USA bei sofortigem "all-out-war" (etwa: totaler Krieg) militärisch gewonnen werden können? Mittelfristig wahrscheinlich schon. Die USA verfügten -praktisch gerade rechtzeitig- über hochmoderne Kampflugzeuge, Massnahmen der elektronische Kriegführung, Anti-Radar-Raketen, Luft-Luft-Raketen. Die Gefahr einen Dritten Weltkrieg herauf zu beschwören indem man hiermit ein direktes Eingreifen der Sowjetunion provoziert hätte war jedoch vermutlich viel zu groß.

An erster Stelle die USA, dann folgte GB.

Das sowjetische Menschenrechtsverbrecherregime, dass die eigene Bevölkerung sowie die osteuropäischen Bevölkerungen unterjochte und in Unfreiheit vegetieren ließ.

Leuchtturm416  08.03.2021, 12:22

absurde Aussage

1
Atzej  08.03.2021, 12:27
@Leuchtturm416

Lächerliche weil begründungslose Wertung. Hätte es keine Stalinistendiktatur in Osteuropa gegeben, die die Freiheit der Menschen systematisch unterdrückt hätte, hätte es auch keinen Kalten Krieg gegeben.

0
Leuchtturm416  08.03.2021, 13:00
@Atzej

Du siehst das alles nur vom moralischen Blickwinkel. Entspannung ist schließlich nicht vom Herrschaftssystem eines Landes abhängig, sondern ob man diese will oder nicht, alles andere ist bloße Kreuzrittermentalität. Mit der Torpedierung des Potsdamer Abkommens durch die USA und Adenauers CDU wurde der Kate Krieg mutwillig vom Zaun gebrochen. Angesagt war das roll back des Sozialismus, flankiert von der reaktionären Politik des Senators Mc Carthy. US Präsident Truman war ein eingefleischter Anti-Kommunist und daher auf Konfrontation aus. Dazu gehörte ein gigantisches militärisches Aufrüsten der USA. Der Vietnamkrieg u.a.m. waren Meilensteine des Kalten Krieges, entfesselt von den USA.

Das war bei Roosevelt anders. Es ist kaum davon auszugehen, dass unter seiner Regie ein Kalter Krieg ausgebrochen wäre.

0
Atzej  08.03.2021, 17:21
@Leuchtturm416

Warum wertest du denn einen moralischen Blickwinkel so ab? Was glaubst du denn wohl, was der für Menschen in Freiheit wie wir oder in einem stalinistischen Gulag wegen einer oppositionellen Abweichung für Unterschiede macht...?

Zwischenstaatliche Entspannung ist natürlich sehr wohl auch von den inneren Zuständen eines Landes abhängig!

Und es ist schlicht dümmliche Diffamierung einer menschenrechtlichen und rechtsstaatlichen Position "Kreuzrittermentalität anzudichten!

Und angesichts der Menschenrechtsverbrechen kommunistischer Schlächtersysteme, die denen der Faschisten in nichts nachstehen, ist Antikommuniusmus richtig und notwendig!

0
Leuchtturm416  08.03.2021, 18:11
@Atzej

Dümmlich ist es alles so hysterisch aufzublasen, den Kapitalismus indirekt so die höhere Weihe zu verleihen. Und ja, außer moralisierender Entrüstung hast du nichts weiter auf der Pfanne, wie es ausschaut. diese ganze Entrüstung ist wie immer ausgesprochen inhaltsleer, frenab irgendwelcher Fakten, vor allem aber nur metaphysisch daherkommend. Mithin gibt es keinerlei Dialektik, sondern ein bloßes Festklopfen dessen, was entweder momentan besteht oder aber übertreibend gemutmaßt wird. Dazu gehört dann auch Ursächlichkeiten nicht auszuloten, sondern lediglich den registrierten Ist-Zustand Revue passieren zu lassen, dabei die Zähne fletschend, dass die Welt so unerhört gemein sei, statt lieb und nett.

1
Atzej  08.03.2021, 18:18
@Leuchtturm416

Nein. Hier wird nichts aufgeblasen. Und der Kapitalismus ist nunmal gegenüber den kommunistischen Verbrecherregimen mit ihren Millionen Toten in seiner demokratischen und rechtsstaatlichen Form turmhoch überlegen.

Und wieder fällt dir nichts ein, als Moral zu diffamieren, weil du selber schlicht ein amoralischer Apologet stalinistischer Menschenrechtsverbrecherregime bist.

Rabulistische Räsoniererei über Begriffe wie Dialektik und Metaphysik outet dich vollständig als bildungsfernen Tropf. :-)

0
Leuchtturm416  08.03.2021, 18:26
@Atzej

der bildungsferne Tropf bist doch du mit all deinen moralistischen Sentenzen, hinter denen nichts als bloße heiße Luft steckt. Seit wann ist denn ausgerechnet der Kapitalismus mit all seinen Greueltaten dem Sozialismus turmhoch überlegen ? Schon mal was von all den Verbrechen des Hitler-Faschismus gehört? Schon mal was von den Greueltaten der Belgier in Kongo mitbekommen, den Massakern der Briten in Indien, der Verbrechen der Franzosen in Algerien, den Bombenterror der USA in Vietnam und Korea, sowie deren Atombombenabwürfe, die du gedankenbefreit nicht wahrnimmst und all die anderen Verbrechen gegenüber den Unterprivilegierten, den Erniedrigten und Gedeckelten deines Kapitalismus. Dann besitzt du bildungsferner Tropf die "Gabe" den gesamten Sozialismus in den Orkus zu kippen vor lauter Blindgläubigkeit gegenüber deinem Kapitalismus, der stets ein riesiges Gefälle zwischen Arm und Reich generiert und ständig Kriege vom Zaun bricht.

1

Alle, viele oder keiner! Es hängt ganz von der Perspektive ab, aus der du den Kalten Krieg betrachtest.

Leuchtturm416  08.03.2021, 12:20

Dann nimm mal eine Perspektive ein, alles andere nennt man herum eiern.

0