Wer kann mir eine Beurlaubung ausschreiben?
Hallo und schönen guten Abend ihr Lieben.
Aufgrund psychischen Drucks und vielen familiären Konflikten habe ich ein psychisches Tief. Mein Problem hierbei ist, dass meine Leistungen im Zuge einer schulischen Ausbildung rapide gesunken sind - trotz Lernerei. Im Unterricht habe ich besonders in den letzten Wochen häufig wie aus dem Nichts angefangen zu weinen und starke Konzentrationsstörungen, weshalb mich meine Lehrerin (die zugleich Vertrauenslehrerin ist) zur Seite genommen hat und mit mir darüber sprach.
Nachdem ich ihr ein bisschen was erzählt habe, hat sie mir geraten, dass ich mich für das restliche Schuljahr beurlauben lassen sollte. Mir gefiel die Idee anfangs überhaupt nicht und auch seitens meiner Familie gab es deshalb in den letzten Tagen viel Streit!
Da ich nun aber kürzlich nach einem weiteren Familienstreit einen Nervenzusammenbruch (stundenlanges Weinen, Bett nicht verlassen, etc.) hatte, bin ich nun doch bei der Überlegung angekommen, dass ich eine Auszeit brauche und vielleicht auch psychologische Hilfe. Dies wurde mir auch von der Telefenseelsorge geraten, die ich kontaktiert hatte.
Meine Frage ist nun: Wohin gehe ich für eine Beurlaubung? Zu meiner Hausärztin?
Laut meines Freundes kann man sich erstmal nur für einen Monat beurlauben lassen. Wird mich meine Ärztin auch direkt an einen Psychologen überweisen? Das Problem ist nämlich hierbei mein Vater. Als ich als Kind nach einem gerichtlichen Familienstreit schon von meiner Mutter in psychologische Behandlung gegeben wurde, hat mein Vater in der Praxis randaliert (ich weiß nicht ob das stimmt, das hat mir ebenfalls nur meine Mutter erzählt und dank der Familiensituation (Scheidung, etc.) reden sie sich häufig beide schlecht).
Auch als ich mit 14 meinem Vater einen Brief gab, in dem ich ihm von Selbstmordgedanken erzählte, wurde ich dafür ausgelacht.
Kurzum: Ich vertraue meinem Vater nicht, dass er die Behandlung zulassen wird. Da ich nämlich über meinen Vater privat versichert bin, wird er die Rechnung auf alle Fälle erhalten.
Wie wird hier vorgegangen?
Wo muss ich hin?
Haltet ihr eine Beurlaubung für gerechtfertigt?
Da ich die Ausbildung wahrscheinlich sowieso Ende des Jahres abbreche, um eventuell zu meinem Freund zu ziehen, ist das lange Aussetzen in der Schule kein großes Problem.
LG
3 Antworten
Also die Ärztin kann dich nicht beurlauben, sie kann die höchstens vorläufig erst einmal krank schreiben, aber sicherlich nicht für ein halbes Jahr wegen psychischer Probleme, die nie von einem Psychologen attestiert wurden.
Um die Beurlaubung kümmert sich die Schulleitung, ich würde mich mal an das Sekretariat wenden. Sinnvollerweise sorgst du dafür, dass die Meinung der Vertrauenslehrerin ebenfalls angehört wird. Für den Entscheid über die Beurlaubung gilt das Schulgesetz, das in jedem Bundesland anders ist, die Beschränkung auf einen Monat kann ich mir hingegen nicht vorstellen, das wäre komplett sinnwidrig im Bezug auf den Zweck einer solchen Massnahme.
Wenn die Hausärztin seriös ist, wird sie dich auf jeden Fall zu einem Psychologen schicken.
Bezüglich der Probleme mit deinem Vater kannst du dich an das Jugendamt wenden.
Was klar sein muss, ist dass du wahrscheinlich das ganze Jahr wiederholen musst.
Also die Ärztin kann dich nicht beurlauben, sie kann die höchstens vorläufig erst einmal krank schreiben, aber sicherlich nicht für ein halbes Jahr wegen psychischer Probleme, die nie von einem Psychologen attestiert wurden.
Um die Beurlaubung kümmert sich die Schulleitung, ich würde mich mal an das Sekretariat wenden.
Also hole ich mir eine vorläufige Krankschreibung und lasse mich dann im Sekretariat beurlauben? Oder wie meinst du das?
Wenn die Hausärztin seriös ist, wird sie dich auf jeden Fall zu einem Psychologen schicken.
Meine Hausärztin ist sehr seriös...und überbesorgt ohne Ende. Hat mich mal wegen Bauchschmerzen ins Krankenhaus geschickt wegen Verdacht auf Blinddarm - es war nichts.
Bezüglich der Probleme mit deinem Vater kannst du dich an das Jugendamt wenden.
Ich bin 18 Jahre alt - eher wollte ich wegen der familiären Situation im Sommer zu meinem Freund ziehen. Anderes Bundesland sogar!
Was klar sein muss, ist dass du wahrscheinlich das ganze Jahr wiederholen musst.
Wegen dem geplanten Umzug steht sogar ein Abbruch im Raum. Nicht die geschickteste Lösung aber immerhin.
Also prinzipiell, kann dich dein Hausarzt bis zu 6 Monate krank schreiben/beurlauben.
Jedoch würde ich dir aufgrund deiner psychischen Situation und deiner familiären Situation dazu raten, dir von deinem Hausarzt eine Überweisung zu einer "Psychatrie" ausstellen lassen. Das klingt harsch, ist es aber nicht - mit der Überweisung gehst du dann (sofern du 18 bist) zu einem Psychiater oder Facharzt für Psychatrie, mit diesem solltest du deine gesamte Situation besprechen, dieser würde dir auch dann weiter raten, ob es sinnvoll ist zu "fehlen".
Eine weitere gute Beratungsstelle ist der "Sozialpsychatrische Dienst" deiner Stadt/Kommune, dort wird dir geholfen und ein Sozialarbeiter des Dienstes hilft dir auch bei der Ärztewahl und eventuellen Anträgen deiner Situation.
Da du beschrieben hast, dass es bei deiner Familie hoch und runter geht, solltest du dir ausserdem eventuell Gedanken darüber machen, ob du nicht ausziehen solltest/könntest. Bei Fragen dazu ist der SoPD ebenfalls hilfreich, oder wenn du unter 21 bist kann auch das Jugendamt dort helfen.
Du hast des weiteren Anspruch auf einigen Sozialhilfen, solltest du dich entscheiden auszuziehen.
Liebe Grüße, und gute Besserung - hoffe es geht dir bald besser!
Und als wichtiger ZUSATZ
Laut deinem Profil bist du 18 Jahre alt. Deine Eltern müssen also nicht erfahren, ob du beim Arzt/Psychologen oder sonst etwas bist - jegliche Ärzte unterliegen einer Schweigepflicht. Auch gegenüber deiner Eltern!
Und als wichtiger ZUSATZ
Laut deinem Profil bist du 18 Jahre alt. Deine Eltern müssen also nicht erfahren, ob du beim Arzt/Psychologen oder sonst etwas bist - jegliche Ärzte unterliegen einer Schweigepflicht. Auch gegenüber deiner Eltern!
Ich vertraue meinem Vater nicht, dass er die Behandlung zulassen wird.
Kurzum - Du bist erwachsen - volljährig - ergo entscheidest nur Du alleine darüber, wann Du Dich in therapeutische Behandlung begibst. Ich rate Dir - strebe einen stationären Aufenthalt an.