Wer kann mir die schwarze Materie im Weltall erklären?

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Die dunkle Materie ist bisher nur ein Modell um bestimmte Eigenarten im Universum zu erklären. Z.B. bewegen sich die Sterne in einer Galaxis anders, als nur mit der sichtbaren Materie zu erwarten wäre. Die Galaxien müssten eigentlich aufgrund ihrer Drehbewegung und der daraus resultierenden Fliehkräfte auseinanderdriften. Tun sie aber nicht. Licht wird auf seinem Weg scheinbar abgelenkt, obwohl die Materie, die sich dort befindet, mit ihrer Gravitation nicht ausreicht. Das sind alles messbare und beobachtbare Erscheinungen. Da muss es also etwas geben. Im Gegensatz zu der sogenannten hadronischen Materie, die aus Quarks aufgebaut ist, könnte es sogenannte nichthadronische Materie geben, die mit normaler Materie nicht wechselwirkt und unsichtbar ist. Aber sie hat offensichtlich Gravitation. Durch Beobachtung und Messung kann man also die Gebiete und Verteilung der dunklen Materie bestimmen. Es scheint jede Menge davon zu geben! Aus was sie besteht und ob man vielleicht im CERN-Teilchenbeschleuniger sowas nachweisen kann, wird man sehen.

junge1314 
Fragesteller
 26.02.2024, 18:34

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Da gibt es nicht viel zu erklären, weil man nicht viel drüber weiß. Wahrscheinlich besteht sie aus Masseteilchen, also Teilchen, die nur Masse verkörpern, man konnte sie aber bisher nicht nachweisen. Vielleicht ist es aber einfach "pure" Masse, die bei der Entstehung des Universums nicht zu Teilchen wurde.
Dass dunkel Materie existieren muss, weiß man, weil Galaxien viel mehr Masse haben, als die sichtbare Materie, sonst würden sie einfach auseinander driften, die dunkle Materie hält sie quasi zusammen.
Auch das Licht wird auf dem Weg durchs Universum abgelenkt (Linseneffekt), wie bei einem schwarzen Loch, nur dass da keine schwarzen Löcher sein können und sich das Licht sonst auch anders verhalten würde.

Die schwarze Materie ist eine Hypothese, die versucht, ein Problem zu lösen, das sich ergeben hat bei der Beobachtung des Weltalls.

Wie du weisst, gibt es um jeden Planeten und jede grössere Ansammlung von Materie im Weltall ein Gravitationsfeld.

Dieses ist so stark, dass zum Beispiel die Erde den Mond an sich binden kann oder die Sonne viele Planeten, Asteroiden und ähnliches.

Nun hat man festgestellt, dass es Himmelskörper gibt, die sich so bewegen, als hätte es dort in der Nähe ein Gravitationsfeld. Nur sieht man nichts.

Aber nach den heutigen Kenntnissen müsste dort etwas sein, das ein Gravitationsfeld erzeugen kann. Also Materie. Aber da man dort nichts sehen kann, hat man einfach angenommen dass da "dunkle Materie" ist, also (für uns) unsichtbare Materie.

Einen echten Beweis im Sinne, dass jemand mal ein Stück dunkle Materie in der Hand gehalten hätte, gibt es nicht. Aber es ist bisher die beste Erklärung, die wir für das Phänomen haben.

Nach den bisherigen Beobachtungen besteht das Weltall sogar hauptsächlich aus dunkler Materie!

Woher ich das weiß:Hobby
Blume8576  26.02.2024, 18:45

Die beste Erklärung ist aber eine die ohne hypothetische Dinge auskommt.

Und die kannst du hier nachlesen.

https://astro.uni-bonn.de/~deboer/cosmo/kosmoproblem.html

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LastDayofEden  26.02.2024, 19:25
@Blume8576

Ich habs mir angesehen. Ich habe hier eine lange Liste von allzu bekannten Schwächen oder Kritikpunkten an dem, was auf der Website als "Standardmodell" bezeichnet wird, aufgelistet gesehen.

Dann wird gesagt, dass eine der entscheidendsten Argumente gegen die Urknalltheorie sei, dass das Universum homogen sei, und das sei nicht möglich, wenn am Anfang eine Art Explosion stand, weil das immer zu Anhäufungen etc. führen würde.

Genau die gegenteilige Behauptung wird aufgestellt, um zu erklären, dass es keine dunkle Materie brauche, um das Universum zu erklären, es reiche nämlich, einfach anzunehmen, dass das Universum NICHT homogen sei.

Also was nu? Das sieht für mich alles mindestens so widersprüchlich aus wie das, was es versucht zu ersetzen...

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LastDayofEden  27.02.2024, 07:31
@Blume8576

Ich glaube, du verstehst nicht, wie Wissenschaft funktioniert.

Wir können nichts wirklich wissen. Wir sehen Dinge, Phänomene, von denen wir nicht wissen können, was es damit auf sich hat. Wir können sie genauer untersuchen, wir können versuchen, mehr darüber herauszufinden, aber das Problem bleibt, dass wir dabei nie ALLES darüber wissen können.

Zum Beispiel war es ja früher gar nicht möglich, Röntgenstrahlen zu messen. Also konnte man alle Phänomene, die auf Röntgenstrahlung zurückzuführen sind, nicht "wirklich" erklären, weil man gar nicht in der Lage war Röntgenstrahlung nachzuweisen.

Man hätte nicht einmal wissen können, dass man nach Röntgenstrahlung suchen müsste, um dies und jenes Phänomen zu erklären.

Da es also so ist, dass wir von KEINEM Phänomen im gesamten Universum JEMALS alles wissen können, sind wir gezwungen, Hypthesen aufzustellen. Dann gehen wir und überprüfen diese Hypothese, wir suchen Beweise, dass die Hypothese stimmen könnte, und wir sammeln alle Hinweise, die darauf hindeuten, dass die Hypothese in Teilen oder sogar ganz nicht stimmt.

Auf der Basis dieser Erkenntnisse werden weitere Untersuchungen angestellt und die Hypothese entweder verworfen, korrigiert und verfeinert - oder als "derzeit bestmögliche Erklärung" für ein Phänomen bestätigt.

Dieses Vorgehen ist der Kern der Wissenschaft.

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ist vielleicht Dunkle Materie gemeint? Niemand weiß, was das ist, man sieht nur ihre Gravitation.

Wenn einer das könnte, wäre das Nobelpreis verdächtig. Dunkle Materie und auch dunkle Energie mussten postuliert werden, damit das Modell vom Universum funktioniert. Was genau das sein soll, weiß bisher noch niemand.