Wer ist einfacher zu kontrollieren jemand der denkt das er einen freien Willen hat oder jemand der denkt das er keinen freien Willen hat?

Das Ergebnis basiert auf 0 Abstimmungen

freier Wille 0%
unfreier Wille 0%

3 Antworten

Die Auswahl ändert nichts - ob einer glaubt er hätte freien Willen oder nicht ist irrelevant dafür.

Jemand der kontrolliert werden will oder jemand der auf keinen Fall kontrolliert werden will. Frei nach dem Motto: jemand der immer nein sagt ist genauso abhängig von der Meinung des Anderen wie jemand der immer ja sagt.

Keinen freien Willen zu haben, kann man nicht merken; dann hätte man ihn ja bereits.

Das ist eine wirklich interessante Frage.

Ich persönlich sehe es in Anlehnung an Schopenhauers berühmtes Zitat so, dass ich zwar nicht wollen kann was ich will, aber ich kann bleiben lassen was ich will, auch wenn ich es will.

Im allgemeinen denke ich, dass Menschen, die sich mit dem Thema Willensfreiheit kritisch auseinander setzen schwerer zu manipulieren sind. Wer die eigene Willensfreiheit in Zweifel zieht ist ein eher kritischer Geist glaube ich.


2desmond  06.05.2024, 21:03

Manche wähnen sich so kritisch, dass sie garnicht merken, manipulirt zu sein.

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Panazee  06.05.2024, 21:06
@2desmond

Ich habe ja auch nicht behauptet, dass kritische Menschen nicht manipulierbar sind. Wenn man den richtige Hebel für eine Person findet ist jeder manipulierbar.

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Kitharea  07.05.2024, 06:41

"Im allgemeinen denke ich, dass Menschen, die sich mit dem Thema Willensfreiheit kritisch auseinander setzen schwerer zu manipulieren sind. Wer die eigene Willensfreiheit in Zweifel zieht ist ein eher kritischer Geist glaube ich."

Das Problem an der Sache ist, dass wenn dich jemand zu manipulieren versucht du immer die Auswahl hast zwischen "ja" und "nein".
Jemand der denkt er wäre recht kritisch wählt somit oft das, wo er denkt er zeigt genau das. Ergo ist er einfach zu manipulieren indem man die Fragestellung adaptiert. Wenn du jemanden gut kennst ist er immer einfach zu manipulieren AUSSER du hast mit jemandem zu tun dem die Meinung der Anderen völlig egal ist und der "aus dem Bauch" heraus zur selben Frage mal ja und mal nein sagt. Je nachdem wie er heute grade drauf ist. Heißt am Schlechtesten zu manipulieren sind diejenigen, die sie selbst sind und sich nicht darum kümmern was andere von ihnen hören oder sehen wollen. Und am Einfachsten diejenigen, die ein offensichtliches Ziel haben wie sie gesehen werden wollen. Was die Meisten betrifft.

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Panazee  07.05.2024, 09:12
@Kitharea
Jemand der denkt er wäre recht kritisch wählt somit oft das, wo er denkt er zeigt genau das.

Du sagst also im Grunde, dass jemand der kritisch ist auch als kritischer Mensch wahrgenommen werden will und damit er das erreicht wird er unkritisch?

der "aus dem Bauch" heraus zur selben Frage mal ja und mal nein sagt

Politiker?

Wenn man keine feste Meinung hat ist man doch leichter zu manipulieren. Wenn ich für oder gegen etwas bin habe ich einen Standpunkt, den ich vermutlich argumentativ verteidigen werde. Wenn ich meine Meinung dauernd änder, dann habe ich keinen festen Standpunkt und bin leichter in die eine oder andere Richtung zu ziehen.

Aber wie geschrieben, kann man jeden manipulieren, wenn man weiß wo man den Hebel ansetzen muss. Es sogar ein guter Ansatzpunkt, wenn sich Leute fälschlicherweise für nicht manipulierbar halten.

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Kitharea  07.05.2024, 09:25
@Panazee

Es kommt aufs Thema drauf an. Manipuliert wird man ja oft eher auf persönlicher Ebene.

Dass einer der immer dieselbe Partei wählt nicht einfach ausm Bauch heraus plötzlich eine andere wählt ist normal. Politik, Religion, Fussball - die 3 TabuThemen beim Diskutieren - weil die Meinungen oft so sind, wie sie sind. Manipulation findet eher im persönlichen Bereich statt. Jemanden dazu zu bringen etwas zu tun "für mich" oder etwas nicht zu tun. Bei etwas mitzumachen oder nicht. Geld zu leihen oder nicht. Und bei diesen Dingen ist es sehrwohl möglich seine Meinung tagtäglich anzupassen. Wir reden vllt von 2 versch. Dingen.

Aber (als Beispiel - wovon ich rede wenn es um Manipulation geht) narzisstische Manipulation oder toxisches Verhalten fruchtet nicht mit einem der weiß, wer er ist und das auch verteidigt. Und dieses Verhalten muss bereit sein heute auf eine andere Art zu reagieren als gestern. Und es hilft auch nichts dann immer nur nein zu sagen. Manchmal bereit zu sein sich mutmaßlich erpressen zu lassen wenn es einem was bringt und am nächsten Tag nein zur selben Sache zu sagen ist etwas, was kein toxischer Mensch kontrollieren kann. Und ich rede hier nicht von großen Dingen wie Erpressung mit irgendwas Entzug. Sondern von rein psychologischen Dingen auf kleiner Ebene.

Also wie gesagt - vllt reden wir von versch. Dingen. Manipulation im Sinne von Religion, Politik - ist nichts, an was ich da denken würde.

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Kitharea  07.05.2024, 09:31
@Panazee

"Du sagst also im Grunde, dass jemand der kritisch ist auch als kritischer Mensch wahrgenommen werden will und damit er das erreicht wird er unkritisch?"

Ich stelle keine allgemeingültigen Regeln auf, die immer Bestand haben. Aber am Ende will jeder von uns immer so gesehen werden, wie er gesehen werden will. Jemand der als intelligent gesehen werden will, wird nur schwer "absichtlich" eine richtig dümmliche Antwort hinklatschen. Man versucht fast immer dem Anderen zu zeigen, wer man ist. Was völlig menschlich ist. Was aber gleichzeitig der Grund ist warum Menschen so schwer davon zu überzeugen sind, dass sie selbst nicht so sind wie sie sich wahrnehmen. Weil sie oft nur das in sich sehen. Jemand der sich selbst als extrem kritisch sieht, wird vermutlich öfter auch die kritische Antwort wählen. Nicht IMMER - das hab ich nicht gesagt. Aber im Schnitt wird er versuchen auch nach aussen kritisch zu wirken. Völlig egal ob er wirklich über das Thema nachgedacht hat oder nicht. Auch bei Themen, die ihm eigentlich völlig egal sind und von denen er wenig Ahnung hat. Das ist einer der Ursprünge des Dunning-Kruger-Effekts. Und für jeden von uns gibt es Themen, wo er keine Ahnung hat.

So seh ich das zumindest. Kritisch zu sein ist halt keine Garantie dafür nicht falsch zu liegen. Genauso wie man unkritischerweise ins Schwarze treffen kann.

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